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1613 - Blut-Rivale

1613 - Blut-Rivale

Titel: 1613 - Blut-Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war einfach. Sie glaubte, dass er Besuch bekommen würde, und zwar von Personen, die für ihn alles andere als angenehm sein würden.
    Wenn er Besuch erhielt, dann trat dieser durch die Tür in die Wohnung.
    Und deshalb näherte er sich der Tür so leise, dass man ihn von der anderen Seite nicht hören konnte.
    Er legte sein Ohr gegen das Holz, nachdem er zuvor durch den Spion geschaut hatte, ohne etwas gesehen zu haben.
    Dafür hörte er Geräusche.
    Ein leises Kratzen erweckte seine Aufmerksamkeit. Er glaubte auch, das Flüstern von Stimmen zu hören.
    Es gab keinen Zweifel.
    Jemand stand dicht vor der Tür.
    Das also war der Besuch, von dem die Köpferin gesprochen hatte. Sie hatte ihn durch das Gespräch vielleicht ablenken wollen, aber Loretta sollte sich verrechnet haben. Er würde sich auf das Spiel einlassen. Er wollte den Besuch unbedingt kennenlernen.
    Der Agent musste sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden. Und er entschied sich für den mit dem größeren Risiko. Die Tür war abgeschlossen. Jetzt schloss er sie nicht nur auf, er öffnete sie auch.
    Zwar nicht so weit, dass jemand in den kleinen Flur schauen könnte, aber weit genug, damit der Besucher merkte, dass jemand ihm den Weg freigemacht hatte.
    Ethan Hunter huschte zurück. Er gab den kleinen Flur frei, huschte in den Wohnraum und wartete ab. Dabei schielte er vorsichtig um die Türkante und hinein in den Flur.
    Es verstrichen Sekunden, in denen sich nichts tat. Dass der Besuch verschwunden war, glaubte er nicht. Er würde genau den richtigen Zeitpunkt abwarten und wahrscheinlich jetzt erst einmal darüber nachdenken, warum man ihm den Weg freigemacht hatte.
    Dann schwang die Tür nach innen. Sehr behutsam. Nichts geschah mit Gewalt. Ethan hatte sich eine gute Position ausgesucht, so störte ihn die Tür nicht bei seiner Sicht.
    Sie kamen.
    Sie waren zu zweit.
    Sie sahen aus wie normale Menschen, aber Hunter wusste sofort, dass dies nicht der Fall war. Beim Eintreten verströmten sie einen bestimmten Geruch, den er eigentlich nur von einem Friedhof kannte oder von ähnlichen Stätten.
    Der Agent tat noch nichts. Er behielt die Nerven und schaute sich die Personen erst mal an.
    Dunkle Gestalten mit bleichen Gesichtern. Kleidung, die um die Körper flatterte. Die leicht geöffneten Münder wirkten wie Löcher in den Gesichtern, weil so gut wie keine Lippen zu sehen waren. Bei ihnen war alles bleich, und genau das passte zu den Vampiren. Perfekter hätten sie nicht aussehen können. Es konnten Männer als auch Frauen sein, der Unterschied war nicht zu erkennen, weil sie zu ausgemergelt wirkten.
    Ethan wusste jetzt Bescheid, was die Köpf erin mit dem Besuch gemeint hatte. Er griff nach hinten und zog den Pfahl aus dem Gürtel, den er dort stecken hatte.
    Als er ihn in der Hand hielt, überkam ihn ein ruhiges Gefühl. Er hatte den Eindruck, Frantisek Marek als Geist neben sich stehen zu haben, der ihm erklärte, dass er keine Angst zu haben brauchte.
    Das hier war so etwas wie eine Premiere für ihn.
    Die beiden Vampire standen jetzt in der kleinen Diele. Einer drückte sogar die Tür zu. Sie wollten wohl, dass eventuelle Geräusche draußen nicht gehört wurden.
    Ethan musste sich blitzschnell einen Plan überlegen. Er wollte nicht an dieser Stelle stehen bleiben und zog sich auf leisen Sohlen zurück, bis er im toten Winkel der Wohnzimmertür stand.
    Er sah die Vampire nicht mehr. Sie kamen trotzdem näher, denn er roch sie. Und wahrscheinlich rochen die beiden auch ihn, denn es gab für sie nichts Großartigeres als das Blut der Menschen. So etwas steigerte ihre grausame Gier ins Unermessliche.
    Getrennt traten sie über die Schwelle. Sie waren zu hören, denn ihre Füße hinterließen ein leichtes Schleifen. Die Tür gab Ethan Deckung.
    Auch nach dem zweiten Schritt dachte keiner der beiden Vampire daran, sich umzudrehen, was ihn wunderte, denn sie mussten ihn gewittert haben.
    Der erste Blutsauger trat noch weiter in den Raum hinein. Jetzt hatte auch die zweite Gestalt genügend Platz, um ihm zu folgen, und Hunter schaute gegen ihre Rücken.
    Das war die perfekte Stellung. Diese fast fleischlos wirkende Gestalt kam ihm so irreal vor. Eben wie alles in seiner normalen Umgebung.
    Es war kein Traum, kein Hologramm, die beiden waren echt, und das wollte er beweisen.
    Er hob den rechten Arm. In der Hand hielt er den Pfahl, ging etwas nach vorn und stieß zu.
    Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich so, wie sich auch Marek gefühlt haben

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