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1602 - Die Lady aus der Hölle

1602 - Die Lady aus der Hölle

Titel: 1602 - Die Lady aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht durch eine gewaltige Anstrengung lösen oder zerreißen.
    Ich hatte nur eine Handschelle bei mir, ein Kreis umschloss den linken Arm des Killers, der zweite passte um das rechte Gelenk des zweiten Mannes.
    Bei dieser Aktion hielt Jane Collins die beiden genau unter Kontrolle.
    Eine falsche Bewegung, und sie hätte geschossen.
    Aber die Typen wussten genau, wann sie passen mussten. Sie standen nebeneinander, und ich hatte sie so zusammengebunden, dass sie in entgegengesetzte Richtungen schauten. Das war für Typen wie die beiden schon demütigend.
    Ich nickte Jane zu. »Behalte sie bitte weiter im Auge. Man kann nie wissen.«
    »Ist schon okay.«
    Ich kümmerte mich um Mandy Lester. Endlich war ich in der Lage, sie genauer anzuschauen, denn bisher hatten mir die beiden Eindringlinge den Blick auf sie verwehrt.
    Die Frau, die einen so toughen Eindruck auf uns gemacht hatte, saß im Sessel und zitterte.
    Schon beim ersten Blick erkannte ich, dass ihr körperlich kein Leid zugefügt worden war. Es gab keine Wunde in ihrem Gesicht und auch keine am Körper. Bisher hatten die Killer nur gedroht und waren noch nicht richtig zur Sache gekommen. Nur das linke Ohr der Frau sah sehr rot aus, da war sie wohl malträtiert worden.
    Die Angst war noch nicht aus ihrem Blick gewichen. Das schaffte auch mein Lächeln nicht, mit dem ich es versuchte.
    Ich nickte ihr zu und sagte mit leiser Stimme: »Sie müssen sich keine Sorgen mehr um Ihr Leben machen, Miss Lester.«
    »Ja, ich - ich weiß nicht.«
    »Die werden Ihnen nichts mehr tun.«
    Sie warf den Gefesselten einen schnellen Blick zu.
    »Ich - ich kenne sie nicht. Die habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.«
    Ich nickte. »Das glaubte ich Ihnen gern. Aber Sie werden wissen, was Sie von Ihnen wollten. Oder haben Sie das nicht zu hören bekommen?«
    »Ja, schon…«
    »Und?«
    Mandy Lester faltete die Hände. Dabei dachte sie nach. Dann sagte sie leise: »So etwas ist mir noch nie passiert. Ich sträube mich noch immer dagegen und kann kaum glauben, dass ich mich in der Realität befinde.«
    »Leider ist das so.«
    »Ich weiß.«
    »Erinnern Sie sich, was man von Ihnen wollte? Sie haben geschrien, wir hörten es oben. Das haben sie bestimmt nicht ohne Grund getan, denke ich mir.«
    »Sie haben mir mein Ohr verdreht. Ich dachte schon, dass sie es abreißen würden. Aber ich konnte ihnen nichts über meinen Bruder sagen. Ich hatte kaum Kontakt zu ihm. Jeder von uns ging seinen eigenen Weg.«
    »Das hat man Ihnen nicht geglaubt?«
    Sie nickte.
    »Und was genau wollten sie wissen?«
    »Es ist schwer zu sagen. Ich - ich - habe da meine Probleme. Ich glaube, dass es um eine Abrechnung ging. Die Kerle fühlten sich von Richard hinters Licht geführt. Man kann sagen, dass er sie wohl betrogen hat. Ja, so sah es aus.«
    »Wollten sie Beweise oder Unterlagen?«
    »Ja, ja, ich denke. Aber ich kenne mich nicht aus. Das haben sie mir nicht geglaubt. Ich hätte sie ja auch nach oben geschickt, aber dazu ist es nicht mehr gekommen.«
    »Hat man Ihnen gesagt, wer sie sind?«
    »Nein. Aber der Sprache nach sind sie aus dem Osten, denke ich. Vielleicht aus Russland oder so.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Mandy Lester rieb über ihr Ohr. »Und wie geht es jetzt weiter?«
    Ich lächelte sie an. »Sie sind aus dem Schneider, Miss Lester. Wir werden uns um die beiden kümmern und sie verhören. Aber um völlig sicher zu sein, rate ich Ihnen doch, das Haus hier zu verlassen. Es wäre unter Umständen besser, wenn Sie sich in ein Hotel einquartieren.«
    »Ich denke darüber nach.«
    »Danke.«
    Es war mir klar, dass ich von ihr nichts erfahren würde, was uns in diesem Fall weiterbrachte, der immer verzwickter und rätselhafter wurde.
    Ich frage mich, was hier gespielt wurde. Dass diese beiden Killer ins Spiel kommen würden, damit hatte ich nicht rechnen können, und so nahm der Fall ganz andere Dimensionen an.
    Ich ging zu Jane Collins, die ihren Platz nicht verlassen hatte und die beiden Männer in den langen Ledermänteln in Schach hielt. Während meines Gesprächs mit Mandy Lester hatte ich ab und zu mal ihre Stimme gehört, aber nicht verstanden, was sie gesagt hatte. Ich ging davon aus, dass sie versucht hatte, mit den beiden Killern zu sprechen, und kam auf dieses Thema.
    »Keine Chance, John.«
    »Dann haben sie nichts gesagt?«
    »Genau.«
    »Auch nicht ihre Namen?«
    »So ist es.« Sie wies mit der Beretta auf die beiden gefesselten Männer.
    »Sie wissen einiges, John, davon müssen

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