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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besessen hätten. Es entspricht eurem Supra-Gehen. Dieses Grundmuster macht uns einander ähnlich."
    „Na, na. Welch eine Verzerrung, Beau."
    „Ist es das wirklich? Ich glaube es nicht. Warum weichst du mir mit der Antwort aus? Wieso wollt ihr alles wissen, gebt aber selbst keine Informationen preis? Woher kommt ihr, welche Sterneninsel ist eure Heimat? Wie muß eure Welt beschaffen sein, damit sie natürliche Supra-Gänger hervorbringt?"
    In der fünften Tasche seines Leubans schaltete sich der Kommunikator ein und blendete sich in den beständigen Vortrag des regionalen Berichterstatters ein. „Die SHOURASA ist eingetroffen", verkündete die Stimme. „Zweihundert Angehörige der SHOURASA-Sippe kehren unter Führung Heleomesharans nach Occreshija zurück. Die übrigen sind als Entwicklungshelfer auf Keurouha geblieben. Die Landung auf dem Lineatop von Shourasa erfolgt noch vor dem Sonnenuntergang."
    „Na endlich!" riefen die Riin wie aus einem Mund. „Es wurde aber auch langsam Zeit. Dann könnt ihr endlich den Zeitpunkt für die Konferenz aller Patrone und Vordenker festlegen."
    Sie verschwanden übergangslos, und die Arcoana starrten die Stellen an, wo sie gestanden hatten. „Uns mögen sie ein wenig kompliziert erscheinen", faßte Beauloshair die Gedanken aller zusammen. „Sie stellen alles in Frage und bieten für alles mehrere Lösungen an, um so zu einem sinnvollen Ergebnis zu kommen. Das haben sie den Grwan, Grel und Roach der Vergangenheit voraus. Langsam kristallisiert es sich heraus, warum sie uns so ungemein sympathisch sind. Aber irgendwann werden sie einsehen, daß es auch bei uns unüberbrückbare Schranken gibt. Wir Arcoana können uns ebensowenig ändern wie sie sich."
     
    *
     
    Manobashetan befand sich mit Ilorygeser in einem seit achthundert Jahren GREL andauernden Wettstreit. Die beiden Arcoana stachelten sich gegenseitig zu immer neuen und größeren Rechenleistungen und der Schaffung ausgefallener Kunstwerke an. Sie beschäftigten eigene Rechenkolonnen und verschafften auf diese Weise den meisten Angehörigen ihrer Sippen die Möglichkeit, ihrem Leben einen Sinn und ein Ziel zu geben.
    Diesmal war Manobashetan am Zug, und der Zweitausendjährige wollte etwas erreichen, was bisher noch keiner erreicht hatte. Er beschritt völlig neue Wege, und die Spione Ilorygesers rechneten im Kreis, ohne dahinterzukommen, was er plante. Sie störten die Angehörigen seiner Sippe bei ihren Vorbereitungen, belauerten die stets neugierigen Riin und versuchten auf diese Weise, Informationen über das Projekt zu erhalten.
    Es gelang ihnen nicht. Manobashetan hatte alles aufgeteilt und ließ an verschiedenen Orten Occreshijas daran arbeiten. Nur eines ließ er durchsickern, nämlich den Ort, an dem er sein Kunstwerk aufzustellen gedachte.
    Tatsächlich erwartete Ilorygeser ihn bereits, und er begrüßte die Frau mit einem Trillergesang, der einen Vorgeschmack auf das gab, was bevorstand.
    Die letzten Gleiter trafen am Ufer des oberen Teiches ein, und die Gruppen der Rechner und Konstrukteure begannen mit dem Ausladen und Aufstellen der Maschinen. Sie fügten sie nach einem Muster zusammen, das sie eben erst von Manobashetan erfahren hatten. Alles ging so schnell, daß keine Zeit blieb, Annäherungsrechnungen zu erstellen und herauszufinden, worum es sich handelte. Als zusätzlichen Schutz präsentierte" Manobashetan seine Maschinen nicht auf die übliche Weise, sondern hatte sie in Hüllen einbetten lassen, deren Form nichtssagend blieb.
    Während die Mitglieder seiner Sippe die Maschinenanlage mit Energie luden, schritt Manobashetan das Ufer ab und unterteilte es in verschieden große Abschnitte. Ab und zu tauchten die Rückenflossen von Doshevall in seiner Nähe auf. Die Tiere sprangen in harmonischen Bögen durch die Luft und beobachteten ihn. In kleinen Gruppen kamen sie vom Ausbildungszentrum auf der gegenüberliegenden Teichseite herübergeschwommen, um ihre Neugier zu stillen. Manobashetan schob sich in das Wasser hinein, bis sein Hinterleib die Wasseroberfläche berührte. Er bewegte sich zwischen den Doshevall, streichelte sie und sprach zu ihnen. Gleichzeitig betrachtete er die Uferabschnitte aus verschiedenen Blickwinkeln. Daß die zuvor glatte Fläche des Teiches sich durch seine und der Doshevall Bewegungen wellte, störte ihn nicht. Automatisch bezog er die Wellenbewegung in seine Berechnungen mit ein. Anschließend ließ er sich im weichen Ufergras nieder und wartete darauf, daß seine

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