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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegangen.«
    Ich lächelte etwas kantig und sagte: »Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass sich jemand mit einem derartigen Gesicht auf dem Gebiet der Wirtschaftsspionage auskennt. Da muss es andere Gründe geben, davon bin ich überzeugt.«
    Jane hatte mir zugehört. Sie nickte. »Davon gehe ich auch aus. Aber da gibt es noch etwas, über das ich mit dir sprechen möchte. Als ich sie sah, da hatte ich den Eindruck, als stünde sie zwar vor mir und in meiner Nähe, aber tatsächlich war sie weit, sehr weit entfernt. Trotz der Nähe, verstehst du?«
    »Ja, das ist mir schon klar. Das hast du dir auch nicht eingebildet. Mir erging es ebenso.«
    »Außerdem habe ich auf sie geschossen, John. Die Kugel hätte treffen müssen, aber sie ist durch die Person hindurchgegangen. Wir haben hier ein Phänomen, für das ich keine Erklärung finde. So leid es mir tut.«
    Jane lehnte sich zurück und wies mit dem rechten Zeigefinger auf meine Brust. »Warum ist sie dir erschienen, John?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Kann es sein, dass sie gewusst hat, dass wir hin und wieder zusammenarbeiten und…«
    Ich winkte ab. »Klar, das könnte stimmen. Machen wir uns nichts vor. Im Moment bleibt es ein Rätsel. Wir müssen diese Frau mit dem halben menschlichen Gesicht finden. Aber ich weiß nicht, an welchem Punkt wir anfangen sollen.«
    »Bei diesem Richard Lester«, sagte die Detektivin.
    »Das ist eine Möglichkeit, Jane. Ich frage mich dabei, welche Verbindung es zwischen den beiden gab. Durch Zufall ist diese Mörderin nicht erschienen.«
    Jane seufzte. »Leider können wir ihn nicht mehr fragen.«
    »Was weißt du eigentlich über ihn?«, fragte ich. »Ich denke da vor allem an sein privates Umfeld.«
    »Nicht viel.« Jane grübelte. »Es war nicht verheiratet. Er hat in fast spießigen Verhältnissen gelebt. Wobei ich das spießig nicht niedermachen will. Er hat recht gut verdient und konnte sich deshalb auch ein kleines Reihenhaus leisten.«
    »Bist du schon dort gewesen?«
    »Nein, aber ich habe Bilder gesehen. Mein Auftraggeber hat mich ausführlich informiert. Man sagte mir, dass seine Schwester ab und zu bei ihm übernachtet, wenn sie in London ist. Sie arbeitet viel im Ausland. Man kann sie beruflich als Wirtschaftsanwältin bezeichnen. Sie berät Firmen, kümmert sich aber auch um deren Auflösung, wenn es sein muss. Wir könnten sie befragen.«
    »Das werden die Kollegen bereits getan haben, wenn sie in London ist.«
    »Denke ich auch.« Janes Augen nahmen einen anderen Ausdruck an.
    »Wenn ich an die Kollegen denke, habe Ich kein gutes Gefühl. Sie haben mich ja bei der Leiche gesehen. Sie wissen auch, dass ich geschossen habe. Aber ich konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. Man hätte mich ausgelacht, und meinen Zeugen kannst du auch vergessen. Der war völlig überfordert, was ja verständlich ist. Dass man mich überhaupt hat gehen lassen, verdanke ich meinem Ruf und dass ich einige deiner Kollegen kenne.«
    »Klar, Jane. Und worauf willst du hinaus?«
    »Es ist ganz einfach. Vielleicht könntest du anrufen und deinen Leuten klarmachen, dass wir oder dass du den Fall übernommen hast. Dann können sie aussteigen.«
    Janes Gedanke war für mich nachvollziehbar. Ich wollte ihn trotzdem nicht akzeptieren. Sie sah es meinem Gesicht an und sagte: »Keine gute Idee?«
    »So ist es.«
    »Was hast du dann vor? Du willst die Trauben doch nicht von anderen Leuten ernten lassen?«
    »Das auf keinen Fall. Wir mischen mit. Wenn es denn sein soll, geben wir uns zu erkennen. Offiziell habe ich Urlaub. Aber du weißt ja, wie das bei mir ist.«
    »Eben.« Jane lächelte. »Also sind wir am Ball und bleiben auch dran.«
    »Klar.«
    »Was wollte sie wohl von dir? Du hast sie auf dem Friedhof gesehen. Auch wenn wir darüber gesprochen haben, mir will diese Frage einfach nicht aus dem Kopf.«
    »Mir auch nicht«, gab ich zu. »Kann es nicht sein, dass sie vorbeugen wollte? Dass sie gewusst hat, dass wir uns gemeinsam um die Sache kümmern würden?«
    »Hm. Das ist weit hergeholt.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann stellt sich noch die Frage, ob sie von allein gehandelt hat oder geschickt wurde.«
    Ich runzelte die Stirn. »Du meinst, dass sie einen Auftraggeber hat, der alles lenkt und die entsprechenden Pläne geschmiedet hat?«
    Jane nickte heftig.
    »Dann muss ich dich fragen, wer dein Auftraggeber gewesen ist.«
    »Der Chef der Firma, bei der Richard Lester gearbeitet hat. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass er etwas über

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