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1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA

Titel: 1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben? Inmitten der modernsten Technik vom Tod nur durch ein paar Zoll spezialgehärteten Stahls getrennt zu sein?
    Gucky warf einen Blick über den Tisch.
    Er lächelte. „Die meisten denken gar nicht so weit", sagte er und gab damit zu erkennen, daß er wie beiläufig Luciennes Gedanken aufgeschnappt hatte. „Aber es ist schlimm genug. Und etwas Kaltes, Fruchtiges zur Erfrischung wäre nicht schlecht."
    „Gern", sagte Lucienne DuPrez schnell und machte sich an die Arbeit.
    Perry Rhodan rieb sich sacht die Schläfen. Seit dem Tag, an dem die Hyperraum-Parese geendet hatte, war er kaum einmal zur Ruhe gekommen.
    In gewisser Weise hatten die Zeiten der Toten Zone auch ihren ganz besonderen Vorteil gehabt - der vollständige Ausfall aller 5-D-Geräte hatte wenigstens dazu geführt, daß viele Probleme von den Betroffenen an Ort und Stelle und mit eigenen Mitteln hatten erledigt werden müssen.
    Jetzt aber gab es wieder Funk und andere moderne Technik, und bei vielen Menschen machte sich sofort wieder der Hang bemerkbar, zur Lösung aller nur denkbaren Probleme zuerst einmal Staat und Behörden aufzufordern. „Hast du irgendwelche Ennox getroffen?" fragte Perry Rhodan den Mausbiber.
    Gucky antwortete mit einer wegwerfenden Gebärde. „Ab und zu habe ich ein Gerücht angetroffen", sagte er. „Daß es da und dort einen Ennox gäbe.
    Aber wenn ich auftauche, sind die Burschen regelmäßig schon verschwunden."
    Der Mausbiber zeigte ein spöttisches Lächeln. „Wahrscheinlich haben sie begriffen, daß sie es mit einem richtigen Mausbiber nicht aufnehmen können."
    Anstrengung hin, Notlage her, auch in einer solchen Situation war ein Mann wie Reginald Bull zu einem schnellen Witz oder einer launigen Bemerkung imstande. „Wer kann das schon?" sagte er und bedachte Gucky mit einem ironischen Blick.
    Für die meisten der Anwesenden war es offensichtlich, daß Gucky eine Pause benötigte; wenn der Mausbiber einen Witz auf seine Kosten nur mit einem matten Achselzucken beantwortete, dann war er mit seinen Kräften am Ende.
    Gucky war nahezu ununterbrochen im Einsatz gewesen, überall im Sonnensystem, wo immer er gebraucht worden war. Und Notlagen, in denen ein Mutant vom Schlage des Ilts gebraucht wurde, gab es nur allzu zahlreich. „Diese Ennox jedenfalls nicht", murmelte Gucky. „Mit einer Handvoll richtiger Ilts hätte man ein ganzes Heer dieser schrägen Vögel ersetzen können. Die können doch nur tote Materie mit sich nehmen bei ihrer Art der Fortbewegung."
    Reginald Bull und Perry Rhodan wechselten einen schnellen amüsierten Blick.
    Es hatte sich nicht verheimlichen lassen, seit der Mausbiber ins Solsystem zurückgekehrt war: Gucky war offenkundig ein wenig eifersüchtig gewesen auf die Ennox, die von vielen als Retter und Helfer in höchster Not gefeiert worden waren. Augenscheinlich war der Mausbiber der Meinung, wenn es denn überhaupt jemanden gebe, dem der Ehrentitel „Retter des Universums" gebühre, dann sei dieser Jemand er selbst, bestenfalls noch ein anderer Mausbiber. Aber ganz bestimmt kein Ennox. Über den großen Tisch hinweg blickte Perry Rhodan die Bankfrau an. „Neuigkeiten?"
    Lucienne lächelte unwillkürlich; Perry Rhodan hatte mitunter die gleiche Eigenheit wie sie selbst: Wenn die Zeit knapp und die Lage bedrängt war, verkürzte sich die Sprache auf ein Minimum. „Schlechte", sagte sie. Sie konnte förmlich sehen, wie Rhodan geistig umschaltete. Gerade noch hatte er Pannenhilfe bei einem Industrieunternehmen geleistet, und das per Telekom, und nun kümmerte er sich wieder um Luciennes Problem, mit der gleichen Ernsthaftigkeit, Konzentration und Kompetenz, mit der er sich aller Probleme annahm. Offenbar brauchte er immer nur wenige Augenblicke, um das jeweilige Fachgebiet zu wechseln. „Sehr schlechte sogar. Die Anfragen von anderen Welten häufen sich."
    „Im Solsystem?"
    „Nein, von draußen. Von Wega, von Ertrus, von Oxtorne, von Irsuth. Wir haben die vielfältigsten Verbindungen zu einer ganzen Reihe von dortigen Banken und Kreditinstituten, wechselseitige Einlagen, Verpflichtungen und dergleichen."
    Perry Rhodan schloß die Augen. „Wieviel Zeit haben wir noch nach deiner Meinung?"
    „Zwei Tage vielleicht", antwortete Lucienne DuPrez nach kurzem Nachdenken. „Keinesfalls mehr.
    Die allgemeine Stimmung wird immer panischer."
    Rhodan nickte knapp. „Ich merke es", sagte er nachdenklich. „Ein Nachteil demokratischer Systeme ist, daß eine Freiheit, die jedermann

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