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1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das nicht. Wer weiß, was noch im Hintergrund lauerte.
    Mein Kreuz hatte mich nicht gewarnt. Purdy gehörte wohl nicht zur anderen Seite, zumindest nicht voll. Aber so sicher war ich mir dessen auch nicht und nickte ihr zu.
    »Dir geht es also gut?«
    »Ja.«
    »Und dir ist nichts geschehen?«
    Purdy senkte den Blick, als wollte sie auf ihre Schuhspitze schauen.
    Oder mir ausweichen.
    »Ist dir wirklich nichts geschehen?«, bohrte ich nach.
    »Nein, ich fühle mich wohl.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Ach? Und warum nicht?« Ihre Stimme hatte leicht böse geklungen. Als wäre ich ihr Feind.
    »Ich spüre es, Purdy.«
    »Dann hast du dich geirrt.«
    »Gut. Vielleicht. Ich komme noch mal auf die Familie zurück. Du hast sie hier im Haus getroffen?«
    »Ja.«
    »Sind alle noch hier?«
    »Sie warten auf mich.« Diese letzte Antwort war wie ein leichter Schlag in den Magen. Sie hatte auch gezeigt, zu wem Purdy gehörte oder gehören wollte. Der Einfluss der anderen Seite war sehr stark, und genau das wollte ich ändern. Ich wollte, dass Purdy Prentiss wieder normal wurde, bevor wir uns auf die Suche machten.
    Ich sprach sie direkt an.
    Suko ließ mich gewähren. Er achtete mehr auf die Umgebung, um auf böse Überraschungen gefasst zu sein.
    »Kannst du mir einen Gefallen tun, Purdy?«
    Sie zuckte leicht zusammen. Dabei schaute sie mir direkt in die Augen.
    Auch das hatte ich schon öfter erlebt, nur nicht mit einem derartigen Blick, der im Prinzip keiner war. Ich sah ihn als leer an, zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten änderte sich das. Da war irgendwas tief in ihren Augen verborgen, das ich nicht deuten konnte. War es der Ausdruck eines Triumphes oder was lauerte dort wirklich?
    Ich hatte nicht die Zeit, um näher darüber nachzudenken. Ich wollte meinen Versuch durchziehen, und dazu brauchte ich mein Kreuz.
    Wenn sie tatsächlich unter einem nicht nur fremden, sondern auch magischen Einfluss stand, konnte der durch das Kreuz vernichtet werden. So etwas hatte ich schon mehrmals erlebt.
    Purdy beobachtete mich genau. Als mein Kreuz offen auf meiner Handfläche lag, da zuckte sie zusammen, was ich aber nicht als ängstliche Reaktion einstufte.
    War es Neugier?
    Ich sprach sie mit leiser Stimme an, weil ich sie mit meinem Vorschlag nicht erschrecken wollte.
    »Du weißt, was ich hier in der Hand halte?«
    Sie nickte. Eine weitere Reaktion gab es bei ihr nicht, und das sah ich als positiv an.
    Hätte sie voll und ganz unter einem schwarzmagischen Einfluss gestanden, wäre ihre Reaktion anders ausgefallen. So aber machte sie einen fast normalen Eindruck, wobei die Betonung auf fast lag, denn in ihrem Blick lag schon ein gewisser Glanz, den ich allerdings nicht deuten konnte.
    Ich stellte die nächste Frage. »Fürchtest du dich vor dem Kreuz?«
    Heftig schüttelte Purdy den Kopf.
    »Das ist gut«, sagte ich leise. »Es wäre auch schlimm, wenn du dich davor fürchten würdest. Aber ich bin noch nicht fertig. Bevor wir losgehen, würdest du es auch anfassen?«
    »Ja«, hauchte sie. »Es macht mir nichts aus. Ich - ich - nehme es gern. Es ist so wunderbar.«
    Das war eine Antwort gewesen, die mich eigentlich hätte zufriedenstellen müssen. Das tat es aber nicht, denn etwas stimmte nicht. Das hatte ich im Gefühl, konnte aber nicht sagen, was da verkehrt lief.
    Purdy Prentiss streckte mir die Hand entgegen. »Bitte, ich will es anfassen.«
    Auch Suko hatte sie gehört. »Ist das nicht komisch?«
    »Ja, das denke ich auch.« Ich schaute noch immer auf die mir entgegen gestreckte Hand. Zum Greifen nah befand sie sich vor mir. Ich musste das Kreuz nur hineinlegen, und alles war gut.
    Warum zögerte ich noch?
    »Willst du es mir nicht geben?« Die Frage beendete meine Gedankenspielerei.
    »Okay«, sagte ich, und in der gespannten Erwartung, was danach passieren würde, legte ich das Kreuz auf Purdys Handfläche…
    ***
    Zunächst geschah nichts.
    Das Kreuz blieb auf Purdys Handteller Liegen. Es reagierte nicht. Es gab kein Strahlen ab und sicherlich auch keinen Hitzestoß, denn darauf hätte Purdy sicher reagiert.
    Suko und ich waren für sie plötzlich nicht mehr interessant. Mit gesenktem Blick starrte sie meinen Talisman an. Dabei zuckten ihre geschlossenen Lippen so lange, bis sie sich spaltbreit öffneten und geflüsterte Worte aus dem Mund drangen, die weder Suko noch ich verstanden.
    Ich wollte es wissen und fragte: »Was hast du gesagt, Purdy?«
    Sie schüttelte ärgerlich den Kopf.
    Ich ließ mich davon

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