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16 Uhr 50 ab Paddington

16 Uhr 50 ab Paddington

Titel: 16 Uhr 50 ab Paddington Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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sich die beiden Jungen von der Tafel erhoben, hörte Lucy, wie Alexander seinem Freund entschuldigend zuraunte:
    «Beachte meinen Großvater lieber gar nicht. Er macht eine Diät oder so, und deswegen reagiert er manchmal etwas seltsam. Und er ist fürchterlich geizig. Ich glaube, das muss eine Art Komplex sein.»
    Stoddart-West sagte verständnisvoll:
    «Ich hatte eine Tante, die immer glaubte, sie würde bankrott gehen, dabei hatte sie Geld wie Heu. Krankhaft, hat der Arzt gesagt. Hast du den Fußball mitgenommen, Alex?»
    Nachdem Lucy das Mittagsgeschirr abgeräumt und gespült hatte, ging sie nach draußen. In der Ferne hörte sie die Rufe der Jungen auf dem Rasen. Sie ging in die entgegengesetzte Richtung, die Auffahrt hinunter, und schlug sich dann in ein Rhododendrongebüsch. Sie suchte sorgfältig, bog die Blätter beiseite und spähte ins Dunkel. Sie ging systematisch von Busch zu Busch und harkte mit einem Golfschläger in ihnen herum, als Alexander Eastleys Stimme sie plötzlich auffahren ließ.
    «Suchen Sie etwas Bestimmtes, Miss Eyelesbarrow?»
    «Einen Golfball», sagte Lucy geistesgegenwärtig. «Mehrere Golfbälle, um genau zu sein. Ich habe ein paar Nachmittage lang meinen Golfschwung geübt und dabei etliche Bälle verloren. Heute habe ich mir gesagt, dass ich sie endlich mal suchen muss.»
    «Wir suchen mit», sagte Alexander hilfsbereit.
    «Das ist sehr lieb von dir, aber ich dachte, ihr spielt Fußball.»
    «Man kann nicht immerzu herumbolzen», erklärte Stoddart-West. «Davon wird einem zu heiß. Spielen Sie viel Golf?»
    «Ich spiele sehr gern, aber ich habe nicht oft die Gelegenheit.»
    «Das kann ich mir denken. Sie sind hier die Köchin, nicht wahr?»
    «Ja.»
    «Haben Sie heute das Mittagessen gekocht?»
    «Ja. Hat es euch geschmeckt?»
    «Das war astrein», sagte Alexander. «In der Penne bekommen wir nur grässliches Fleisch, völlig zäh. Ich mag Rindfleisch, das innen noch rosa und saftig ist. Auch der Sirupkuchen war einfach prima.»
    «Ihr solltet mir eure Leibgerichte verraten.»
    «Können wir mal Apfelbaisers haben? Die esse ich am allerliebsten.»
    «Natürlich.»
    Alexander seufzte glücklich.
    «Unter der Treppe liegt ein Uhrengolfspiel», sagte er. «Das könnten wir hier auf dem Rasen aufbauen und etwas putten. Was meinst du, Stodders?»
    «Pfundig!», sagte Stoddart-West.
    «Er ist kein echter Australier», erklärte Alexander höflich. «Aber er übt ihre Redeweise, falls seine Familie ihn nächstes Jahr zum Vergleichsspiel im Cricket mitnimmt.»
    Lucy fand, Uhrengolf sei eine gute Idee, und die beiden zogen los, um das Spiel zu holen. Als Lucy später zum Haus zurückkam, bauten sie es auf dem Rasen auf und debattierten, welche Nummer wo hingehörte.
    «Wir haben keine Lust, es wie ein Zifferblatt aufzubauen», sagte Stoddart-West. «Das ist doch Kinderkram. Wir wollen eine Bahn haben. Für lange und kurze Schläge. Schade, dass die Zahlen so verrostet sind. Man kann sie kaum erkennen.»
    «Sie müssten weiß gestrichen werden», sagte Lucy. «Besorgt euch doch morgen etwas Farbe und malt sie an.»
    «Prima Idee.» Alexanders Miene hellte sich auf. «Mensch, ich glaube, in der Großen Scheune stehen noch ein paar alte Farbtöpfe – die haben die Maler in den letzten Ferien dagelassen. Wollen wir mal nachschauen?»
    «Was ist die Große Scheune?», fragte Lucy.
    Alexander deutete auf einen lang gestreckten Steinbau, der in einiger Entfernung vom Haupthaus nahe der Lieferantenzufahrt lag.
    «Das ist ziemlich alt», sagte er. «Großvater nennt es einen Silo und behauptet, er stamme noch aus elisabethanischer Zeit, aber damit gibt er bloß an. Das war eine Scheune von dem Bauernhof, der hier mal gestanden hat. Den hat mein Urgroßvater abgerissen und dafür dieses scheußliche Haus gebaut.»
    Nach einer Pause fuhr er fort: «Das meiste von Großvaters Sammlung steht in der Scheune. Der ganze Kram, den er als junger Mann nach Hause geschickt hat. Auch davon ist das meiste ziemlich scheußlich. Heute wird die Große Scheune eigentlich nur noch für Whistturniere und so benutzt. Veranstaltungen vom Women’s Institute. Und Basare der Konservativen. Schauen Sie sie sich doch mal an.»
    Lucy kam gerne mit.
    Die Scheune hatte eine wuchtige nägelbeschlagene Eichentür.
    Alexander nahm einen Schlüssel von einem Nagel, der rechts neben der Tür unter Efeu verborgen war. Er drehte ihn im Schloss herum, stieß die Tür auf, und sie betraten die Scheune.
    Auf den ersten Blick fühlte

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