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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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wahrgenommen habe, meine Liebe?
    » Schon möglich.« Ich trommelte mit den Fingern auf der Armlehne, dann platzte ich heraus: » Bist du je einem Menschen begegnet, der gut in allem ist, Dimity? Deirdre ist ein kluger, gebildeter, attraktiver Putzteufel, der obendrein hervorragend kochen kann. Also ziemlich irritierend für meine Begriffe.«
    Hört sich so an. Auf der anderen Seite wirst Du bestimmt mit mir einer Meinung sein, dass es für William besser ist, eine vielseitig talentierte Haushälterin zu haben als eine unfähige.
    » Vermutlich«, erwiderte ich seufzend. » Aber irritierend ist es trotzdem.« Ich gähnte und warf einen verstohlenen Blick auf die Kaminuhr. » Es ist Zeit für mich, in die Federn zu kriechen, Dimity. Ich muss morgen in aller Herrgottsfrühe in Finch sein, um Henrique abzupassen.«
    Ich wünsche Dir viel Glück dabei, Lori, und hoffe, dass Du die besseren Reflexe hast. Immerhin musst Du schneller sein als Peggy Taxman und verhindern, dass die gute Frau sich vor Señor Cocineros Wagen wirft.
    Ich sah schmunzelnd zu, wie Tante Dimitys Handschrift verblasste. Dann schloss ich das blaue Notizbuch und stellte es ins Regal zurück. Nachdem ich Reginald gute Nacht gesagt hatte, häufte ich wie gewohnt Asche auf die Glut, knipste das Licht aus und ging nach oben.
    Als ich neben Bill ins Bett kletterte, machte ich mir im Geiste eine Notiz, Deirdre zu bitten, in Fairworth House gründlich zu lüften. Zwar hatte mich Dimity davon überzeugt, dass Willis senior bei klarem Verstand war, aber ich wollte dafür sorgen, dass er es auch blieb.
    Am Montagmorgen rief Willis senior mich an, um mir mitzuteilen, dass Deirdre Donovan den Messingkompass, wie von ihm vermutet, in die Küche mitgenommen hatte, wo sie ihn ordentlich mit einer von ihr selbst hergestellten ökologisch unbedenklichen Paste poliert hatte. Ich unterdrückte den gehässigen Kommentar, der mir auf der Zunge lag, und erkundigte mich stattdessen nach Lady Sarahs Ergehen.
    » Wie nicht anders zu erwarten, ist sie überwältigt von der Situation. Aber ich denke, bis zu Señor Cocineros Eintreffen wird sie sich wieder beruhigt haben. Mrs Donovan gibt sich alle erdenkliche Mühe, und ich natürlich auch, dass sie sich wie zu Hause fühlt.«
    » Gut, ich rufe dich an, sobald ich Señor Cocinero gesichtet habe«, sagte ich und legte auf.
    » Leidet Lady Sarah unter Lampenfieber?«, fragte Bill, der am Küchentisch saß.
    » Pas devant les enfants«, erwiderte ich und warf ihm einen warnenden Blick zu.
    » Was soll Dad nicht vor den Kindern tun?«, fragte Will grinsend.
    Ich starrte meinen Sohn mit großen Augen an. » Seit wann sprichst du Französisch?«
    » Nell bringt es uns bei«, antwortete Rob. » On parle Français bien ici.«
    » Was soll er nicht vor den Kindern machen?«, fragte Will abermals.
    » Und was ist Lampenfieber?«, wollte Rob wissen.
    » Euer Vater wird euch auf dem Weg nach Anscombe Manor alles erklären«, sagte ich. Ein Ausweichmanöver, wie ich wusste, aber ein durchaus gerechtfertigtes. Bill war schließlich selbst schuld, wenn er Sally vor den Kindern erwähnen musste.
    » Fährt Daddy uns zum Reitstall?«, fragte Will.
    » Ja, er wird euch auf dem Weg ins Büro dort vorbeibringen«, sagte ich. » Ich muss Besorgungen machen.«
    Ehe meine frankophonen Söhne mich abermals aus dem Konzept bringen konnten, wies ich sie an, ihr Geschirr ins Spülbecken zu stellen, sich die Hände zu waschen und sich für ihren Reitunterricht fertigzumachen. Nachdem sie aus der Küche gegangen waren, ließ Bill kleinlaut den Kopf hängen.
    » Tut mir leid«, sagte er. » Ich muss mir angewöhnen, in Gegenwart der Jungs jedes Wort auf die Waagschale zu legen. Manchmal vergesse ich, wie scharfsinnig sie sind.«
    » Du kannst es wiedergutmachen, indem du das unsägliche Bild in den Mini verfrachtest.« Mein alter Morris Mini war zu klein für die Kindersitze der Zwillinge, aber für kurze, kinderfreie Fahrten erfüllte er seinen Zweck.
    » Klar doch.« Bill stand auf. » Was hast du heute noch geplant?«
    » Ich habe mit Annie Hodge vereinbart, dass sie heute Nachmittag Piero vorbeibringt, damit die Jungen zusammen spielen können. Ich dachte, das ist eine einigermaßen akzeptable Alternative für einen Besuch bei ihrem Großvater.«
    » Großartige Idee«, sagte Bill. » Und wann wirst du in etwa in meinem Büro vorbeischauen?«
    » Kommt darauf an, wie viel Zeit ich totschlagen muss. Und das wiederum hängt davon ab, wann Henrique

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