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1614 - Beauloshairs Netz

Titel: 1614 - Beauloshairs Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist ein einziger Ort voll reuiger Sünder, ha!"
    Coushemoh verschränkte die Arme ineinander, wie es einem Arcoana nie möglich gewesen wäre. Heleomesharan beobachtete es voller Bewunderung, und er suchte nach einer Antwort und fand sie schließlich auch. „Wir haben uns eben so entwickelt. Die Evolution in ihrer auf stetigen Ausgleich gerichteten Harmonie hat es so gefügt. Es gibt keinen Grund, warum wir dieses eherne Gesetz durchbrechen sollten, Coush."
    „Na na, Leo. Du willst mir doch nichts vorflunkern, oder? Es kann für ein so hochintelligentes Volk doch nicht das Ziel der Existenz sein, sich in Selbstzerfleischung zu ergehen. Wo sind die Perspektiven? Beau webt ein historisches Netz, er hat das Recht dazu. Er steht an der Schwelle des Todes und lebt schon länger als jeder andere Arcoana. Er hat die vom Kloning vorgegebene Lebensschranke hinter sich gelassen. Ihr anderen aber, die ihr noch tausend Weltenläufe und mehr vor euch habt, warum richtet ihr den Blick nicht in die Zukunft? Strebt nach vorn, macht euch das Multiversum untertan, denn ihr habt das Zeug dazu. Euer Wiesen, eure Technik, das alles ist einsame Spitze!
    Warum macht ihr nichts daraus? Wollt ihr als häßliche Entlein der Evolution eurem Untergang entgegensehen, anstatt zu strahlenden Sternen des Alls aufzusteigen? Warum erobert ihr nicht die Weite des Multiverums für euch?"
    „Junger Freund", sang Heleomesharan amüsiert. „Ich verstehe vollkommen deine guten Absichten und sehe deinen fröhlichen Sinn, mit dem du gut zu uns paßt. Schließlich bedeutet das Wort Arcoana soviel wie die Frohsinnigen, die Frohdenkenden, die Lebensbejahenden, aber auch die In Sich Gehenden.
    Wir haben unseren Namen vom Arcoa erhalten, dem All, dem Guten, dem Frohsinn. Das ist unsere einzige Geschichte, Coush. Bedeutet nicht Noheyrasa die Glückverheißende? Sie war es immer, für die Roach damals und für uns heute."
    „Ho, ho, einen Moment. He Leo, ich denke, du machst es dir zu einfach. Warum verdrängst du die Vergangenheit? Du hast einen Komplex, mein Lieber. Aber das kriegen wir wieder hin. Verlaß dich da ganz auf mich und meine Brüder und Schwestern. Wir haben schon Gewaltigeres repariert. Versprochen?"
    „Ich weiß nicht...", begann Heleomesharan, aber da war der Riin bereits verschwunden.
    DAS NETZ: Der Tod des Paradieses Trayn schrie auf und fiel zur Seite. Seine Gliedmaßen begann unkontrolliert zu zucken. Sofort umringten ihn die Jungen, aber er wehrte sie ab und schlug mühsam die Mundzangen gegeneinander. Es gelang ihm, sich soweit verständlich zu machen, daß er keinen Schwächeanfall erlitten hatte, sondern daß es an dem dicken Brei lag, an dem er sich gelabt hatte.
    Sie glaubten ihm nicht, denn Hunderttausende hatten die neue Nahrung bereits zu sich genommen, mehrmals an jedem Sonnenlauf und mit wachsender Gier.
    Die Jungen stürzten sich nach kurzem Zaudern auf Trayn und zerfetzten ihn bei lebendigem Leib.
    Er versuchte sich zu retten, aber sein Körper war zu geschwächt. Er schaffte es nicht, und sie verzehrten seinen Körper und machten sich anschließend wieder über den großen Trog mit dem künstlichen Brei her.
    Die Nahrung wurde von den Arbeitskolonnen an den Pressen hergestellt, in lange Schläuche aus Pflanzenfasern geleitet und zu den Trögen geführt, die im Umkreis von etlichen Netzstrecken um die Burg herum aufgestellt waren. Der Brei floß unaufhörlich, und er reichte aus, um Millionen Roach zu ernähren. Hergestellt wurde er aus einer Mischung aus tierischen Kadavern und Pflanzen des Umlandes. Regelrechte Rodungen waren entstanden. Die synthetische Industrie beschäftigte unzählige Erntearbeiter, die mit der Einbringung des pflanzlichen Rohstoffes und der Tierkörper aus den Fleischfarmen befaßt wären. Der Brei wurde zusätzlich mit Mineralien aus dem Boden und mit Wasser angereichert.
    Und alles wegen der Statistik. Sie nahmen den Fraß auf Grund einer Statistik zu sich, die besagte, daß dadurch die Rohstoffreserven Bourashas fast doppelt so lang ausreichten wie bei der herkömmlichen Methode.
    Eine zusätzliche Verlängerung wurde durch die Beimischung der Toten erreicht. Roach starben nicht still und ruhig in ihren Nestern oder an ihren Schlafplätzen. Sie starben im Kampf, und die Toten wurden abtransportiert und umgehend der Wiederverwertung zugeführt. Dieses Versorgungssystem funktionierte und lenkte davon ab, daß Bourasha fischreiche Küsten besaß, an denen sich die Elite der Wissenschaftler

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