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160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut

Titel: 160 - Martin, Deborah - Die amerikanische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Martin
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Walzer tanzen“, zischte sie ihm zu.
    Sein Lächeln erstarb. „Wie meinst du das?“
    „Ich kenne weder die Schritte, noch weiß ich, wie man sich dazu bewegt.“
    Spencer schaute sich verstohlen um und wisperte: „Warum hast du mir das nicht gesagt?“
    „Du hast nie danach gefragt.“
    Spencer runzelte die Stirn. „Aber du hast wahrscheinlich oft genug zugeschaut, um eine annähernde Imitation zu bewerkstelligen.“
    „Ich habe weder Walzer getanzt, noch habe ich andere ihn tanzen sehen. Wenn du auf einem Walzer bestehst, wirst du uns beide blamieren – es sei denn, du trägst mich beim Tanzen unauffällig durch den Saal.“
    Er ließ seine Hände sinken und stieß einen leisen Fluch aus. „Warte hier“, sagte er kurz und ging eilig zum Orchester hinüber.
    Oh nein, und was jetzt? Er hatte sie mitten auf der Tanzfläche stehen lassen, und ihr war die Situation sehr peinlich. Als die Musik plötzlich aussetzte, richtete sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf Abby.
    Doch als Spencer zurückkam und ihr seinen Arm erneut anbot, machte er den Eindruck, als sei es völlig normal, den Tanz im letzten Augenblick noch zu ändern. „Einen Reel kannst du aber?“
    Sie nickte. Zum Glück hatte er jetzt etwas ausgesucht, das sie beherrschte.
    Doch als Spencer sie zu den sich formierenden Reihen von Tänzern führte, wurde Abby wieder von Panik ergriffen. „Ich hoffe, dass man den Reel in England genauso tanzt wie in Amerika!“
    „Ich wüsste nicht, warum wir ihn hier anders tanzen sollten.“ Er senkte seine Stimme und flüsterte: „Und wenn die Musik dich aus dem Schritt bringt, sage ich dem Orchester, dass sie etwas anderes spielen sollen. Nach einigen Versuchen werden wir uns schon auf einen Tanz einigen können.“
    Abby entsetzte die Vorstellung, ein weiteres Mal einer solchen Schmach ausgesetzt zu werden, und sie erhob heftig Einspruch. Aber sein Lächeln brachte sie zum Verstummen. Erst als er ihr zuzwinkerte und zu seinem Platz in der gegenüberliegenden Reihe ging, verstand sie seine Worte.
    Spencer hatte sie einfach nur auf den Arm genommen! Und das, obwohl sie ihn gerade öffentlich blamiert hatte. Es schien doch noch Wunder zu geben! Nachdem sie sich schon damit abgefunden hatte, dass der hochmütige Viscount den freundlichen Gentleman verdrängt hatte, musste Spencer sie nun wieder völlig durcheinander bringen!
    Und als der Tanz begann, überraschte er sie erneut. Spencer war ein hervorragender Tänzer. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet – der zurückhaltende Lord Ravenswood schwang sehr versiert das Tanzbein. Verblüffend! Es gelang ihm sogar, einige ihrer falschen Schritte zu kaschieren, und nach einer Weile entspannte sie sich und ließ sich von der Musik tragen.
    Die Schrittfolgen ähnelten denen, die sie in ihrer Jugend gelernt hatte, und Spencers sichere Vorgaben halfen ihr über Unsicherheiten hinweg. Bei den Wechseln führte er sie mit schlafwandlerischer Sicherheit, und sie spürte kaum noch den Boden unter ihren Füßen. Sie fühlte sich, als wären sie schon ewig verheiratet.
    Oh nein, nicht das schon wieder! Es gelang ihr mühelos, sich nicht nach ihm zu sehnen, solange er der distanzierte Lord war -doch wenn er so wie jetzt aus der Reserve kam, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Jede seiner Berührungen schien eine Umarmung zu versprechen, jeder seiner leidenschaftlichen Blicke stürmische und verlangende Küsse, deren Vorstellung allein genügte, um ihren ganzen Körper erbeben zu lassen.
    Als der Reel vorbei war, hatte sie das Missgeschick mit dem Walzer völlig vergessen. Sie spürte nur noch die Wärme seines Armes unter ihrer Hand, während er sie von der Tanzfläche führte. Sie nahm den feinen Bergamotteduft seiner rasierten Wange wahr, als er sich zu ihr herunterbeugte und ihr zuflüsterte: „Ich möchte dich einigen Leuten vorstellen.“
    Nichts hätte ihren sinnlichen Rausch schneller vertreiben können. „Du solltest mich nicht so vielen deiner Bekannten vorstellen. Wenn ich abreise, wirst du umso mehr erklären müssen.“
    „Aber die Blakelys sind sehr gute Freunde von mir. Blakely und seine Frau würden unter allen Umständen zu mir halten. Sie kennen übrigens schon die Wahrheit über uns.“
    „Du hast jemandem die Wahrheit erzählt? Und das, obwohl du darauf bedacht warst, einen Skandal zu vermeiden?“
    „Ich musste Blakely einweihen. Er ist mein Mitarbeiter, und ich bin in der Sache mit Nat auf seine Hilfe angewiesen. Und da seine Frau es

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