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1603 - Der Geistertänzer

1603 - Der Geistertänzer

Titel: 1603 - Der Geistertänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus Mensch und Geist vor. Sein Gesicht war gut zu erkennen.«
    »Dann sind wir hier ja richtig.«
    Auf dem Bild hatte der Tänzer keine gelben Augen. Es war ein junger Mann um die dreißig. Sein Haar war blond und kurz geschnitten. Trotz der anstrengenden Tanzfiguren zeigte sein Mund ein Lächeln.
    Suko fragte mit leiser Stimme: »Glaubst du, dass es eine Verbindung zwischen den beiden gibt?«
    »Zumindest gab es die.«
    »Und jetzt?«
    Ich konnte meinem Freund keine Antwort geben.
    »Ich schaue mich mal in den anderen Zimmern um«, sagte Suko und war schon weg.
    Ich blieb zurück und dachte nach. Obwohl wir noch nicht viel wussten, war ich davon überzeugt, den richtigen Weg gegangen zu sein. Es gab eine Verbindung zwischen dem Geistertänzer und seiner ehemaligen Partnerin. Die hatte auch der Tod nicht kappen können.
    Auf einmal zuckte ich zusammen, denn ich hatte ein Geräusch gehört.
    Es war wie ein leises Zischen gewesen, als wäre in meiner unmittelbaren Nähe Gas aus einer Öffnung getreten.
    Sofort stand ich starr.
    Das Zischen wiederholte sich nicht. Dafür hörte ich etwas anderes. Mir kam es vor, als würden sich verschiedene nicht sichtbare Personen unterhalten. Sie hielten sich nicht an einer bestimmten Stelle auf, sie waren überall im Raum verteilt, und zugleich spürte ich die Warnung auf meiner Brust. Also doch!
    Ich war froh über diesen Wärmestoß. So hatte ich so etwas wie einen Anhaltspunkt. Ich spürte auch den kalten Luftzug, der über mein Gesicht strich, sodass ich eine Gänsehaut bekam.
    Jemand war da, den ich nicht sah. Ob es nur einer war oder mehrere, das war nicht festzustellen. Ich drehte mich langsam im Kreis, sah nichts und konnte nur lauschen.
    Die Stimmen wirbelten um mich herum, aber ich wurde nicht angegriffen.
    Manchmal klangen sie sehr böse, dann wieder leicht enttäuscht, wie ich deutlich hörte.
    Plötzlich waren die Stimmen wieder verschwunden. Stille trat wieder ein, und ich glaubte auch nicht, dass ich die Stimmen noch einmal hören würde.
    Dafür hörte ich Sukos Schritte. Einen Moment später betrat er den Raum und ich sah, wie er den Kopf schüttelte. Er hatte also nichts entdeckt.
    »Keinen Hinweis, John, sorry.«
    »Du hast auch nichts gehört?«
    »So ist es.« Er stemmte die Hände in die Hüften. »Hast du denn was vernommen?«
    »Ja, Stimmen.«
    »Ach, und wer hat gesprochen?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich konnte auch nichts verstehen und gehe nun davon aus, dass sich zwischen den Welten oder Dimensionen ein Tor geöffnet hat.«
    »Sehen konntest du auch nichts?«
    »Nein.«
    »Dann sind wir die Gelackmeierten.«
    Da mochte mein Freund Suko zwar recht haben, aber so einfach wollte ich das nicht auf uns sitzen lassen. Wir ließen uns beide nicht gern an der Nase herumführen.
    »Dann können wir ja wieder verschwinden«, sagte er.
    »Moment noch.« Es war mir jetzt wichtig, noch etwas zu finden. So einfach abzuhauen, das roch nach einer Niederlage, und darauf war ich nicht scharf.
    Ich gab meinem Gefühl nach und sagte: »Ich schaue mich noch mal hier um. Vielleicht finde ich was, das zur Aufklärung beitragen kann.«
    »Tu dir keinen Zwang an. Ich warte inzwischen auf die Rückkehr der Stimmen.«
    »Da wirst du wohl Pech haben.«
    Wenn jemand das kleine Zimmer durchsuchen wollte, dann brauchte er nicht viel Zeit. Mir war der kleine Schreibtisch aufgefallen, auf dem mal kein Laptop stand. Dafür ein Telefon, und ich sah auch einen Zettelblock mit einem Deckblatt.
    Wer nichts auf der Festplatte speichert, der schreibt gewisse Dinge gern auf. So konnte ich nur hoffen, dass auch Isabel Kessler es getan hatte.
    Glück muss man haben. Nachdem ich das Deckblatt abgehoben hatte, sah ich, dass auf der ersten Seite etwas hingekritzelt worden war. Ich musste schon genauer hinschauen, um einige Zahlen zu erkennen wahrscheinlich eine Telefonnummer - und ein Name.
    Ich riss das Blatt ab und drehte mich zu Suko um, der neugierig näher kam.
    »Ein Name und eine Telefonnummer«, erklärte ich.
    »Sagt dir das was?«, fragte Suko.
    Ich blickte auf das Blatt. »Paula Ashley«, murmelte ich und fügte die Telefonnummer hinzu. Suko hatte mich zwar verstanden, als Reaktion blieb ihm nur ein Schulterzucken.
    »Nie gehört, den Namen.«
    Ich verengte die Augen. »Du nicht, aber ich frage mich, ob er auch Mrs. Milton fremd ist.«
    »Du glaubst, dass sie Bescheid weiß?«
    »Fragen kostet nichts. Ich bin davon überzeugt, dass die beiden Frauen ein gutes Verhältnis zueinander

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