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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnell wieder aufgesprungen war, hatte er doch dadurch gezeigt, daß er es nicht wagte, sich der Besatzung gegenüber eine Blöße zu geben.
    Der Kommandant begann zu lachen. Gestenreich forderte er die Männer und Frauen in der Zentrale auf, sich endlich zu erheben. „Was ist denn schon passiert?" rief er belustigt. „Wir haben den Hyperraum verlassen und treiben nun mit Unterlichtgeschwindigkeit ins System der Rubiner. Der Antrieb und alle Geräte, die auf 5-D-Basis arbeiten, sind ausgefallen. Wir befinden uns also in der Toten Zone. Kein Problem.
    Es wird nicht lange dauern, bis sich alles wieder normalisiert."
    Er wandte sich an den Syntron, um Informationen über den Zustand des Raumschiffs bei ihm einzuholen, sah den dunklen Monitor und wurde sich dessen bewußt, daß die Syntronik nicht antworten würde. Auch sonst würde er auf einiges an technischem Komfort verzichten müssen.
    In der Zentrale brannte nur noch die Notbeleuchtung, und es dauerte einige Zeit, bis die vorsorglich eingebauten Uraltcomputer ihre Arbeit aufnahmen, die er für diesen Fall hatte installieren lassen.
    Einige Monitoren erhellten sich, und auf den Ortungsschirmen zeichneten sich die verschiedenen Planeten, die Monde und die künstlichen Satelliten des Sonnensystems ab. „Ihr seht, es geht zumindest vorübergehend auch ohne die gewohnte Technik. Die von den Baalols schon vor Jahrtausenden entwickelte Technik versieht auch heute noch klaglos ihren Dienst und liefert hervorragende Resultate."
    Er ließ sich in seinen Sessel sinken und schaltete die S-Automatik ein. Sie würde ihn blitzschnell angurten und für seine Sicherheit sorgen, falls es wieder zu starken Beschleunigungseffekten kommen sollte. Gelassen verfolgte er, wie Velt-Togem und die anderen Besatzungsmitglieder zu ihren Plätzen zurückkehrten. „Wie lange benötigen wir, um nach Rubin zu kommen und dort zu landen?" fragte er. „Wenn wir die Geschwindigkeit beibehalten, annähernd 16 Stunden", antwortete sein Stellvertreter. „Schneller ist es kaum zu schaffen."
    Sasta-Punal nickte. Er war zufrieden. „Eine gute Zeit", lobte er, so als sei Velt-Togem dafür verantwortlich, daß sie nicht später auf Rubin sein würden. „Ich glaube kaum, daß die Terraner bis dahin wagen, uns zu folgen."
    Er behielt recht.
    Als die GALAKTAPTUL später verzögerte und schließlich mit äußerst geringer Geschwindigkeit in die Lufthülle des Planeten Rubin eindrang, war von der MONTEGO BAY und der TENTRA BLUE noch nichts zu sehen. Doch das war kein Wunder, denn Rubin befand sich noch immer im Bereich der Toten Zone. Auch auf diesen Fall hatte Sasta-Punal sich vor dem Start der GALAKTAPTUL vorbereitet. Es gelang ihm mühelos, das Raumschiff im Gebirgsmassiv des Ruzenbori zu landen. „Unser Gewährsmann auf Rubin hat uns mit zuverlässigen Informationen versorgt", stellte Velt-Togem zufrieden fest, als die mächtigen Triebwerke des Raumschiffs ihre Arbeit einstellten. „Wir befinden uns genau über einem der größten Howalgoniumvorkommen dieses Planeten."
    „Auf Männer, die ich ausgesucht habe, kann man sich immer verlassen", bemerkte Sasta-Punal.
    Er strich sich behutsam über den Kopf, sorgfältig darauf achtend, daß er seiner Frisur damit nicht schadete. „Das solltest du eigentlich wissen."
    „Natürlich weiß ich es", beteuerte sein Stellvertreter. „Wenn es so ist, dann war deine Bemerkung überflüssig." Der Anti erhob sich. „Gehen wir ans Werk! Wenn der Terraner mit seiner MONTEGO BAY und sein Lakai mit TENTRTA BLUE kommen, müssen wir alles unter Kontrolle haben."
    „Ja, Meister", erwiderte Velt-Togem, und dabei massierte er sich die Schlafen. Er verspürte einen unangenehmen Druck. Ihm war, als hätten sie die Tür zu einem tiefen und kalten Keller aufgestoßen. Irgend etwas war völlig anders, als sie erwartet hatten.
    Während Sasta-Punal selbstgefällig die Zentrale verließ, um sich in seiner Suite der Körperpflege hinzugeben, glitten die Blicke des Stellvertretenden Kommandanten von einem Besatzungsmitglied zum anderen. Keiner der anderen beachtete ihn. Die vier Männer und drei Frauen in der Zentrale schienen alle das gleiche Problem zu haben. Alle griffen sich an den Kopf, um sich die Schläfen, den Hinterkopf oder den Nacken zu massieren. Ihnen war gemeinsam, daß sie sich unwohl fühlten.
     
    *
     
    Zwei Tage nach dem Aufbruch der GALAKTAPTUL war sich Michael Rhodan sicher, daß die Tote Zone abgezogen war und nicht mehr nach Rubin zurückkehren würde.

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