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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nehmen."
    „Keineswegs", entgegnete das Finanzgenie. „Ich kenne Terraner, die sich für höchst modern halten, die aber nie an einem Freitag, dem 13., ein Geschäft an der Börse abwickeln würden!"
    Die beiden Männer lachten. „Du hast recht. Frei von Aberglauben sind wir auch nicht." Rhodan führte einen Bissen zum Mund, doch dann ließ er die Gabel fallen, denn eine schwere Explosion erschütterte die QUEEN LIBERTY. Homer G. Adams sprang auf und eilte zum Interkom. Noch während er sich an die Zentrale wandte, heulten die Alarmsirenen auf. Und dann folgte eine weitere Explosion, die noch heftiger war als die erste.
     
    *
     
    Eva Kattuna saß in ihrer Kabine. Sie befand sich im Dialog mit einer Syntronik, die sie ständig mit sich führte. Sie trug sie in einer Brusttasche ihrer Kombination. Sie war nicht größer als eine Spielkarte und ebenso flach. Um mit dem Syntron, in dem sie nahezu ausschließlich ethnologische Daten gespeichert hatte, reden zu können, brauchte sie ihn nicht herauszunehmen.
    Seit Michael Rhodan von Bord der MONTEGO BAY gegangen war, hatte sie sich vornehmlich mit dem Volk der Antis befaßt. In erster Linie hoffte sie, die psychologischen Hintergründe klären zu können, die bestimmend waren für das Verhalten von Bastar-Stredan und ihre Pläne. Doch das Ergebnis war enttäuschend. Nach wie vor konnte sie nicht vorhersagen, was die Baalol-Frau als nächstes tun würde. „Es sieht also ganz danach aus, daß sie ihre Chomäl-Rolle weiterspielen will", sagte sie. „Aber wie lange? Sie muß sich doch sagen, daß sie früher oder später entdeckt werden wird."
    „Einer der nächsten Schritte von Bastar-Stredan ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Angriff auf enge Mitarbeiter oder Freunde von Michael", erklärte die Syntronik. „Damit könnte sie versuchen, ihn aus der Reserve zu locken und ihn auf eine Position innerhalb der MONTEGO BAY zu bringen, an der sie ihn töten kann."
    „Womit töten?" fragte sie. „Eine Sprengladung ist wahrscheinlich."
    Sie horchte auf. Sie meinte, ein Geräusch über sich gehört zu haben, das nicht mit den allgemeinen Geräuschen des Raumschiffs in Einklang zu bringen war. Sie schaltete den Interkom ein, den sie desaktiviert hatte, um in Ruhe arbeiten zu können. Jetzt wollte sie sich jedoch nicht länger vom allgemeinen Geschehen an Bord abkapseln, und sie wollte vor allem für Warnungen erreichbar sein. „Eine Sprengung?" Die Wissenschaftlerin schüttelte zweifelnd den Kopf. „Sie hat zwar bewiesen, daß sie sich mit der Technik dieses Raumschiffs sehr gut auskennt, doch ist es nicht so leicht, irgend etwas explodieren zu lassen."
    Es war, als wollte das Chomäl ihr ein Zeichen geben, denn sie hatte kaum ausgesprochen, als irgend etwas in ihrer Nähe explodierte. Sie spürte, wie die Druckwelle Wände und Böden erschütterte. Unwillkürlich sprang sie auf und eilte auf den Gang vor ihrer Kabine hinaus.
    Bastar-Stredan war keine zehn Schritt von ihr entfernt. Sie stand mitten auf dem Gang.
    Sie wird Freunde von Michael angreifen!
    Eva Kattuna erkannte, daß es ein Fehler gewesen war, auf den Gang hinauszutreten, denn nun bot sie der Baalol ein Ziel, und niemand sonst war in der Nähe!
    Du bist ihr in die Falle gegangen! schoß es der Wissenschaftlerin durch den Kopf.
    Die Syntronik hatte sie Sekunden vorher gewarnt, doch sie hatte die Warnung nicht auf sich bezogen. Sie hatte sich nicht vorstellen können, daß Bastar-Stredan ausgerechnet sie angreifen würde.
    Die Baalol lächelte kalt. Hoch aufgerichtet schritt sie auf sie zu. Sie trug eine graue Kombination, die ihr keinerlei Schutz bot. Eva Kattuna wunderte sich, daß sie sich keinen SERUN geholt hatte, was sie sicherlich ohne weiteres hätte tun können. Doch die Baalol schien es nicht für nötig zu halten, sich mit so einem Anzug zu schützen. Sie schien sich für unangreifbar zu halten. „Ich wußte, daß du irgendwann herauskommen würdest", sagte die alte Frau. Die Kehle war ihr eng geworden, und es fiel ihr schwer, diesen Satz zu formulieren. Als die Worte heraus waren, wußte sie, daß ihr Versuch, Furchtlosigkeit vorzutäuschen, kläglich gescheitert war. Bastar-Stredan ließ sich nicht irritieren. Sie wußte die Situation genau einzuschätzen. Sie kam näher und näher, und sie hob bereits die Hände, um sie ihrem Opfer um den Hals zu legen, als wenige Schritt von Eva Kattuna entfernt ein ertrusisches Besatzungsmitglied auf den Gang heraustrat.
    Verblüfft blieb der Mann stehen. Doch

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