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1601 - Die wilde Schlacht

1601 - Die wilde Schlacht

Titel: 1601 - Die wilde Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfach«, flüsterte Franz Eichler. »Da ist eine Welt zusammengebrochen. Ich hätte niemals gedacht, mich mit solchen Dingen beschäftigen zu müssen.« Er wischte über seine Augen. »Und jetzt habe ich sogar Angst um mein bisschen Leben. Das finde ich richtig erbärmlich. Ja, so sehe ich das.«
    Ich winkte ab. »Nicht jeder kann ein Held sein. Wir müssen uns nur darauf einstellen, dass Dinge passieren können, die unser normales Begreifen übersteigen.«
    »Das sind sie schon«, flüsterte Anna.
    »Ja, und wir haben es überstanden. Wir leben und ich denke, dass das allein zählt.«
    »Sie sind ein Mann der Hoffnung, nicht?«
    »Das muss ich sein.«
    »Und Sie können fliegen - oder?«
    Ich schaute Anna überrascht an. »Wie kommen Sie darauf, dass ich fliegen kann?«
    »Ganz einfach. Ich kann mir nicht erklären, dass jemand von London aus so schnell hier in diesem einsamen Tal sein kann. Das will mir nicht in den Kopf.«
    Ich lächelte sie an, und in meinem Lächeln lag so etwas wie eine verschwörerische Botschaft. Dann sagte ich mit leiser Stimme: »Hin und wieder sollte man auch als moderner Mensch gewisse Dinge als gegeben hinnehmen und nicht weiter nachfragen.«
    Anna nickte mir zu. »Ja«, erklärte sie gedehnt. »Ich habe schon verstanden.«
    »Dann nehmen Sie es auch hin?«
    »Das muss ich wohl.«
    »Ja, es wäre besser.«
    Wir ließen das Thema ruhen. Ich freute mich, dass es zwischen uns so etwas wie ein stilles Einverständnis gab. Das musste auch sein. Keiner konnte sich jetzt Eskapaden oder Extratouren erlauben. »Wie geht es weiter?«, fragte Anna.
    »Ich kann es Ihnen nicht genau sagen, Anna, wichtig ist, dass Sie Ihre Eltern in Sicherheit bringen.«
    »Das geht nicht.«
    »Klar. Ich meine auch nicht, dass Sie die beiden in einen anderen Ort schaffen, mir geht es darum, dass sie für sich bleiben. Am besten in der ersten Etage. Ist das möglich, dass Sie Ihre Eltern in diesem Sinne überzeugen können?«
    »Das denke ich schon. Die Angriffe waren für sie Warnung genug. Obwohl mein Vater ein ziemlich harter Knochen ist. Der lässt sich so leicht nicht ins Bockshorn jagen.«
    »Und Ihre Mutter?«
    Anna lächelte. »Sie wird meine Verbündete sein.«
    »Gut. Dann lasse ich Sie jetzt mit Ihren Eltern allein.«
    »Wo wollen Sie hin?« Annas Blick nahm einen misstrauischen Ausdruck an.
    »Ganz einfach. Ich werde mich vor der Tür umschauen. Mal sehen, wie es draußen aussieht.«
    »Sie erwarten jemanden, nicht?«
    »Ja. Ich hoffe, dass mein Freund Raniel bald kommt. Gemeinsam lässt es sich besser gegen diese Brut vorgehen. Wer weiß, was uns noch alles erwartet.«
    »Hört sich an, als wüssten Sie mehr.«
    Ich winkte ab. »Das hört sich wirklich nur so an. Leider weiß ich noch immer zu wenig.«
    »Okay, ziehen wir es durch.«
    Ich schnappte mir meine Jacke und hängte sie nur locker über meine Schultern. Von der wilden Schlacht hatte ich Anna Eichler bewusst nichts gesagt. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Aber die Warnung des Gerechten hatte ich nicht vergessen.
    Als ich in den Flur ging, hörte ich Anna mit ihren Eltern sprechen. Ich war froh, dass sie so vernünftig reagierte und sich nicht quer stellte. Sie war eine junge moderne Frau, aber sie hatte auch den Ernst der Lage begriffen, der von etwas ausgelöst worden war, das man als archaisch bezeichnen konnte. Sie hatte mein Kommen auch hingenommen, ohne große Nachfragen zu stellen.
    Der Morgen graute, und so war ich in der Lage, mehr zu erkennen. Noch lag der kleine Ort in tiefem Schlaf. Es bewegten sich keine Bewohner durch den dicken Schneeteppich. Er sah überall noch jungfräulich aus.
    Ich sah mir den Himmel an. Er hatte eine kalte, graublaue Farbe angenommen. In der Ferne zog sich der schwache rötliche Streifen einer Morgendämmerung hin. Die Farbe sah aus, als wäre sie mit einem großen Pinsel an den Himmel gestrichen worden.
    Ich hatte nicht vergessen, in welche Richtung Raniel gegangen war. Es lag auf der Hand, dass ich dort hinschaute.
    Nein, da war nichts zu sehen. Es hob sich keine menschliche Gestalt von der hellen Fläche ab, was mich nicht beunruhigte. Aber der Gerechte war nicht unsterblich und nicht unbesiegbar, und dieser Urteufel war ein Gegner, der auf keinen Fall unterschätzt werden durfte.
    Ich hörte hinter mir die Schrittechos auf dem hölzernen Fußboden. Anna hatte es in der Küche nicht mehr ausgehalten. Sie wollte mir Bericht erstatten.
    »Alles okay?«, fragte ich.
    »Ja, das kann man sagen. Meine Eltern

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