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1603 - In der Toten Zone

Titel: 1603 - In der Toten Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erhalten?"
    „Das hast du vortrefflich formuliert", lobte Angus den schwarzen Kerl. „Ich besitze die Möglichkeit, deine Mutter vorübergehend zu betäuben", behauptete Xero. „Richtige Waffen trage ich nicht, aber einen kleinen Paralysator. Leider darf ich ihn nur zum Schutz von Lebewesen gegen andere Lebewesen einsetzen."
    „Aber du würdest Ma doch schützen und ihr helfen", erklärte Angus eindringlich. „Du bewahrst sie vor dem eigenen Tod, wenn du sie kurzzeitig betäubst, damit wir ihr den Transquilator eingeben können."
    „Dieser Auslegung der Fakten kann ich mich nicht anschließen."
    „Dann rutsch mir den Buckel runter!" Der Junge wurde zornig. „Es gibt noch einen anderen Weg. Dad hat irgendwo in seiner Kabine oder in der Zentrale einen Kombistrahler versteckt. Du mußt mir helfen, ihn zu finden, damit ich Ma selbst betäuben kann."
    „Du bringst mich in einen unlösbaren Datenkonflikt", beschwerte sich Xero. „Ich kann dir bei der Suche nicht helfen, denn ich weiß ja, daß du damit Rhea Ryttusko Schaden zufügen würdest. Du hast es selbst gesagt."
    „Du spinnst, Xero." Der Junge ließ seinen Gefühlen freien Lauf. „Deine honorige Programmierung in allen Ehren, aber mit deinem Verhalten schadest du einem menschlichen Wesen."
    „Das ist eine unbewiesene Behauptung."
    „Es ist mir egal, was du denkst. Wenn du mir nicht helfen willst oder kannst, dann muß ich es allein versuchen. Vielleicht gelingt es mir ja, Ma zur Einnahme des Transquilators zu überreden."
    Er schaltete den Rückstoßantrieb hoch und flog zurück zur Zentrale. Xero schloß sich ihm schweigend an. „Ich habe euch erwartet", begrüßte Rhea Ryttusko die beiden. Sie hatte den Armstumpf und den intakten rechten Arm vor der Brust verschränkt und in das Oberteil des halboffenen Raumanzugs gesteckt. „Ich wußte, daß ihr schnell zurückkehren würdet, denn Angus hat etwas ausgeheckt."
    „Ich muß mit dir reden, Ma", sagte der Junge hilflos. „Ich dachte, du wolltest dich mit Xero um das Beiboot kümmern."
    „Das werde ich auch tun, aber zuvor möchte ich dich bitten, eine Tablette des Transquilators zu nehmen. Ich sehe dir an, daß dein Zustand Anlaß zu Besorgnis gibt. Und ich möchte nicht, daß dir Er brach ab, denn Rhea hatte die rechte Hand aus der Raumkombination gezogen. Der Lauf eines Kombistrahlers zeigte auf Angus. „Ich bin bei klaren Sinnen!" stieß sie keuchend hervor. „Und ich lasse mich von dir oder diesem Blechmann nicht beeinflussen. Kümmert euch von mir aus um das Beiboot, aber laßt mich in Ruhe!"
    Der Junge bewegte sich langsam auf Rhea zu. „Du hast also Dads Waffe an dich gebracht", stellte er fest. Nebenbei schielte er zur Seite und beobachtete Xero, der sich aber ruhig verhielt. „Das wird dir nichts nützen. Ich muß dir helfen, auch wenn du es nicht willst.
    Es ist mir klar, daß der Kummer dich übermannt hat und du nicht mehr erkennen kannst, was in dir vorgeht, aber du wirst mich nicht aufhalten!"
    „Doch!" Sie hob die Waffe hoch. „Niemand wird Mark und mich aufhalten!"
    Ihr Finger krümmte sich am Abzug, und damit war genau das eingetreten, worauf Spirosangus gehofft hatte.
    Xero reagierte.
    Ein Sirren lag in der Luft, aber es kam nicht aus dem Kombistrahler in der Hand der Frau. Deren Arm sank plötzlich nach vorn. Ihr Kopf krümmte sich an die Brust. Die Augen schlossen sich. Der Körper zuckte noch einmal auf und wurde dann starr. Die Waffe entglitt langsam den Fingern. „Danke, Xero!" rief der Junge. Er beschleunigte und fing den Kombistrahler ein. Er war tatsächlich schußbereit. Angus sicherte ihn und verstaute die Waffe in seiner Raumkombination. „Ich mußte es tun", sagte Xero entschuldigend. „Sie hätte dich töten können. Deshalb war ein Eingreifen unumgänglich."
    Angus winkte nur ab.
    Er fand die Dose mit dem Transquilator. Es waren noch etwa zwanzig Tabletten darin. Er nahm eine heraus und legte sie seiner Mutter in den Mund. Dann zog er den Trinkschlauch aus ihrer Kombination und ließ etwas Wasser auf die Zunge fließen. Mit der Massage der Halsmuskulatur löste er ein Schlucken aus, bei dem das Medikament mit in die Speiseröhre gezogen wurde. „Das wäre geschafft", stöhnte er. „Für etwa zwölf oder vierzehn Stunden haben wir wieder Ruhe, schätze ich. Ich hoffe, daß sie sich wieder fängt, sonst wird es kritisch."
    „Die Paralyse wird etwa vier Stunden anhalten", erklärte Xero. „Sie hat den Vorteil, daß deine Mutter alles hören kann, was um sie

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