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1610 - Knochen-Lady

1610 - Knochen-Lady

Titel: 1610 - Knochen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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murmelte ich und öffnete die Tür.
    Ich hatte mir keine großen Gedanken darüber gemacht, was ich hier vorfinden würde. Allerdings war ich schon ein wenig überrascht, als ich die Größe des Zimmers sah. Hier hätten ein Dutzend Soldaten übernachten können. Möglicherweise hatte hier früher der Kommandant residiert.
    Und dann sah ich sie vor mir.
    Miranda.
    Und als ich sie betrachtete, da weiteten sich meine Augen…
    ***
    Ich hatte mich nicht unbedingt auf sie konzentriert, denn was sich meinen Augen bot, das war für mich so etwas wie ein Gesamtkunstwerk, und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
    Das war kein kahler Kasernenraum mehr, es gab keine übereinander stehenden Betten, es war nur eins vorhanden, auf dem Miranda saß.
    Das kam mir bekannt vor, denn ich hatte es ja schon auf der Fotografie gesehen und entdeckte die Kindfrau in der gleichen Pose wie auf dem Bild.
    »Es ist mein zweites Quartier«, hörte ich sie sagen. »In meiner ersten Wohnung lebe ich nur zur Tarnung.«
    Das nahm ich hin. Eine Antwort gab ich ihr zunächst nicht, weil ich zunächst mal den Gesamteindruck in mich aufnehmen wollte. Es gab ja nicht nur das Bett, das Zimmer beinhaltete auch eine leicht schaurige Dekoration. Es waren drei Totenschädel, die auf einem schmalen Metallregal standen.
    Sie glichen dem Kopf, den ich noch immer festhielt, doch in einem unterschieden sie sich. Das lag an den Farben. Ich hielt einen gelben Schädel fest. Die drei in den Regalen waren blau, rot und grün. Da sie von innen leuchteten, verteilte sich ihr farbiges Licht im Zimmer, sodass auf ein normales verzichtet werden konnte.
    Und auf dem Bett saß sie. Eingerahmt von vormals bleichen Totenköpfen, die man schon als ihre Bettpartner ansehen konnte. Dass sich Miranda in dieser Hässlichkeit wohl fühlte, war für mich unbegreiflich, aber sie würde ihre Gründe haben.
    Obwohl sie dieses schwarze Stück Stoff übergestreift hatte, war sie mehr nackt als angezogen. Ihr Körper war weich und sehr fraulich. Die Brüste waren so gut wie nicht bedeckt, wobei das lange schwarze Haar als wilde Mähne bis zu den Brustwarzen reichte. Der Kleiderstoff bedeckte mehr die untere Körperhälfte, wobei die Beine frei lagen.
    Das Gesicht zeigte noch einen leicht kindlichen Ausdruck. Darin fielen die dunklen Augen und auch der Schmollmund mit den lockenden Lippen auf. Nur der Blick passte nicht dazu. Er wirkte kalt, fast bösartig und auch lauernd.
    Ohne ihre Haltung zu verändern, sprach sie mich an. »Stell meinen Freund auf das Regal, John.«
    Damit hatte sie den gelben Schädel gemeint. Ich kam ihrer Bitte nach, trat in den Raum hinein, drehte mich nach rechts und stellte ihn auf eine noch leere Fläche.
    »Das ist gut, mein Freund.«
    »Und jetzt?«, fragte ich.
    Sie lächelte. »Hast du mich nicht gesucht? Bist du nicht unterwegs, um das Rätsel zu lösen?«
    »Ich kann es nicht abstreiten.«
    »Wunderbar. Und jetzt bist du hier.«
    Ich deutete ein Nicken an und fragte zugleich: »Bist du denn auch die Lösung?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Aber du willst noch mehr wissen, oder?«
    »Stimmt.«
    »Und das will ich auch.«
    »Von mir?«
    »Von wem sonst?« Miranda blieb auf dem Bett sitzen, veränderte aber ihre Haltung, zog die Beine an und nahm einen Lotussitz ein, sodass sie einem weiblichen Buddha glich.
    »Was interessiert dich?«
    Miranda verengte leicht die Augen. »Ich spüre, dass du etwas Besonderes bist. Du siehst zwar aus wie ein normaler Mann, aber etwas stimmt nicht mit dir.«
    »Was denn?«
    Sie schüttelte ärgerlich den Kopf. »Das will ich gerade von dir wissen, John.«
    Ich gab mich unwissend, obwohl ich ahnte, worauf sie hinauswollte. »Tut mir leid, ich…«
    »Hör auf.« Sie wies mit dem rechten Zeigefinger auf mich. »Du bist nicht in den Bann meiner Freunde geraten. Ganz im Gegensatz zu deinem Freund, zu dem ich Kontakt hatte. Wo ist er?«
    »Er kam nicht mit.«
    »Ist er tot?«
    »Nein.« Ich sprach weiter. »Aber er sollte mich töten.«
    Miranda nickte. Sie sah plötzlich betrübt aus. »Bei ihm hat es geklappt«, erklärte sie. »Ich frage mich, warum das bei dir nicht der Fall gewesen ist.«
    »Die Menschen sind eben unterschiedlich.«
    »Wer bist du?«
    »Ich heiße John.«
    »Ja, das weiß ich. Aber du bist mehr. Du bist für mich etwas Besonderes. Und das reizt mich, verstehst du?«
    Ich nickte ihr zu und sagte: »Ich möchte nur etwas Bestimmtes von dir wissen.«
    »Und was?«
    »Wie du es

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