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1610 - Knochen-Lady

1610 - Knochen-Lady

Titel: 1610 - Knochen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgekeimt war.
    »Ich muss es tun. Nur so bin ich frei. Man will es so haben, und ich werde gehorchen.«
    Ich hatte Mühe, den Gedanken an den Schädel aus einem Hirn zu verbannen. Aber ich bekam den folgenden Satz zustande: »Nein, Bill, du musst nur dir selbst gehorchen, und du weißt, dass wir befreundet sind. Wie kannst du es mit dir und deinem Gewissen vereinbaren, deinen Freund zu ermorden?«
    »Man hat es mir befohlen!«
    »Wer? Der Schädel?«
    Bei dem Hinweis auf den gelben Gegenstand drehte Bill den Kopf zu ihm. Nur für einen winzigen Augenblick war er abgelenkt. Die Zeitspanne reichte mir.
    Meine rechte Hand war schnell wie der Angriff einer Klapperschlange.
    Und so ließ ich Bill zu keiner Gegenreaktion mehr kommen. Ich erwischte mit dem Hieb sein rechtes Handgelenk.
    Die Hand mit der Waffe zuckte in die Höhe. Es löste sich ein Schuss, der in der Enge des Autos überlaut klang, aber die Kugel jagte in den Roverhimmel.
    Der zweite Schlag traf fast die gleiche Stelle. Ich hörte Bill schreien und sah, dass sein rechter Arm schlaff wurde, sodass es für mich ein Leichtes war, ihm die Beretta zu entreißen.
    Jetzt war er waffenlos.
    Ich musste die Gunst des Augenblicks nutzen und ihn wehrlos machen.
    Die andere Macht steckte weiterhin in ihm und sie würde auch so schnell nicht verschwinden.
    Suko hatte mir die entsprechenden Schläge beigebracht, wie ein Mensch aus dem Verkehr gezogen werden konnte. Ich tat es nicht gern, und es kostete mich auch Überwindung, aber es gab keine andere Möglichkeit, und so erwischte der nächste Treffer Bill an einer bestimmten Stelle am Hals. Er riss den Mund auf, aus dem sich kein Schrei löste, und einen Moment später war er zu einer Marionette geworden, bei der man die Fäden durchgeschnitten hatte, denn er sackte in sich zusammen, kippte gegen die geschlossene Tür und blieb in dieser Schräglage hängen. Das war es.
    Ich fühlte mich keineswegs als der große Sieger. Aber es war besser, einen bewusstlosen Bill Conolly in der Nähe zu wissen, als einen, der von fremden Mächten geführt wurde.
    Trotzdem war ich mit Bill noch nicht fertig, denn ich wusste nicht, wie lange sein Zustand anhalten würde. Deshalb musste ich auf Nummer sicher gehen und holte die Handschellen hervor.
    Ein Ring umspannte sehr bald Bills rechtes Handgelenk und zwei Sekunden später der zweite das Lenkrad. So würde er sich kaum aus eigener Kraft befreien können.
    Auch mich hatte die Aktion mitgenommen. Trotzdem bekam ich mein inneres Zittern schnell in den Griff. Bill war kein Problem mehr, dafür diese Miranda, denn sie war die treibende Kraft im Hintergrund. Sie hielt sich irgendwo in der Nähe auf, und wahrscheinlich hatte sie den Rover längst entdeckt.
    Ich stieg aus, ging aber noch nicht weg, sondern öffnete zunächst eine der beiden hinteren Türen, denn ohne den Schädel wollte ich nicht gehen.
    Als ich ihn anhob, spürte ich nichts. Es wollte niemand Kontakt mit mir aufnehmen. Das hieß nicht, dass es nicht versucht wurde, aber im Gegensatz zu meinem Freund Bill war ich nicht ganz schutzlos. Ich trug mein Kreuz vor der Brust und unter der Kleidung verborgen. Meiner Ansicht nach musste es den Angriff der anderen Seite abgeschmettert haben, denn ich glaubte nicht daran, dass man mich verschonen wollte.
    Egal, wie die Dinge auch lagen. Ich würde mich nicht aufhalten lassen.
    Nach einem letzten Blick in den Rover machte ich mich auf den Weg, um diese Miranda zu treffen…
    ***
    Mein Freund Bill Conolly hatte es mir vorgemacht, und ich machte es ihm nach, denn diesmal war ich es, der sich den gelben Schädel unter den Arm klemmte. Ich wollte das gute Stück auf keinen Fall vor mir hertragen.
    Ich wusste nicht, wo ich mit der Suche nach dieser Miranda beginnen sollte. Dass sie mich geleimt hatte, daran glaubte ich nicht. Sie hielt sich irgendwo in einem dieser Häuser versteckt.
    Nachdem ich ein paar Schritte gegangen war, entdeckte ich so etwas wie einen Hauptweg. Er war breiter, und über ihn hätten auch Panzer fahren können.
    Ich hielt an. Der Schnee sorgte für eine weiße Mütze auf meinem Kopf.
    Innerhalb weniger Sekunden war er dichter geworden. Er hing zwischen den Fassaden der Häuser wie ein nie abreißender Vorhang und beeinträchtigte meine Sicht.
    Ich hatte mich darauf eingestellt, die Fenster zu beobachten und auch die Eingänge. Das konnte ich jetzt vergessen. Die Welt um mich herum verschwamm, und ich hatte weiterhin keine Ahnung, wo sich Miranda aufhielt.
    Trotzdem

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