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160 - Die Mörderkette

160 - Die Mörderkette

Titel: 160 - Die Mörderkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sie tot sehen, alle, die mit Tony Ballard Zusammenarbeiten und so verbissen gegen das Böse kämpfen.«
    »Sie werden sterben«, versprach Rufus. »Einer nach dem anderen, und mit Tony Ballard machen wir den Anfang, denn das wird seine Freunde besonders schmerzhaft treffen und konfus machen.«
    ***
    Ich sprang aus dem Rover und rannte in das Haus. Mit langen Sätzen keuchte ich die Stufen hinauf. Kalter Schweiß bedeckte mein Gesicht. Rufus, dieser verfluchte Bastard, verstand es immer wieder, sich effektvoll in Szene zu setzen.
    Das war früher so gewesen, dann hatten wir jahrelang nichts von ihm gehört, und nun hatte er wie eine Granate wieder eingeschlagen.
    Genau genommen war er nicht mehr der echte Rufus, denn den hatten Mr. Silver und ich mit dem Höllenschwert und dem Dämonendiskus vernichtet, aber Professor Mortimer Kull, das wahnsinnige Genie, hatte eine perfekte Kopie geschaffen. Dämonische Kräfte halfen, Rufus ein zweitesmal leben zu lassen, und seither machte er uns das Leben wieder verdammt schwer, Ich nahm sicherheitshalber den Dämonendiskus ab, streifte die Kette über meinen Kopf und war bereit, mich zu verteidigen, falls der Dämon mit den vielen Gesichtern mich angreifen sollte.
    »Boram?« fragte ich in die Leere des Treppenhauses. Er sollte denken, ich wüßte nicht, wer er wirklich war. »He, Boram!«
    Er befand sich nicht mehr vor Shelley Robinsons Tür.
    Das hatte ich befürchtet.
    Ich trat an die Tür und stellte fest, daß sie nur angelehnt war. Mit der linken Hand drückte ich sie zur Seite, während ich die rechte mit dem Dämonendiskus hob. Ich mußte höllisch aufpassen, denn theoretisch konnte der Knochendämon überall auf der Lauer liegen.
    »Shelley?«
    Das Mädchen antwortete nicht. Befand sie sich nicht mehr hier? Oder war sie… tot? Meine Kopfhaut spannte sich. Verschiedentlich nannte man mich den Dämomenhasser. Ich stand dazu. Ja, ich haßte sie, diese verfluchten Kreaturen, die nichts anderes im Sinn hatten, als uns Menschen zu peinigen. Ihr größtes Ziel war die Herrschaft über unseren Globus. Sie taten alles, damit sich das Böse auf unserer Erde ausbreiten konnte, und Männer wie meine Freunde und ich trugen mit der schwarzen Macht einen immerwährenden Kampf aus. Ich machte mir nichts vor. Einen endgültigen Sieg über die Hölle würden wir niemals erringen. Wir mußten froh sein, wenn es uns gelang, das Böse in die Schranken zu weisen und ein gefährliches Wuchern zu verhindern.
    Ich suchte Rufus und das Mädchen in allen Räumen.
    Der Knochendämon hatte das Apartment mit Shelley Robinson verlassen. Es hatte keinen Kampf gegeben. Jedenfalls entdeckte ich keine Spuren, die mich das Gegenteil annehmen ließen. Rufus hatte Shelley gekonnt überrumpelt.
    Ich rief zu Hause an und informierte Mr. Silver.
    »Was gedenkst du zu unternehmen?« wollte der Ex-Dämon wissen.
    »Nichts. Ich kann nur nach Hause fahren und abwarten. Rufus ist nicht an Shelley interessiert, sie ist für ihn nur ein Mittel zum Zweck. Er will garantiert einen von uns haben. Egal, was er verlangt, ich werde alles tun, damit Shelley so bald wie möglich wieder frei ist.«
    Ich legte auf und hängte mir den Diskus um den Hals, dann verließ ich das Apartment. Würde Shelley Robinson jemals hierher zurückkehren? Ich konnte es nur hoffen.
    Mit hängenden Schultern ging ich zu meinem Wagen und stieg ein. Als ich losfuhr, wehte mir der kühle Fahrtwind ins Gesicht. Das war angenehm. Ich spürte, daß ich lebte. Und Shelley Robinson? Wie ging es ihr in diesem Augenblick? Ich nahm mir ein Lakritzenbonbon und kaute lustlos darauf herum.
    Ein schwarzes Etwas tauchte plötzlich neben mir auf, ein Vogel, eine Krähe, die sich wie tollwütig auf mich stürzte. Sie sauste krächzend zum Fenster herein und hackte mit ihrem großen harten Schnabel nach mir. Es war nicht einfach, ihr auszuweichen. Sie kratzte mich mit ihren scharfen Krallen am Hals, und der Anblick meines Blutes ließ sie völlig ausflippen.
    Sie schlug mir ihre schwarzen Flügel vor die Augen. Ich sah nicht, wo die Straße war, wehrte mich mit einer Hand, während ich mit der anderen den Rover lenkte.
    Ich kam von der Fahrbahn ab, rumpelte über den Gehsteigrand und schoß knapp an einem Laternenpfahl vorbei. Der Rover wollte sich selbständig machen. Er riß mir das Lenkrad aus der Hand, es wirbelte herum, und ich sah zwischen zwei Flügelschlägen eine Plakatwand, gegen die der Wagen gleich prallen würde.
    Ich rammte meinen Fuß auf das

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