1603 - In der Toten Zone
nahm das kleine Gefährt und seine Insassen auf. Nach einer kurzen Orientierungsphase hatte der Roboter den Zielstern Yppena ausfindig gemacht. Er beschleunigte das Beiboot.
Die beiden Menschen empfanden den zunehmenden Andruck als Wiederkehr der gewohnten Umgebung. Aber das war nur eine Täuschung. Shakar, der nächste Planet, war sechs oder sieben Lichtjahre entfernt. Und das Beschleunigungsvermögen des Photonentriebwerks lag im Vergleich zu einem normalen Unterlichtantrieb auf der Basis von Feldtriebwerken etwa da. wo sich eine Schnecke gegenüber einem Geparden sehen mußte.
Dennoch - die Hoffnung flog mit. Und sie war an kein Beschleunigungsvermögen gebunden
6.
Das Dreierteam, bestehend aus Yart Fulgen, Shaughn Keefe und Tymon t'Hoom, hielt Atlan in den ersten beiden Tagen nach dem Eintreffen der BASIS ganz schön in Trab. Es hagelte Kurzberichte, aus denen die zügige Arbeit und die Fortschritte erkennbar wurden.
Die Besatzungen der Beiboote der BASIS und die der anderen Raumschiffe, die sich für die Erforschung der Toten Zone zur Verfügung gestellt hatten, wurden im Eiltempo auf ihre Aufgabe vorbereitet. Die GAFIF stellte für jedes Raumschiff eine überlichtschnelle Robotsonde zur Verfügung, sofern sie nicht selbst über etwas Ähnliches verfügten.
Die Sonden sollten den Raumschiffen vorausfliegen und durch Ausfall ihrer Hypersender signalisieren, daß sie die Tote Zone erreicht hatten. Die Einheiten selbst sollten sich dann im Überlichtflug so nah wie möglich an den bestimmten Punkt wagen, den Rest der Strecke aber im Unterlichtflug mit Hilfe der Feldtriebwerke durchführen.
Für den Ausfall der künstlichen Gravitation mußten entsprechende Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. Das OP-TZ-Team hatte Pläne für alle möglichen Raumschiffstypen ausgearbeitet und stellte die Informationen zur Verfügung.
Daß sich ein paar „Wilde", wie der Projektleiter OP-TZ die Sensationssüchtigen nannte, in eigener Verantwortung an der Erforschung der Toten Zone beteiligen würden, ließ sich nicht vermeiden. Atlan hatte seine Warnungen in Funksendungen zwar abgegeben, aber er wußte, daß das bei den meisten Glücksrittern wenig helfen würde.
Der Plan Yart Fulgens sah vor, daß die Einheiten praktisch gleichzeitig eingesetzt wurden. Die Verteilung erfolgte über einen rechteckigen Raumsektor von 2000 Lichtjahren „Breite" und 25 Lichtjahren „Höhe". Die Schiffe sollten von Galaktisch-Nord nach Galaktisch-Süd in sechs gedachten Ebenen einen Abstand von jeweils fünf Lichtjahren einhalten, von West nach Ost hingegen von nur einem Lichtjahr.
Nach der erfolgten Vermessung sollte ein nächster Sektor, der sich nicht unmittelbar anschloß, untersucht werden.
Das Band im Raum, das so jeweils abgedeckt wurde, machte nach den bisherigen Hochrechnungen über die Größe der Toten Zone etwa 0,2 Promille von deren Oberfläche aus. Es würden bei dieser Methode zur kompletten Vermessung folglich mindestens 5000 Einsätze erforderlich werden.
Dafür fehlte natürlich die Zeit.
Shaughn Keefe, der Cheftechniker, hatte daher ein mathematisches Modell ausgearbeitet, mit dessen Hilfe bei zehn bis zwanzig Einsätzen der kompletten Flotte durch Hochrechnungen bereits ein brauchbares Resultat erzielt werden sollte. Voraussetzung für das Gelingen war, so sagte der Arkonide, „eine hinreichende Homogenität" der Toten Zone.
Er meinte damit eine gewisse geometrische Regelmäßigkeit in der Gesamtform und in der Art der Außengrenze.
Diese ersten Ergebnisse sollten später durch Messungen der GALORS-Satelliten verdichtet werden. Keefe war guter Hoffnung, daß es in Kürze gelingen würde, die Stationen im Raum außerhalb der Toten Zone über Hyperfunk aktivieren zu können. Er rechnete mit drei oder vier Tagen.
Daß die GALORS-Stationen innerhalb der betroffenen Raumsphäre nicht angesprochen werden konnten, war logisch.
Im Labor waren bei den beiden Satelliten, die die GAFIF geborgen hatte, schon erste Versuche gemacht worden.
Der Kode galt als grundsätzlich erkannt und nachvollziehbar. Zu lösen war noch ein Problem: Alle GALORSStationen mußten so gedreht werden, daß sie die Befehle von Olymp aus empfingen und die Resultate auch dorthin wieder abstrahlten. Die Weitergabe der kodierten Anweisungen konnte nur über die Satelliten selbst erfolgen. Das warf Probleme auf, die noch zu knacken waren. Die gesamten technischen Anlagen der BASIS wurden für das Vorhaben aktiviert. Die Zahl der Stationen, die in
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