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1613 - Blut-Rivale

1613 - Blut-Rivale

Titel: 1613 - Blut-Rivale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir gingen davon aus, dass wir uns die Verfolgung der beiden Geflohenen abschminken konnten.
    Suko hielt den Mann fest, damit er sich überhaupt auf den Beinen halten konnte. Mit einem sauberen Taschentuch tupfte er ihm das Gesicht ab, besonders die Gegend um die Augen herum, damit der Mann zumindest etwas sehen konnte.
    Das tat ihm gut. Sein Gesicht sah auch jetzt noch aus, als käme es aus einem Gruselfilm. Als der Lift wieder hielt und die Tür sich öffnete, stellte er die erste Frage.
    »Wo sind wir?«
    »Oben bei Ihnen. Sagen Sie uns nur, wo Sie wohnen. Ich bringe Sie hin.« Suko wollte sich weiterhin um ihn kümmern, denn er hatte, ebenso wie ich, die kleine Jenny gesehen. Sie hockte noch immer im Flur und schaute mich aus großen Augen an, als ich auf sie zulief und dabei wieder mein bestes Lächeln zeigte.
    Sie konnte sogar sprechen und fragte mit einer piepsigen Stimme. »Ist die böse Frau weg?«
    »Ja, das ist sie, Jenny. Du musst keine Angst mehr haben.«
    »Aber ich habe noch Angst.«
    »Das kann ich verstehen. Doch musst du mir jetzt sagen, wo du wohnst. Dann bringe ich dich zu deiner Mutter oder deinem Vater.«
    »Ja, tu das.« Jenny hatte Vertrauen zu mir gefasst und griff nach meiner Hand. Sie zog mich mit, und wir gingen einige Meter tiefer in den Flur hinein.
    Vor einer Tür, die geschlossen war, blieben wir stehen.
    »Da wohnen wir. Wie heißt du eigentlich?«
    »John.«
    »Heißt mein Dad auch. Aber der ist nicht da. Er arbeitet im Ausland.«
    »Und deine Ma?«
    »Die muss da sein.«
    Mir gab es einen Stich, weil bestimmte Befürchtungen in mir hochgestiegen waren. Behutsam fragte ich: »Hat deine Ma die böse Frau auch gesehen?«
    »Ja, das hat sie.«
    »Und…?«
    »Ich weiß nicht mehr so genau. Aber ich habe sie schreien gehört. Das war nicht gut.«
    Nein, das hörte sich auch nicht gut an. Ich merkte, dass mir das Blut in den Kopf stieg. Hoffentlich wurde ich in der Wohnung nicht mit dem Grauen konfrontiert.
    Es gab eine Klingel, die ich drückte. In der Hoffnung, dass sich alles als harmlos herausstellte.
    Tatsächlich wurde geöffnet. Aber erst, nachdem ich das Stöhnen gehört hatte. Eine blonde Frau stand vor uns. Sie hielt einen feuchten Lappen gegen ihre Stirn gepresst und ihre Augen weiteten sich, als sie ihre Tochter sah.
    »Jenny, mein Gott.«
    Gern hätte sie die Kleine angehoben. Es war ihr nicht möglich, denn sie war zu schwach und kippte sogar nach links weg. Ich konnte sie auffangen und abstützen.
    »Beruhigen Sie sich, Madam. Es ist alles in Ordnung.«
    Das nahm sie erst mal hin, um wenig später zu fragen: »Wer sind Sie denn?«
    Ich machte mich bekannt und sah ihre Erleichterung, als sie hörte, für wen ich arbeitete.
    Diese Wohnung war größer. Wir nahmen im Wohnzimmer Platz. Ich erfuhr, dass die Frau Ciaire Howard hieß, sorgte für einen neuen feuchten Lappen und auch für einen Schluck zu trinken. Dabei half mir Jenny, denn sie holte die Wasserflasche aus dem Kühlschrank.
    Mrs. Howard war in der Lage, meine Fragen zu beantworten. Ich erfuhr, dass es geschellt hatte. Sie hatte die Tür geöffnet und eine Frau vor sich gesehen. Was dann geschehen war, daran konnte sie sich kaum erinnern. Etwas war gegen ihren Kopf geknallt und sie war erst kurz vor unserem Eintreffen erwacht. Aber ihr war schon aufgefallen, dass sich Jenny nicht mehr in der Wohnung befand.
    Ich gab ihr eine vorsichtige Erklärung. Jenny hatte mir zugehört, nickte auch eifrig und sagte, dass man sie hatte entführen wollen.
    »Nein, das ist…«
    Ich griff ein. »Doch, Mrs. Howard, aber es ist noch mal alles gut gegangen. Sie müssen keine Furcht mehr haben, dass sich so etwas wiederholt.«
    Sie versuchte ein Lächeln und flüsterte: »Haben Sie denn diese Frau fassen können?«
    »Noch nicht. Aber Sie können sicher sein, dass wir es in recht kurzer Zeit schaffen.«
    »Ja, das hört sich gut an.«
    Ich lächelte ihr zu. »Sie müssen mich jetzt entschuldigen, aber ich habe noch einiges vor.«
    »Klar, das verstehe ich.« Sie trank einen Schluck Wasser. »Kennen Sie diese Frau eigentlich?«
    »Ja.«
    »Ist sie eine Terroristin?«
    »Nein, das denke ich nicht. Aber sie ist auch nicht harmlos. Mehr darf ich Ihnen leider nicht sagen. Nur noch so viel, Mrs. Howard, sie wird Sie und Ihre Tochter nicht mehr belästigen.«
    »Das hoffe ich.« Sie schaute Jenny an. »Was hat sie denn mit dir angestellt?«
    Da hatte sie ein Problem angesprochen, das wusste auch ich. So etwas zu erleben war nicht einfach für

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