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1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Richtung Tür.
    Purdy quälte sich ein Lächeln ab, als sie weiter vorging. Die Stühle standen genügend weit auseinander, sodass Purdy zwischen Myra und Helen hindurchgehen konnte.
    Sie trat an den Tisch und legte ihre Faust auf die Platte.
    »Ich habe es!«
    Sie öffnete die Faust. Das Kreuz kippte dabei nach vorn und blieb auf dem Tisch liegen.
    Kein Jubelschrei. Kein Wort wurde gesprochen. Aber sie schauten alle auf das, was auf dem Tisch lag.
    Welche Geister auch immer in ihren Körpern stecken mochten, sie reagierten in diesem Fall völlig normal.
    Myra fand als Erste die Sprache wieder.
    »Es ist unser. Es wird uns Welten öffnen. Wir können jetzt das tun, was wir uns schon immer vorgenommen haben. Das Wunder ist wahr geworden. Wir haben so lange gewartet im Strom der Zeiten, aber jetzt ist es geschehen.«
    Noch hatte keiner das Kreuz berührt. Vier Augenpaare starrten es nur an, und sie erlebten keinerlei Reaktion. Das Kreuz blieb so, wie es war.
    Um Purdy Prentiss kümmerte sich niemand. Sie hatte ihre Pflicht getan, war überflüssig geworden. So hatte sich die Staatsanwältin bis an die Wand zurückgezogen, wo sie starr stand und abwartete, was passieren würde.
    Gordon Greene übernahm es, das Kreuz als Erster anzufassen. Er ging dabei behutsam zu Werke. Er schob seine Handfläche über die Tischplatte auf das Kreuz zu, dessen Silber matt glänzte. Es sah auf der einen Seite so schlicht und auf der anderen so wunderbar aus. Wie ein Geschenk, das vom Himmel gefallen war.
    Mit den Kuppen der Finger strich Gordon Greene über das Kreuz hinweg.
    Er zeichnete die Enden mit den eingravierten Buchstaben nach, und es passierte nichts.
    Das Kreuz stellte sich nicht gegen ihn. Es verstrahlte keine Hitze, es gab kein Leuchten ab, es lag einfach nur da und ließ sich anfassen, was Greene aufstöhnen ließ.
    Er drehte den Kopf, weil er Myra anschauen wollte.
    »Jetzt du!«
    Sie hatte noch eine Frage. »Und? hast du was gespürt?«
    »Nein. Es ist nicht gegen uns. Es scheint zu wissen, dass wir im Strom der Zeiten unterwegs gewesen sind, um uns neue Körper zu suchen. Wir gehörten zu einer unsichtbaren Welt. Nun aber sind wir sichtbar beisammen und können uns unter die Menschen mischen. Das Kreuz wird uns helfen, unseren Weg zu gehen.«
    »Ich vertraue dir.«
    »Das kannst du auch.«
    Myra griff zu. Nicht mehr so vorsichtig. Aber sie traute sich auch nicht, das Kreuz anzuheben. Wieder wurde es nur von den Fingern gestreichelt.
    Auch bei ihr bewirkte es keine negative Reaktion.
    Als Nächster griff Rudy zu. Er stöhnte leise, als er das Kreuz streichelte.
    Es musste ihm wohl ein immenses Vergnügen bereiten, denn er verdrehte dabei sogar die Augen.
    Seine Schwester war die Letzte in der Reihe. Ihre Augen glänzten, das Gesicht zeigte ein Lächeln. Sie freute sich auf die Berührung und lachte schrill auf, als sie das Kreuz berührte. In ihren Augen schienen Funken zu tanzen, aber auch sie hob es nicht an.
    Myra legte ihre Hände auf die Tischplatte.
    »Es tut uns nichts«, flüsterte sie. »Es ist so wunderbar. Wir befinden uns tatsächlich auf der Siegerstraße.«
    »Es hat lange genug gedauert.«
    »Ja, das ist wahr.«
    Myra schaute ihren Mann an. »Jetzt sind wir so weit. Der Geisterjäger wird keine Macht mehr über uns haben. Wir besitzen seine stärkste Waffe.«
    »Was machen wir mit Purdy?«
    Myra lächelte. »Brauchen wir sie noch?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Dann könnte sie für immer hier im Haus bleiben.«
    Gordon Greene stimmte ihr zu. Was das bedeutete, lag auf der Hand.
    Purdy wurde nicht mehr gebraucht. Sie gehörte nicht zu ihnen und war nur noch Ballast, der abgeworfen werden musste.
    Mitbekommen hatte Purdy, was da gesagt worden war. Aber es war nicht in ihr Bewusstsein gedrungen. Sie stand weiterhin an der Wand und starrte mit gesenktem Kopf ins Leere.
    »Nimm es mal in die Hand!«, flüsterte Myra ihrem Mann zu. »Ich möchte sehen, wie es aussieht.«
    Gordon Greene grinste schief. Er war noch etwas zögerlich, aber er griff danach und hob es an. Das geschah mit einer schon würdevollen oder weiheähnlichen Bewegung. Er hob es bis in Augenhöhe, hielt es für einige Sekunden fest, um es dann weiter an Myra zu reichen.
    In ihrem Outfit eignete sie sich nicht eben als Kreuzträgerin. Zu ihr hätte besser eine Peitsche gepasst.
    »Spürst du etwas?«, fragte Rudy.
    »Nein.«
    »Aber ihr habt gesagt, dass das Kreuz was Besonderes ist. Da muss man was spüren.«
    »Energie«, flüsterte Myra. »Ich

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