Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1605 - Besucher aus dem Irgendwo

Titel: 1605 - Besucher aus dem Irgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
IX!"
    Reginald Bull stieß eine halblaute Verwünschung aus. „Noch weiter draußen ging es wohl nicht", murmelte er grimmig. „Wir werden diesem Tyler Danning den Befehl schicken, daß er sofort zum Mars zurückkehren soll. Warum schüttelst du den Kopf, Yoran?"
    „Das haben wir bereits versucht", sagte der Mann zögernd. „Die Station NEPTUN ORBITER IX ist beim Eintreten der Hyperraum-Parese schwer beschädigt worden. Aus eigener Kraft kann niemand von dort zurückkehren."
    Reginald Bull und Julian Tifflor wechselten einen raschen Blick. „Dann sollten wir so schnell wie möglich ein Schiff zu dieser Station schicken", sagte Julian Tifflor. „Damit wir diesen Tyler Danning zum Mars bringen können."
    Kara Dombrowsky senkte den Blick. „Wir haben erfahren, daß seit einigen Stunden kein Funkkontakt mehr mit der NEPTUN ORBITER IX besteht", sagte sie. „Wir wissen daher gar nicht mehr, ob Danning überhaupt noch lebt."
    „Unter diesen Umständen ...", murmelte Bully grimmig. „Ich weiß nicht, ob sich dann ein Flug überhaupt noch lohnt - unter den gegenwärtigen Bedingungen ist die Plutobahn nicht gerade unmittelbare kosmische Nachbarschaft. Ich ..."
    Reginald Bull kam nicht dazu, den Satz zu beenden.
    In den Boden des Mars kam plötzlich Bewegung.
    Zuerst glaubten die Menschen nur, daß ihre Augen ihnen einen Streich spielten, als die Luft plötzlich zu flimmern begann und das Bild der Landschaft undeutlich wurde, aber dann begriffen sie, da der Boden unter ihren Füßen bebte, und einen Herzschlag später brach das Erdreich knisternd auf.
    Reginald Bull stieß einen Fluch aus. Er griff nach seiner Waffe.
    Aus dem Boden schoben sich mit unglaublicher Geschwindigkeit Ranken hervor, lange Gebilde, die in einem fahlen Grün schimmerten und sich sehr schnell bewegten. Ein Geruch nach Verwesung und Moder stieg Bull in die Nase, dazu war ein dumpfes Grollen zu hören, das die Magenwände in Schwingungen versetzte.
    Bull sprang zur Seite, gerade npch rechtzeitig, bevor eine der Ranken nach ihm greifen konnte. „Lauft!" gellte eine sich überschlagende Stimme. „Lauft!"
    Reginald Bull setzte sich in Bewegung; er machte einen Schritt in Richtung auf das Luftkissenfahrzeug, aber dann sah er den aufklaffenden Spalt neben der Maschine, und er wußte, daß er das Fahrzeug nicht rechtzeitig erreichen konnte. „Dorthin!" schrie Kara Dombrowsky. „Beeilt euch!"
    Yoran Frescon schrie ebenfalls, noch lauter und gellender als die junge Frau, und als Bull den Kopf ein wenig wandte, konnte er sehen, daß zwei Ranken die Füße des Mannes gepackt hatten und mit stählernem Griff festhielten.
    In der Zeit einiger Lidschläge war zu sehen, wie die Ranken, mit feinen, faserigen Blättern besetzt, die sich rasend schnell bewegten, sich an den Knöcheln des Mannes hocharbeiteten und dann in seiner Kleidung verschwanden. „Ihr könnt ihm nicht mehr helfen!" rief Kara. „Lauft um euer Leben!"
    Reginald Bull blieb stehen, die Waffe in der Hand. Er suchte nach einem Ziel, fand aber keines.
    Aus dem Mund des Planetenformers kamen langgezogene gräßliche Schreie, die Schmerz und ein äußerstes Maß an Grauen und Entsetzen ausdrückten. Er zappelte mit Armen und Beinen, schlug in seiner Qual um sich.
    Reginald Bull konnte sehen, wie Ranken aus den Fingern des Mannes zu wachsen begannen, wie sich seine Stirn mit einem grünen Belag überzog, im nächsten Augenblick endete das Schreien in einem dumpfen Gurgeln, als sich eine grüne Masse aus dem offenen Mund des Mannes hervorschob. Seine Augäpfel verschwanden einen Herzschlag später, der ganze Körper begann sich zu verdrehen.
    Dabei war ein feuchtes Knistern zu hören, wie man es, nur viel leiser, an der Oberfläche von Seifenschaum hören konnte. Als dieses Geräusch verstummte, war von Yoran Frescon kaum, mehr etwas zu sehen; das wuchernde Leben des Sheravyl-Biotops hatte einen weiteren seiner Erzeuger in sich aufgenommen. Und es schickte sich an, auch das andere Leben an sich zu reißen und sich einzuverleiben, das sich finden ließ.
    Die drei Männer und die junge Frau rannten, so schnell sie nur konnten. Niemand konnte wissen oder abschätzen, über welche Strecke sich das Biotop bereits mit seinen unterirdischen Ranken ausgebreitet hatte. Jeder Augenblick konnte den Boden vor den Menschen aufbrechen und die mörderischen Ranken in die Höhe schießen lassen, um nach dem nächsten Opfer zu schnappen.
    Und was aus dieser genetischbiologischen Katastrophe werden mochte, wenn es

Weitere Kostenlose Bücher