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1609 - Shaos Rachetour

1609 - Shaos Rachetour

Titel: 1609 - Shaos Rachetour Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht. Ich bin noch etwas durcheinander. Du kannst recht haben. Ja, das ist möglich, denn sie geht davon aus, dass die andere Seite nicht aufgeben wird. Die Söhne Nippons sind ihr auf den Fersen, glaubt sie.«
    »Ja, das nehme ich auch an«, sagte ich. »Wir wissen aber nicht, wo sich die Söhne Nippons aufhalten. Wenn sie das Amulett und Shaos Leben wollen, dann werden sie sich nicht zu weit von ihr entfernen.«
    »Ach, du denkst daran, dass sich die Bande noch hier im Haus aufhält?«
    »Oder in unmittelbarer Nähe. Ich habe bei unserer Ankunft die beiden Japaner gesehen. Sie waren so etwas wie eine Vorhut, und ich denke nicht, dass sie von ihren Plänen Abstand genommen haben.«
    »Stimmt.« Suko nickte. Ich sah ihm trotzdem an, dass er ein wenig durcheinander war. Normalerweise hätte er längst einen Vorschlag gemacht, aber sein Kopf war zu sehr mit anderen Gedanken gefüllt, die sich ausschließlich um Shao drehten.
    »Wie lange ist sie schon weg?«
    Suko winkte ab. »Nicht sehr lange. Ich bin sofort zu dir gekommen, als sie unsere Wohnung verließ.«
    »Dann sollten wir uns auch umschauen«, erklärte ich. »Hat sie einen Autoschlüssel?«
    »Ja, ich weiß nur nicht, ob sie ihn mitgenommen hat. Glaubst du, dass sie mit dem BMW verschwinden will?«
    »Im Notfall. Es könnte ja zu einer Verfolgung kommen. Da muss sie eben mobil sein.« Ich schaute auf meine Schuhspitzen. »Es sind vier Gegner und ich…«
    Suko unterbrach mich. »Moment, John. Wir haben nur vier Männer gesehen. Wir wissen nicht, ob die Söhne Nippons nicht mit weiteren Leuten erschienen sind.«
    »Das ist auch möglich.« Ich stellte eine andere Frage. »In welchem Outfit hat sie die Wohnung verlassen?«
    »Sie war das Phantom mit der Maske«, antwortete Suko leise.
    »Dann fällt sie auf.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und ich glaube nicht, dass Shao das will. Sie wird zusehen, dass man sie nicht so schnell zu Gesicht bekommt. Wenn sie mit dem Lift nach unten fährt und durch die Halle geht, ist das nicht möglich. Da muss sie schon viel Glück haben, nicht entdeckt zu werden, denn die Loge ist auch in der Nacht besetzt.«
    »Aber wie geht es weiter?«
    Suko war wirklich durcheinander. Es war schwer für ihn, einen klaren und logischen Gedanken zu fassen.
    »Sie muss sich eben einen Weg suchen, um nicht so schnell entdeckt zu werden.«
    »Kennst du ihn?«
    Ich gab ihm noch keine direkte Antwort und schlug vor, die Wohnung zu verlassen.
    »Okay, das wollte ich auch. Und wohin?«
    Ich wandte mich schon ab und ging zur Garderobe, um meine Jacke zu holen. Dabei sagte ich: »Lass dich mal überraschen…«
    ***
    Shao wusste, was sie tat. Sie wollte nur das in Szene setzen, was sie sich vorgenommen hatte. Es tat ihr zwar leid, dass sie Suko zurücklassen musste, aber was vor ihr lag, das war einzig und allein ihre Angelegenheit, wobei sie davon ausging, dass Suko die Dinge nicht auf sich beruhen lassen würde. Dazu war er nicht der Typ.
    Und da gab es ja noch einen John Sinclair, der nebenan wohnte. Der würde seinen Freund auf keinen Fall im Stich lassen.
    Sie hatte die Wohnungstür sehr vorsichtig geöffnet und warf zunächst einen Blick in den langen Flur, der leer war. Auch in der Nähe der beiden Fahrstühle hielt sich niemand auf. Und genau diesen Vorteil musste sie nützen.
    Shao war weiterhin davon überzeugt, dass man Jagd auf sie machen würde. Doch dazu musste man sie erst einmal finden, und deshalb glaubte sie, dass die Söhne Nippons ihre nähere Umgebung unter Kontrolle halten würden. Nicht nur das Haus außen, sondern auch innen.
    Sie wollte nicht unbedingt als Phantom mit der Maske gesehen werden.
    Wenn es Zeugen gab, dann hätten sie sich erschreckt und daran eventuell gedacht, eine zum Leben erweckte Comicfigur vor sich zu haben.
    Ein leerer Flur, und trotzdem bewegte sich Shao nicht wie sonst. Sie ging sehr leise, ihr Körper war gespannt wie eine Sehne. Wenn es sein musste, würde sie blitzschnell reagieren, aber das Glück hatte sie nicht verlassen.
    Alles lief so ab, wie Shao es sich vorgestellt hatte. Natürlich wollte sie nach unten. Nur nicht über den normalen Weg, das heißt, nicht in den Aufzug steigen.
    Es gab da noch die Treppe. Dieses Nottreppenhaus, das aus Sicherheitsgründen hatte angelegt werden müssen.
    Das Treppenhaus war von jeder Etage aus zu erreichen. Sie musste nur geradeaus laufen, um die Tür zu erreichen, die den Zutritt versperrte.
    Die letzten Meter lief Shao sehr schnell, um an die Tür zu gelangen,

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