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16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

Titel: 16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Morelli arbeitet langsam daran, das Haus nach seinen Vorstellungen umzugestalten, aber es ist immer noch etwas von Tante Rose da, und das finde ich nett. Morelli wohnt dort mit seinem struppigen großen hellbraunen Hund Bob, und tatsächlich ist Morelli erstaunlich häuslich und zahm geworden … auch wenn sich die Zahmheit nicht auf das Schlafzimmer auszudehnen scheint.
    Wenn man direkt zur Hamilton fährt und dann rechts abbiegt, ist es nur eine kurze Strecke von meinem Elternhaus zu meiner Wohnung. Ich entschied mich jedoch, um einige Häuserblocks zu kurven, die Chambers zu überqueren und an Morellis Haus vorbeizufahren. Ich wollte lieber nicht zu gründlich darüber nachdenken, warum ich das tat. Wahrscheinlich fehlte mir Morelli. Oder ich wollte mich vergewissern, dass er nicht ohne mich eine große Party feierte. Aus welchem Grund auch immer, ich ertappte mich dabei, dass ich langsam vorbeifuhr, das Haus betrachtete und den Wunsch verspürte, es auch zu betreten. Der grüne Geländewagen stand am Straßenrand. Morelli war zu Hause. Ich schlich weiter die Straße entlang und entschied, nicht anzuhalten. War bestimmt eh kein guter Zeitpunkt für einen Besuch, denn dann hätte ich erklären müssen, warum Ranger mir einen neuen Mercedes- SUV als unbeschränkte Leihgabe überlassen hatte.
    Der Parkplatz des Mietshauses, in dem ich wohnte, war fast voll, als ich meinen Wagen dort abstellen wollte. Es ging aufs Abendessen zu, und die im Haus wohnenden Senioren und schwer arbeitenden Paare sahen sich jetzt Sitcom-Wiederholungen an oder kochten Nudeln. Ich parkte in einer abgelegenen Ecke, wo hoffentlich niemand meinen Wagen beschädigen würde, und trabte ins Gebäude, die Treppe hoch und durch den Flur zu meiner Wohnung. Als ich in die Küche rauschte, lief Rex gerade in seinem Rad. Er hielt inne und sah mich mit surrenden Barthaaren und glänzenden schwarzen Augen an. Ich gab ihm ein Stück Käse, und er flitzte in seine Suppendose, um es zu essen. So viel zum Thema Beschäftigung mit Tieren.
    Ich machte mir ein Sandwich mit Erdnussbutter und Oliven und spülte es mit meinem letzten Bier hinunter. Ich wusste nicht genau, ob Oliven als Gemüse oder Obst galten, aber sie waren grün, und näher würde ich heute nicht mehr an einen Salat kommen. Ich wollte normal aussehen, deshalb zog ich mir keine schwarze Einsatzkleidung an, sondern eine Jeans, ein rotes T-Shirt und Turnschuhe. Um Zeit totzuschlagen, frischte ich meinen Eyeliner auf und tuschte die Wimpern noch mal nach. Außerdem ordnete ich die Lippenstifte in meiner Schminkschublade und putzte mir die Zähne. Dann legte ich mich zum Nachdenken aufs Bett und fuhr um zwanzig vor sieben erschrocken hoch.
    Ich schnappte mir meine Umhängetasche und machte eine kurze Bestandsaufnahme: Der Elektroschocker hatte nur noch wenig Saft. Sinnlos, ihn mitzunehmen. Das Pfefferspray war leer. Konnte ich wegwerfen. Blieben noch meine Waffe und Pips Flasche. Ich drehte die Trommel des Revolvers. Zwei Patronen. Besser als keine, oder? Hatte eh nicht vor, die Waffe einzusetzen. Trotzdem sollte ich mir notieren, Munition nachzukaufen.
    Ich schlüpfte in ein Kapuzenshirt, schloss die Wohnung ab und spurtete zum Wagen. Auf dem Weg zum Büro huschte ich bei Cluck-in-a-Bucket hinein und holte zwei XL -Eimer extra knuspriges Hühnchen. Krautsalat und Brötchen konnten sie gerne behalten.
    Connie und Lula drückten sich schon auf dem Gehsteig herum, als ich eintraf. Lula hatte den Karton mit Stinkbomben in der Hand, und Connie trug die Abschussvorrichtung und dazu zwei Plastiktüten. Ich parkte hinter Connies Camry, und mir wurde klar, dass ich eine Entscheidung bezüglich des Wagens treffen musste. Wenn wir den Mercedes nahmen, würde Rangeman mir schneller zu Hilfe kommen können, aber dann hätte ich auch Zeugen bei unserem lächerlichen Vorhaben. Besser den Camry, dachte ich. Besser keine Zeugen. Ich stieg mit den Eimern voller Hühnchen aus und verschloss den SUV mit der Fernbedienung.

17
    Beim Anblick der gebratenen Hühnchen wurde Lula munter. »Das riecht nach extra knusprig«, sagte sie. »Meine Lieblingssorte.«
    »Die hab ich für Mr Jingles gekauft«, erklärte ich ihr. »Damit werden wir ihn vom Geld weglocken.«
    »Mr Jingles wird es nicht stören, wenn ein Stückchen fehlt«, meinte Lula.
    »Aber du bist diejenige, die ihn mit dem Hühnchen ablenken wird«, erklärte ich ihr. »Besser, du riechst nicht selbst extra knusprig.«
    »In dem Fall hast du recht«, sagte Lula.

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