1603 - In der Toten Zone
Harold Nyman, dem Kommandanten und Ersten Piloten der BASIS, erschien.
Die Begrüßung war knapp, aber herzlich. „Verdammt, Harold", sagte Atlan. „Es wird Zeit, daß du kommst. Ich brauche nichts dringender als die BASIS und ihre ganze Meute."
„Wir sind in spätestens sieben Stunden bei dir", versicherte Nyman. „Dann steht dir die BASIS mit allen Einheiten zur Verfügung."
„Gut." Der Arkonide atmete auf. „Ich lasse dir und deinen Spezialisten vorab durch Yart Fulgen, meinen Projektleiter, alle Informationen zugehen, die wir bis jetzt über die Tote Zone erarbeitet haben."
*
Als Harold Nyman bei Atlan eintraf, befanden sich drei Männer in seiner Begleitung: Yart Fulgen sowie Shaughn Keefe und Tymon t'Hoom.
Keefe, der ferrolgeborene Terraner, war 68 Jahre alt. Seine Körpergröße von nur 1,70 Meter ließ seine Neigung zur Leibesfülle deutlich hervortreten, und das versuchte er auch nicht zu verbergen. Er weckte leicht den Eindruck eines Clowns, und das war eine Rolle, in der er sich bisweilen auch gefiel. Das lag an seinem Gesicht mit den kurzgeschnittenen, grellroten Haaren, den tiefgrünen Augen und der leicht geröteten Knollennase.
Der Spezialist für Kontrolltechnik, Triebwerkssysteme, Astrogation und Kommunikation war seit über drei Jahrzehnten der Cheftechniker der BASIS. Er war als scharfer Denker und mutiger Draufgänger bekannt, der seine Verläßlichkeit immer wieder unter Beweis gestellt hatte.
Tymon t'Hoom war Arkonide und gehörte damit zu dem Viertel der nichtterranischen Besatzung des Gigantschiffs. Er befehligte die Flotten der sogenannten Sekundärfahrzeuge. Seine 87 Jahre sah man dem schlanken, 1,92 Meter großen typischen Arkoniden nicht an. Ihm unterstanden alle Beiboote in technischer und logistischer Hinsicht, vom Einmannboot bis zu den Schiffen der CIMARRON-Klasse.
Atlan kannte seine scheinbare Überheblichkeit, die er bisweilen den „primitiven Barbaren" von Terra gegenüber auszuspielen pflegte, aber das nahm niemand so richtig ernst.
Von den persönlichen Eigenarten der beiden Spezialisten der BASIS war an diesem Tag nichts zu hören oder zu spüren. Die Lage war bekannt, und da war kein Platz für Albernheiten oder ähnliches. „Ich habe dir meine beiden besten Leute für dein Problem direkt mitgebracht", sagte Nyman. „Ich denke, ihr werdet sie richtig einsetzen. Habt bitte Verständnis dafür, daß ich mich selbst aus den Aktionen heraushalte. Auch ein Einsatz der BASIS selbst scheint mir nach dem Studium eurer Informationen nicht angebracht. Atlan, du hast die volle Befugnis über die Einsätze der Beiboote der BASIS. Und diese beiden Männer werden dich dabei mit allen Kräften unterstützen."
Der Arkonide drückte Nyman die Hand, und diese Geste sagte mehr als viele Worte. „Bei unserer Ankunft hier", sagte der Kommandant der BASIS, „haben wir eine beachtliche Anzahl von Raumschiffen gezählt. Es wimmelt, nicht nur von Einheiten im Orbit von Olymp, Auch weiter außerhalb tummeln sich Raumschiffe aller Nationalitäten. Was hat das zu bedeuten?"
„Olymp und meine Aktivitäten haben sie angelockt", erklärte Atlan. „Viele sind hilfsbereit und unterstützen die Operation Tote Zone. Es sind aber auch Sensationslüstige darunter, die unsere Arbeit eher behindern. Für den geplanten Großeinsatz zusammen mit den Einheiten der BASIS kommen bei weitem nicht alle in Frage.
Einzelheiten werdet ihr mit Yart abklären."
„Noch eine grundsätzliche Frage, Atlan, bevor ich gehe. Ich sehe dich, aber sonst keinen Aktivatorträger oder Vertrauten aus dem Kreis um Perry Rhodan oder gar diesen selbst."
„Ich gehe davon aus", antwortete Atlan nachdenklich, „daß sich Perry Rhodan, Reginald Bull, Myles Kantor und Julian Tifflor im Solsystem befunden haben, als der Katastrophenfall eintrat. Ich hoffe das zumindest, und es entspricht meinen letzten Informationen vor dem 10. Januar. Du kannst dir selbst ausmalen, was eingetreten ist, wenn einer oder mehrere von ihnen zu diesem Zeitpunkt im Hyperraum unterwegs waren. Nach unserem Kenntnisstand wurden sie ins Normaluniversum gestoßen und verloren dabei gleichzeitig die Kontrolle über alle 5-Dabhängigen Aggregate und Systeme. Sicher ist es vielen Raumfahrern so ergangen, von denen wir noch nichts wissen. Sie mögen alle ein unterschiedliches Schicksal erlitten haben, aber eins haben sie gemeinsam: Sie hängen hilflos irgendwo zwischen den Sternen, vielleicht noch mit einem intakten Unterlichtantrieb, der sie
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