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1607 - Im Leerraum gestrandet

Titel: 1607 - Im Leerraum gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zusammenbruch.
    Immerhin würden sie mit den Hilfstriebwerken Lichtgeschwindigkeit erreichen können, sie konnten lichtschnell funken und orten. Sogar einen normalenergetischen Schutzschirm hätten sie errichten können. Das aber hätte ihre Gravitraf-Reserven rascher aufgezehrt, als ihnen lieb sein könnte.
    Sicher, man würde nach der ODIN suchen, sobald ihr Fehlen auffiel. Aber niemand konnte wissen, was geschehen war. Daß sie hier, in relativer Nähe zum Solsystem, durch das All trieben, darauf mußten Bully und die anderen erst einmal kommen.
    Also hieß Selbsthilfe das Gebot der Stunde. Er wollte um jeden Preis mehr über das wissen, was geschehen war.
    In diesem Augenblick unterbrach der Blue Fylill Duuel seinen Gedankenfluß.
    Durch die Zentrale des Schiffes kam der Chef der Feuerleitzentrale zu ihm herangeschwebt.
    Dabei stieß sich das Wesen mit dem Tellerkopf und dem bläulichen Körperpelz geschickt von Konsolen und Sessellehnen ab. Respekt, dachte Rhodan; schließlich war er selbst der einzige an Bord, der mit Schwerelosigkeit wirklich eine Menge Erfahrung hatte. Die anderen kannten diesen Zustand zwar, doch im Zeitalter der Komfort-Raumfahrt hatte nie die Notwendigkeit bestanden, das Verhalten in Schwerelosigkeit groß zu schulen. „Was kann ich dür dich tun, Fylill?"
    „Ich habe einen Verdacht!" zirpte der Blue auf interkosmo. „Mir scheint, irgendwer hat uns in eine Falle gelockt!"
    Rhodan hob die Augenbrauen. „Eine Falle? Wie meinst du das?"
    „Na ja! Vielleicht irgendwelche Archäonten oder Kosmokraten oder wer weiß, was da noch in Frage kommt!"
    „Woraus schließt du das?"
    „Ich habe natürlich keine genauen Anhaltspunkte. Aber ich habe einen Vorschlag: Wenn sich wirklich Gegner in der Nähe befinden, dann finden wir es am besten heraus, indem wir auf sie schießen."
    Rhodan ließ sich seinen spontanen Zorn nicht anmerken. Fylill Duuel war einer, der jedes Problem mit der Waffe bereinigen mußte. Ab und zu brauchte er einen gewaltigen Dämpfer, so wie jetzt. „Wo sind die Gegner, Fylill?"
    „Irgendwo da draußen!" versetzte der Blue aufgeregt. Seine vier Augen schauten wild herum, als müsse er sich in jede Richtung absichern. „Wir schießen einfach breite Salven ab! Dann erwischen wir sie schon."
    „Das werden wir nicht tun."
    „Und wieso nicht?"
    „Erstens ist Waffengewalt immer die falsche Antwort. Schließlich will uns niemand töten.
    Zweitens verfügen wir höchstens über normalenergetische Waffen, richtig? Wen willst du damit umbringen? Etwa so hoch überlegene Gegner, die ein Schiff wie die ODIN in diese Lage zwingen?"
    „Sie müßten zumindest Schutzschirme aufbauen", nörgelte Fylill Duuel unzufrieden. „Dann sehen wir sie wenigstens."
    „Abgelehnt", sagte Rhodan. „Das ist mein letztes Wort. Für solche hirnrissigen Pläne opfern wir nicht den Inhalt unserer Gravitrafspeicher. Vielleicht müssen wir damit lange auskommen."
    „Was machst du dir Sorgen? Wenn wir knapp sind, laden wir eben wieder auf!"
    „Dir scheint entgangen zu sein, daß mit den Syntrons und dem Triebwerk auch die Hypertropzapfer ausgefallen sind. Nein, mein Lieber, du siehst Gespenster. Und dabei bleibt es auch."
    „Gespenster?" Es sah aus, als reiße der Blue alle vier Augen zugleich auf. „Ein solches Volk ist mir unbekannt. Ich versichere dir, Perry Rhodan, daß ich keinen einzigen dieser Fremden gesehen habe."
     
    *
     
    Mertus Wenig war der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung. Andere nannten ihn den Chefwissenschaftler, doch ihn störte in dieser Bezeichnung die Silbe „Chef". Er verstand sich nämlich als alles andere als das. In Wahrheit war er eine Art Vordenker; einer, der neue Wege wies und von den übrigen Wissenschaftlern akzeptiert wurde.
    Er war 88 Jahre alt und ein Meter neunzig groß. Sein braunes Haar neigte dazu, immer dünner zu werden, doch er störte sich daran wenig. Dadurch sah das Gesicht zwangsläufig lang und spitz aus - was ihm schon eher aufstieß. Aber er konnte es nicht ändern. Im Grunde war Mertus Wenig mit sich selbst zufrieden.
    Die einzige Triebkraft in seinem Leben war die Wissenschaft. Er hatte seine Ausbildung im Forschungszentrum Titan erhalten, und Myles Kantor hatte ihn persönlich an die ODIN weiterempfohlen. Auf der einen Seite lag darin eine Auszeichnung, auf der anderen eine gewaltige Hypothek.
    Mertus Wenig verstand es allerdings ausgezeichnet, solche Gedanken beiseite zu schieben. Auf ihn wartete eine wissenschaftliche Herausforderung. Was

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