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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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unpassende Frau endlich los zu sein.“
    „Niemals würde ich so etwas sagen. Und wenn ich Sie tatsächlich so unpassend fände, warum sollte ich Ihnen dann vorschlagen, die Ehe zum Schein zu wahren?“
    „Weil Sie keine andere Wahl haben. Und Sie scheinen den Skandal einer Ehe mit mir dem Skandal vorzuziehen, einen Dieb und Betrüger zum Bruder zu haben. Vor allem, da Sie sich ja der Frau entledigen können, nachdem sie ihre Schuldigkeit getan hat.“
    „Unsere Abmachung wird auch für Sie von Nutzen sein. Sie werden dadurch alleinige Besitzerin der Firma Ihres Vaters – das wäre Ihnen unter normalen Umständen nie möglich gewesen –, und Sie werden viel Geld haben, und heiraten können Sie nach wie vor. Ich verstehe nicht, wo Ihr Problem liegt.“
    Ihr Ärger schlug in Traurigkeit um. „Das glaube ich Ihnen.“ Sie biss wieder von der Birne ab und kaute mechanisch. Gedankenverloren ließ sie ihren Blick durch den Garten schweifen. „Sagen Sie mir, ob ich Sie richtig verstanden habe. Nachdem unsere »Heirat* annulliert wurde, bin ich frei. Aber Sie werden in den Augen der Gesellschaft immer noch verheiratet sein.“
    „So ist es.“
    „Und das stört Sie nicht?“
    „Im Augenblick nicht.“
    „Aber irgendwann werden Sie heiraten wollen“, wandte sie ein und warf den Rest der Birne über ihre Schulter. „Was dann?“
    Er dachte nach. „Ich werde sagen, dass Sie gestorben sind.“
    „Es ließe sich leicht herausfinden, dass das nicht stimmt.“
    „Das lassen Sie meine Sorge sein. Da ich im Moment keine Heiratsabsichten habe, ist es mein vorrangiges Interesse, einen Skandal zu vermeiden.“
    „Und ich soll Ihnen dabei helfen, indem ich vorgebe, Ihre Frau zu sein.“
    „Genau.“
    „Und eine Scheinehe stellt kein Problem in Ihrem geschäftigen Tagesablauf dar?“ erkundigte sie sich, weil ihr seine Aussage vom vorigen Abend wieder eingefallen war.
    Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „In einer Scheinehe kann meine Frau nicht verlangen, dass ich meine Tätigkeiten ihr zuliebe zurückstelle. Sie wird mich auch nicht von meiner Arbeit ablenken. Und sie wird nicht meinen gesamten Haushalt auf den Kopf stellen.“
    „Das bedeutet, dass die Scheinehe ganz nach Ihren Spielregeln abläuft“, stellte Abby trocken fest. „Eine sehr verlockende Aussicht für mich.“
    Er reagierte zornig. „Werden Sie es machen oder nicht? Viel bessere Möglichkeiten haben Sie nicht.“
    Wie eine Blume wandte sie ihr Gesicht der Sonne zu, während sie über Spencers Angebot nachdachte.
    „Welche Verpflichtungen gehe ich mit dieser Scheinehe ein?“
    „Ich erwarte nicht von Ihnen, dass Sie mein Bett teilen, wenn das Ihre Frage war“, entgegnete er unverblümt und hoffte damit, sie, aber auch sich selbst, zu beruhigen.
    „Eigentlich“, sagte sie errötend, „war ich mehr an den praktischen Seiten meiner ehelichen Pflichten interessiert.“
    „Dafür habe ich eine Haushälterin, einen Butler und andere Dienstboten. Ich erwarte allerdings, dass Sie mich zu verschiedenen gesellschaftlichen Veranstaltungen begleiten, um den Schein zu wahren. Ich würde gerne heute Abend damit beginnen und Sie ins Theater mitnehmen. Nat und ich planten zusammen mit seiner Verlobten und ihrer Mutter eine Vorstellung zu besuchen, aber nun …“
    „Ja, was ist mit Ihrem Bruder? Wie werden Sie sein Verschwinden erklären?“
    „Darum habe ich mich bereits gekümmert.“
    „Sie können eine Abwesenheit von Tagen, Wochen oder gar Monaten glaubhaft begründen?“
    „Es werden keine Monate sein.“ Es durften einfach keine Monate sein! Wie könnte er mehrere Monate in der Gegenwart ihrer aufreizenden, verlockenden, bezaubernden Lippen ertragen … „Ich habe meine besten Leute damit beauftragt, Nat zu finden. Wir vermuten, dass er auf den Kontinent geflüchtet ist. Aber er wird seinen Verfolgern nicht ewig ausweichen können. Längstens noch ein paar Wochen, vermute ich.“
    „Sie wollen sicher auch nicht, dass ich mich zu sehr an meine Rolle als Lady Ravenswood gewöhne“, bemerkte sie bissig.
    „Ich möchte Ihnen nicht mehr Unannehmlichkeiten bereiten als nötig.“
    „Wie umsichtig von Ihnen.“ Mit zitternder Hand nahm sie den Fliederzweig aus ihrem Haar und hielt ihn sich an die Nase, als würde sie der Geruch trösten. „Und was passiert, wenn ich Ihren Vorschlag ablehne?“
    „Wenn Sie nicht mitmachen, hoffe ich, dass Sie noch andere Ressourcen haben, auf die Sie zurückgreifen können. Denn von mir bekommen Sie in

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