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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn man auf dem Weg Unterstützung hat.«
    »Stimmt, Suko. Nur nicht bei mir. Doch musst du dir meinetwegen keine großen Sorgen machen. Ich bin nicht schwach, und durch den Stein bin ich noch stärker geworden.«
    »Das glaube ich dir.«
    »Dann lass mich meinen Weg gehen.«
    Suko wollte noch nicht.
    »Und wohin führt er? Kannst du mir das sagen?«
    »Ans Ziel.«
    »Du willst töten!«
    »Ich werde mich wehren. Denn ich weiß, dass man mich töten will. Die Söhne Nippons werden nicht aufgeben. Sie sind bereit, mir aufzulauern, um dann zuzuschlagen. Ich will nicht in dieser Furcht leben und mein Schicksal selbst in die Hände nehmen.«
    »Es werden auch Menschen sterben, wenn es nach dir geht.«
    Shao schüttelte den Kopf.
    »Das muss nicht sein«, erklärte sie. »Auf keinen Fall. Wenn sie sich zurückziehen, wird es keine Toten geben, aber sie werden es nicht tun. Sie werden alles dransetzen, um an das Auge der Sonnengöttin zu gelangen.« Sie breitete die Arme aus. »Du hast es bei Kenny Han erlebt. Man hat ihn über die halbe Welt hinweg verfolgt, um ihn dann brutal zu ermorden. Das kann ich nicht auf sich beruhen lassen. Das musst auch du einsehen, Suko.«
    Er schluckte, atmete tief ein und, fühlte sich irgendwie zur Seite geschoben. Er konnte Shaos Reaktion verstehen. Er an ihrer Stelle hätte wohl auch so gehandelt, aber es gab trotzdem etwas in ihm, das ihm sagte, Shao zurückhalten zu müssen, und so versuchte er es mit einem letzten Argument, auch wenn er wusste, dass es auf schwachen Füßen stand.
    »Es wird schwer sein, diese Bande zu finden. Ich glaube nicht, dass du es schaffen wirst, Shao.«
    Die Chinesin legte den Kopf leicht schief und blickte ihren Partner beinahe bedauernd an.
    »Suko, ich bitte dich. Ich muss diese Mörder nicht finden. Sie werden mich finden. Ich weiß nicht, wo sie sich aufhalten, aber ich spüre, dass sie in meiner Nähe sind.«
    »Und wo willst du hin?«
    »Ich weiß nicht, wohin mich mein Weg führt, Suko. Aber ich bin sicher, dass die Söhne Nippons das Ziel sein werden.«
    »Wobei du nicht über ihre Anzahl Bescheid weißt.«
    »Richtig. Es stört mich nur nicht. Ich denke, dass diese Nacht entscheidend sein wird.«
    Suko schwieg. Wie schwer es ihm fiel, war daran zu erkennen, wie stark er seine Lippen zusammenpresste.
    Suko nickte. Er senkte den Kopf. Er fühlte sich dabei mehr als bescheiden, und er wusste, dass er Shaos Pläne nicht ändern konnte.
    »Gut, dann geh bitte.«
    Shao verkrampfte sich für einen Moment. Dann fielen sich beide in die Arme, und er hörte ihre geflüsterten Worte an seinem rechten Ohr.
    »Ich kann nicht anders, Suko, glaube es mir.«
    »Okay…«
    Dann ging sie, und Suko hatte nicht den leisesten Schimmer, wohin ihr Weg sie führen würde.
    ***
    Wie lange ich schon über Shao, Amaterasu und die Söhne Nippons nachgedacht hatte, wusste ich nicht. Aber das Klingeln war für mich so etwas wie eine Erlösung.
    Schnell huschte ich zur Tür, vor der Suko stand und mich anschaute.
    Ein Blick in sein Gesicht sagte mir, dass ich einen Verlierer vor mir hatte.
    »Komm rein.«
    Er nickte und schob sich über die Schwelle.
    Ich schloss die Tür, nachdem ich einen Blick in den Flur geworfen hatte, und ging ins Wohnzimmer, wo sich Suko bereits aufhielt.
    »Gibt es etwas Neues bei dir, John?«
    »Wie man es nimmt. Ich habe mich erkundigt. Die Söhne Nippons sind als Organisation bekannt. Der Kollege schätzte sie nicht als terroristisch im modernen Sinne ein, aber sie stellen eine Organisation dar, die kein Pardon kennt.«
    »Das habe ich erlebt.«
    »Sie wollen wohl wieder an alte Traditionen anknüpfen, die längst vorbei sind. Das ist natürlich verbunden mit der reinen Gier nach Macht.« Ich runzelte die Stirn. »Und sie hängen an den alten Mythologien, das müssen wir auch in Betracht ziehen.«
    »Ja, John, so hat es Shao auch gesehen.« Suko räusperte sich. »Sie ist weg.«
    Bei seinen letzten Worten war seine Stimme sehr leise geworden. Es war zu hören gewesen, wie sehr Suko litt. Ja, er fühlte sich allein gelassen, und das war für ihn schwer zu fassen.
    »Hat sie noch etwas gesagt?«, fragte ich.
    »Nein, John. Nichts, was relevant gewesen wäre. Sie hat den Weg eingeschlagen, den sie gehen musste. Es ist ihre Rachetour, wenn man das so sagen kann.«
    »Nicht ganz. Man kann es auch ganz anders sehen.«
    Suko schaute mich fragend an.
    »Ja, sie wird versuchen, der anderen Seite zuvorzukommen. Oder denkst du anders darüber?«
    »Das weiß ich

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