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16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
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»Vater hat recht. Ihr alle seid eine Horde degenerierter Wilder.«
    Narine hob die kleine Faust, um ihn zu schlagen; statt dessen aber stampfte sie mit dem Fuß auf den Boden. »Ich bin nicht degeneriert. Mein Name ist Narine Robinson. Mein Vater gehört zu den Robinsons, einer guten Familie. Meine Mütter heißen Lopez, Rothberg und Sumpello. Wir sind die beste Familie – dreizehn Kinder, keine Monster, sondern gesund geboren, und sechs leben noch, normal, jetzt fast erwachsen. Zwei meiner Mütter leben noch, sie sind noch jung. Ich bin das älteste Kind. Ich werde sie zu Großeltern machen, und sie werden stolz darauf sein.«
    Sie hielt inne, um Luft zu holen, und betrachtete mißtrauisch seine Kleidung, als fragte sie sich plötzlich, was sie wohl bedeckte. »Du, du einziger Sohn! Bist du ein Monster?«
    »Nein«, schrie er. »Ich bin in Ordnung. Die Strahlung hat mir nicht das geringste angetan. Vater sagt, er war immer darauf bedacht, im Innern des Hauses zu bleiben. Und er läßt mich auch nicht hinaus. Ich kann nicht zu deinem Picknick kommen. Geh weg – sonst sieht er dich noch!«
    Plötzlich war sie gar nicht mehr wütend. Sie lächelte ihn freundlich an. »Komm mit mir zu dem Picknick.« Sie streckte den Arm aus und ergriff seine Hand. »Sieh nur, wie dicht am Tor wir sind. Wir können hinausgehen. Wir können spielen. Wir können uns unterhalten – und der Menschheit helfen.« Der Junge verstand die letzte Bemerkung nicht, aber er spürte die Versuchung. Er sah zu dem Ausgangstor, fühlte ihre Hand in der seinen, und dann ließ er sie los und wurde blaß.
    »Hast du Angst vor ihm?« fragte sie leise.
    »Er würde mir nichts tun«, sagte der Junge mit Bestimmtheit. »Ich bin sein Sohn.«
    Der alte Mann stieß ein Kellerfenster auf und entdeckte, daß es genau so war, wie er gedacht hatte – die beiden bildeten zwei perfekte, schwarze Umrisse gegen den Himmel. Er zielte auf die kleinere Silhouette.
    »Die Leute im Dorf fürchten sich vor ihm«, sagte sie mit leiser Stimme. »Fängt er wirklich Menschen und zerstückelt sie in einem Kerker?«
    »Ich weiß nicht.« Vom langen Stehen an der Sonne bekam seine blasse Haut einen ungewohnten, roten Schimmer. »Mein Vater erzählt mir nichts. Er unterrichtet mich nur.«
    Sie zuckte die Achseln. »Sie hören Schreie.«
    »Vielleicht. Oder vielleicht sind es auch seine eigenen Schreie. Manchmal wird er sehr wütend, wenn er in seinem Strahlungslabor arbeitet.«
    »Strahlungslabor …«
    Sie schlug ein Zeichen, um den Teufel abzuwehren und sank zu Boden; sie wurde nicht bewußtlos, aber ihre Knie sackten einfach unter ihr weg. Dies war das schlimmste aller teuflischen Dinge, etwas, das die gesamte menschliche Rasse in Schrecken versetzte, und jetzt befand sie sich nur wenige Meter von einem Haus entfernt, in dem es sich aufhielt.
    Der alte Mann im Keller nahm den Finger vom Abzug und fluchte vor sich hin, als die kleinere Silhouette niedersank und so aus seiner Schußlinie verschwand.
    »Nein, nein, du verstehst mich nicht«, sagte der Junge und beugte sich über sie. »Es ist ein Geheimnis. Ich hätte es dir nicht erzählen sollen. Ich wollte es nicht erwähnen. Aber er macht nicht etwa Strahlung, sondern er versucht, die Menschen gegen die Strahlung immun zu machen, um die Rasse zu retten.«
    »Ach so«, sagte sie und blickte ihn nachsichtig an, dabei kicherte sie verlegen. »Aber, Mann, wir wissen doch schon, was wir tun müssen, um die Rasse zu retten. Wir müssen uns vermehren, uns fortpflanzen. Wir sind nicht genug Menschen. Es gibt zu viele leere Häuser. Die meisten Babys sind durch die Strahlung verletzt, sie leben nicht einmal lange genug, um geboren zu werden. Wir alle helfen dabei. Wir versuchen, eine Menge Babys zu erzeugen. Wir vermehren uns; Medizin brauchen wir nicht.« Wieder kicherte sie und stützte sich bequem auf dem Rasen auf; sie machte ein nachdenkliches Gesicht. »Es ist nicht leicht, Babys zu machen. Aber es macht Spaß, es zu versuchen. Es ist gut für die Rasse.«
    Sie lächelte ihn an, während er errötete.
    »Warum kommst du heute abend nicht mit zum Picknick? Wir sind fünf. Wir wollen sehr weit wandern. Für dich wird es etwas Neues sein, schätze ich?«
    Vom Haus her ertönte ein Geräusch.
    Der Junge machte einen Schritt nach vorn, so daß er zwischen ihr und dem Haus stand. »Steh auf«, flüsterte er und beugte sich über Narine. »Geh auf das Tor zu, ich werde direkt hinter dir gehen, zwischen dir und dem Haus, so daß er dich

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