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1613 - Blut-Rivale

1613 - Blut-Rivale

Titel: 1613 - Blut-Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ließ. Auf eine Ablenkung konnte er verzichten. Er wollte einfach nur darüber nachdenken, wie es weiterging.
    In die Zukunft konnte auch er nicht schauen. Sein Plan, von dem er so begeistert gewesen war, hatte Risse bekommen. Und das lag allein an ihm. Er hatte schlichtweg die Stärke seiner Gegner unterschätzt. Er hatte gedacht, es mit normalen Killern zu tun zu bekommen oder zumindest mit Gestalten, die er so wie Killer hätte behandeln können. Das war ein Irrtum gewesen.
    Er musste sich auf eine neue und ganz andere Stärke einstellen, und ob er allein weiterkam, war die große Frage.
    Nach dem dritten Schluck dachte er über Helfer nach, mit denen er zusammen gegen die Brut angehen konnte, aber John Sinclair hatte er durch den Diebstahl vor den Kopf gestoßen. Der würde sich gewiss nicht mehr mit ihm zusammentun, obwohl sie auf derselben Seite standen.
    Es war alles komplizierter geworden.
    Hinzu kam die Enttäuschung, die er mit Loretta erlebt hatte. Es war ihm sogar gelungen, sie zu pfählen, aber sie hatte plötzlich keinen festen Körper mehr gehabt, und dieses Phänomen bereitete ihm am meisten Sorgen.
    Er gab auch zu, in einer Zwickmühle zu stecken, und wusste nicht, wie er sich daraus befreien konnte.
    Die Melodie des Telefons riss ihn aus seinen Gedanken. Er schreckte fast hoch wie jemand, der aus dem tiefsten Schlaf gerissen worden war.
    Wer rief um diese Zeit noch an?
    Sein Gesicht hatte einen harten Ausdruck angenommen, als er nach dem Hörer griff, sich melden wollte, dazu nicht kam, weil ihm das Lachen der Anruferin ins Ohr gellte.
    Sie war es!
    Er wartete einen Moment mit der Antwort. Wieder stand das Bild der Köpferin deutlich vor seinen Augen, und er brachte nur die Worte »Du bist es!« mit belegter Stimme hervor.
    »Ja, wer sonst?« Wieder erklang ein Lachen.
    »Gut. Was ist los?«
    »Denkst du denn, wir hätten dich aus unserer Kontrolle entlassen, mein Freund?«
    Ethan Hunter ging nicht näher darauf ein. Er wusste nicht, was der Anruf sollte, grundlos allerdings hatte sie ihn bestimmt nicht kontaktiert.
    »Was willst du denn?«
    »Bist du allein?«
    Mit dieser Frage hatte Ethan nicht gerechnet. »Was soll das? Warum willst du das wissen?«
    »Dann hast du noch keinen Besuch bekommen?«
    Auch diese Frage irritierte ihn. Sie ließ das Gefühl des Misstrauens in ihm aufsteigen.
    »Bist du noch dran?« Der leichte Hohn war nicht zu überhören.
    »Ja, das bin ich. Was soll das Gerede? Was ist mit dem Besuch? Mich besucht um diese Zeit kein Mensch.« Ethan hatte bewusst so geantwortet. Er war innerlich cool geworden und hatte sich auf seinen Gesprächspartner eingestellt.
    »Du bist einsam, wie?«
    Auch die Frage sorgte bei ihm für Irritationen. Hunter konnte sich nicht vorstellen, was Loretta das anging. Aber sie war nicht dumm und rief bestimmt nicht an, weil sie Langeweile hatte. Dahinter steckte eine Absicht.
    »Ich bin nicht einsam, wenn es dich beruhigt. Ich fühle mich sogar wohl in meiner Haut.«
    »Du lügst doch.«
    »Auf deinen Besuch kann ich verzichten. Da lebe ich lieber auf einer einsamen Insel. Alles andere kannst du vergessen.« Er saugte die Luft durch die Nase ein. »Und jetzt will ich endlich wissen, was dieser Anruf bei mir soll. Was willst du wirklich?«
    »Schon gut.«
    »Was ist gut?«
    Die Köpferin kicherte. »Alles ist gut oder wird gut. Wir sehen uns bestimmt.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Ethan Hunter erhielt keine Antwort mehr. Loretta hatte das Gespräch abgebrochen.
    Der Agent schaute verwundert auf den Apparat. Das Wundern galt allerdings nicht dem Gerät, sondern dem Anruf dieser Köpferin.
    Er fragte sich, was sie damit hatte bezwecken wollen. Er konnte sich nur vorstellen, dass die Köpferin ihm Angst hatte einjagen wollen.
    Ethan stellte das Telefon wieder zurück auf die Station und leerte sein Glas. Es konnte sich nicht vorstellen, dass sich die Köpferin durch den Anruf ihre Langeweile hatte vertreiben wollen. Da musste es einen anderen Grund geben.
    Aber welchen?
    Ethan Hunter war gewohnt, analytisch zu denken. Er ließ sich das Gespräch noch mal durch den Kopf gehen, um nach einem Punkt zu suchen, der ihm Aufklärung gab. Irgendetwas musste darauf hinweisen.
    Der Anruf war alles andere als ein Spaß gewesen.
    Er stolperte über ein Wort. Die Köpferin hatte von einem Besuch gesprochen.
    Dabei war er allein und er erwartete keinen Besuch. Wieso hatte sie dann dieses Thema angeschnitten?
    Sie hatte sich bestimmt nicht versprochen.
    Die Schlussfolgerung

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