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1613 - Blut-Rivale

1613 - Blut-Rivale

Titel: 1613 - Blut-Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste. Er konnte den Schrei nicht unterdrücken und rammte den Pfahl in den Rücken der Gestalt, die davon völlig überrascht wurde.
    Das Knacken der Knochen, die seltsamen Laute, das Zittern des Körpers, das alles gehörte dazu. Tief war das alte Eichenholz in den Körper der Gestalt eingedrungen, und es hatte auch nur wenig Widerstand gegeben. Der Vampir wankte nach vorn. Er kam Hunter mehr wie eine Vogelscheuche vor, und mit einer schnellen Bewegung zerrte er den Pfahl aus dem Körper.
    Was weiterhin mit der Gestalt passierte, darum kümmerte er sich nicht, denn es gab noch den zweiten Vampir, der tiefer in den Raum hineingegangen war. Helles Licht hätte ihm vielleicht geschadet, aber die schwache Beleuchtung konnte er ertragen.
    Er hatte gehört, dass etwas nicht stimmte, und drehte sich um.
    Zuerst glotzte er auf seinen Artgenossen, der genau in diesem Augenblick zu Boden fiel. Eine große Reaktion zeigte er nicht. Sein zweiter Blick galt dem Mann mit dem Pfahl.
    Hunter und der Blutsauger starrten sich gegenseitig an.
    Es war kein Erstaunen im Gesicht des Vampirs zu erkennen. Der leere Blick, die lappige graue Haut, das wirre Haar. So einer müsste eigentlich auffallen, dachte der Agent und überlegte, wo diese Gestalten ihr Versteck haben könnten.
    Der Vampir steckte voller Gier. Er hatte sein Maul weit geöffnet. Ein fauchender Laut verließ die Höhle mit den beiden spitzen Zähnen, dann warf er sich vor.
    »Nein«, schrie Ethan ihn an, »so nicht!« Er lief dem Blutsauger entgegen.
    Den Pfahl in seiner Hand hatte er leicht nach oben gekantet. Und in dieser Lage stieß er zu.
    Diesmal sah es so aus, als wollte der Eichenpfahl die Horrorgestalt von unten bis oben aufschlitzen. Dicht über dem Magen wurde der Körper auf gerissen, und so hatte die Waffe die nötige Wucht, tief in ihn einzudringen.
    Eine stinkende Flüssigkeit quoll aus dem Mund des Wiedergängers, als er nach hinten fiel. Auf dem Boden landete diese Gestalt nicht. Sie fiel auf den kleinen Tisch und räumte das Glas mit dem Whiskyrest ab, dann rollte sie zu Boden und riss den kleinen Tisch um.
    Ethan Hunter ging zurück. Jetzt merkte er, dass auch er nur ein Mensch war und kein Roboter. Seine Knie zitterten. Er brauchte einen Halt, den er an der Wand fand.
    Er hatte es geschafft. Er hatte die beiden Eindringlinge mit der Waffe des toten Pfählers besiegen können. Dieses Wissen sorgte bei ihm für einen Adrenalinstoß.
    Das Zittern in seinen Beinen hörte auf. Es ging ihm zwar nicht gut, aber das Wissen um seine Tat sorgte für eine gewisse Erleichterung. Er hatte sich aufs Mareks Waffe verlassen können, und nur das zählte. Wäre er nicht in ihrem Besitz gewesen, dann hätte es anders ausgehen können.
    Er brauchte eine gewisse Zeit der Erholung, um wieder durchatmen zu können. Damit verbunden war die Konzentration auf die Realität, die so aussah, dass zwei Gestalten in seiner Wohnung lagen, deren Körper allmählich vergingen.
    Es war wie im Film, und Ethan konnte ein hartes Lachen nicht unterdrücken.
    Er hatte das Gefühl, als wäre sein Kopf mit etwas Fremdem gefüllt, und es fiel ihm schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Aber ich habe gewonnen!«, flüsterte er. »Ich habe dafür gesorgt, dass es die Bestien nicht mehr gibt!«
    Ein hartes Lachen folgte, dann der leichte Wutanfall.
    Er trat gegen einen der Blutsauger und hörte die Knochen wie sprödes Glas brechen. Auch die zweite Gestalt erhielt einen heftigen Tritt, und bei ihr vernahm er das gleiche Geräusch.
    Da beide zur Seite gefallen waren, lagen die Gesichter relativ frei, und er schaute sie sich an. Sie sahen nicht mehr so aus wie noch vor Minuten, denn auch sie waren dabei, zu vergehen. Die Haut existierte nicht mehr.
    Sie löste sich auf, und er sah sie zu Staub werden, der zu Boden rieselte.
    Ich habe gewonnen!, schoss es ihm durch den Kopf. Verdammt, ich habe es geschafft!
    Jetzt lachte er, schaute sich den Pfahl an, und ein Leuchten trat in seine Augen.
    »Ja, ich bin Mareks Nachfolger. Die Wiedergänger und ich sind Blutrivalen. Ich werde weitermachen und das Erbe des Pfählers in die Tat umsetzen. Nur ich!«
    Der ansonsten so coole Agent geriet in einen regelrechten Rausch. Er konnte auch seine Schreie nicht unterdrücken.
    Später, als er noch einen Schluck Whisky getrunken hatte, war die Euphorie verflogen. Er beschäftigte sich gedanklich mit der Situation, wie sie jetzt war.
    Es gab zwei Vampire weniger auf der Welt. Die Reste lagen in seinem Zimmer. Aber

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