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1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA

Titel: 1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbstverständlich in Anspruch nehmen kann, für alle zur Unfreiheit und zum Chaos wird, wenn sie tatsächlich von jedermann selbstverständlich in Anspruch genommen wird."
    „Das verstehe ich nicht ganz!"
    „Natürlich ist nichts dagegen zu sagen, wenn die Terraner ihre neu zurückgekehrte Freiheit zum Beispiel für einen kleinen Ausflug nutzen; schließlich haben sie lange auf das Vergnügen verzichtet. Aber im Augenblick sind offenbar einige Millionen Terraner mit Jachten und Kleinraumschiffen unterwegs, und das ergibt zusammengenommen eine Katastrophe. Und das gleiche Phänomen haben wir offenkundig mit deiner Bank."
    Lucienne DuPrez lächelte schwach. „Meiner Bank?"
    Rhodan hatte inzwischen eine Funkverbindung herstellen lassen. Ein Team von Wissenschaftlern war in der Zentrale der Solaren Handelsbank damit beschäftigt, den vermaledeiten Engpaß zu beheben, der die Welten des Solsystems in immer größere Schwierigkeiten zu bringen schien. In Blättern und Zeitschriften, die nicht ganz so verbreitet waren wie gewisse andere Erzeugnisse, wurde bereits diskret darüber spekuliert, was für Probleme die Solare Handelsbank wohl in Wirklichkeit haben mochte. Aufmerksamen Journalisten war nicht entgangen, daß niemand Geringerer als Myles Kantor die Räumlichkeiten der Solaren Handelsbank betreten hatte - und das ganz gewiß nicht in der Absicht, seinen Kontostand zu überprüfen.
    Wenn diese Nachrichten, Gerüchte und Spekulationen die breitere Öffentlichkeit erreichen sollten, war der Run mit all seinen katastrophalen Folgen wohl nicht mehr aufzuhalten. „Wie sieht es aus, Myles?"
    Der terranische Chefwissenschaftler zeigte eine mürrische Miene. Mit dieser Art von Arbeit hatte er sich bisher wohl noch nicht befaßt. „Irgendwie komme ich mir seltsam vor", sagte Myles Kantor und rieb sich die Schläfen. „Gewissermaßen als Safeknacker im öffentlichen Interesse."
    „Hauptsache, du bekommst das Problem gelöst, Myles", antwortete Perry Rhodan. „Die Lage wird zunehmend kritischer. Betrachte das bitte nicht als ein durchsichtiges rhetorisches Manöver, das dich unter Druck und Erfolgszwang setzen soll."
    Myles Kantor stieß ein sarkastisches Grunzen aus. „So etwas würde ein Perry Rhodan niemals tun", ergänzte er giftig. „Sieh es einfach nur als handfeste Prognose. Entweder bekommst du das Problem gelöst, oder die Staatsfinanzen gehen komplett den Bach hinunter - mit einem Wort, die Kosmische Hanse wäre gründlich und restlos ruiniert. Und deine eigenen Pensionsansprüche vermutlich auch. Also, was hast du anzubieten?"
    Myles Kantor stieß einen halblauten Seufzer aus. „Wie du willst", sagte er. „Die Syntronik arbeitet, das können wir einwandfrei feststellen. Ich habe einen kompletten Systemcheck durchgeführt und nirgendwo eine Fehlfunktion gefunden.
    Aber die Syntronik verweigert nach wie vor jeglichen Zugriff auf die intern gesicherten Datenbestände, die als sicherheitsrelevant eingestuft worden sind und daher nur unter ganz besonderen Bedingungen erreichbar sind."
    „Und was sind das für Bedingungen?"
    „Erstens prüft die Syntronik von sich aus die Realität ihrer Umgebung auf Echtheit."
    Perry Rhodan runzelte die Stirn. „Was habe ich mir darunter vorzustellen?" wollte er wissen. „Die Syntronik verfolgt im Normalzustand über ihre Kommunikationskanäle fortlaufend die Entwicklung des Zeitgeschehens", versuchte Myles Kantor zu erläutern. „Und jetzt will sie die Geschichten von der Hyperraum-Parese nicht glauben?" warf Reginald Bull ein. „Doch, durchaus", erwiderte Myles Kantor. „Jedenfalls sieht es so aus. Die Syntronik kann aus der Kommunikation mit anderen Syntrons erkennen, daß es so etwas wie die Tote Zone wirklich gegeben hat, auch die anderen Ereignisse der letzten Monate. An diesem Programm-Modul kann es eigentlich nicht liegen."
    Perry Rhodan war hellhörig. „Eigentlich?" faßte er nach.
    Myles Kantor machte eine Geste der Verlegenheit. „Wir haben überprüft, was von außen zu überprüfen war", sagte er ratlos. „Die Syntronik funktioniert einwandfrei, auch dieser Teil der Anlage. Der Rechner empfängt die Daten, die wir ihm zuspielen, und nach allem, was wir beobachten können, verarbeitet er sie auch richtig. Aber an irgendeiner Stelle muß es zwischen der äußeren Wirklichkeit unserer Zeit und der inneren Wirklichkeit der Syntronik eine Abweichung geben - und die haben wir noch nicht gefunden."
    Perry Rhodan atmete geräuschvoll aus. „Und wie sind die

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