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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vollbringen. Der Wettstreit mit dir ist zu Ende. Nie mehr werde ich etwas Kunstvolles schaffen können."
    „Deshalb tarnst du dich mit dem Deflektor. Du möchtest deine Ruhe haben, aber vor den Sriin schützt dich das Gerät nicht."
    Sie gab ihm keine Antwort. Gemeinsam warteten sie darauf, daß das Fährzeug an der Station anlegte. Sie betraten ELTAGOLER und suchten die Zentralmulde auf. Etwa hundert Sriin arbeiteten hier, und als die beiden Arcoana eintraten, sammelten sie sich sofort um sie. „Endlich jemand mit Kompetenz. Wo soll das alles hinführen? Wieso ist keiner da, der uns Antwort geben will?" redeten sie auf sie ein. „Ilorygeser, warum sprichst du kein Machtwort gegenüber deinem Volk? Warum habt ihr keine Autoritätspersonen, die in einem solchen Fall entscheiden?" Manobashetan spürte, daß Artgenossen in der Nähe waren. Aber sie tarnten sich.
    Sie arbeiteten an Automaten und führten irgendwelche Tätigkeiten aus. Unsichtbar geisterten sie durch das Schiff.
    Und das war nicht nur in ELTAGOLER der Fall. Überall auf den Planeten und in den Stationen verhielten sie sich so. Sie folgten einem inneren Zwang, gegen den sie nicht ankamen. Die Sriin schien es kaum zu beeindrucken. Sobald sie irgendwo einen sichtbaren Arcoana entdeckten, bearbeiteten sie ihn um so eindringlicher. „Es wird Zeit", fuhren die Sriin im Chor fort. „Zeit, daß endlich die Flotte aufbricht. Wir reden von den Explorern, die in ferne Galaxien fliegen sollen. Dort könnt ihr Arcoana wertvolle Entwicklungshelfer sein, wenn ihr nur wollt. Was habt ihr davon, euch zu verstecken? Wir wissen, wo ihr euch aufhaltet. Wir reden mit euch, auch wenn ihr unsichtbar seid."
    „Wir können nicht anders. Versteht unsere Situation!" sang Manobashetan laut. „Ihr verändert unser ganzes Leben, nehmt Einfluß auf unsere Verhaltensweisen und glaubt, daß dies keinen Einfluß auf unsere Psyche haben würde."
    „Hat es auch nicht. Fangt nur endlich an, technische Anlagen zur Eroberung des Multiversums zu bauen. Wollt ihr nicht so werden wie wir? Jederzeit an jedem Ort sein? Ihr könnt es natürlich nicht so schaffen wie wir, aber ihr seid in der Lage, Maschinen zu bauen, mit denen es euch gelingt.
    Auf, ans Werk! Zaudert nicht, sonst macht ihr alles nur schlimmer!"
    „Die Weisen werden darüber entscheiden", antwortete Ilorygeser. „In den nächsten Sonnenläufen werden sie kundtun, welchen Weg unser Volk in der Zukunft nehmen wird."
    „So ist es gut. Das ist endlich ein Wort. Darauf warten wir seit achtzehn Weltenläufen!"
    Manobashetan wartete darauf, daß die Sriin jetzt verschwanden. Normalerweise taten sie das immer, wenn ein Ergebnis erreicht war. Diesmal aber blieben sie und starrten die beiden Arcoana an, als erwarteten sie etwas Bestimmtes von ihnen. Schließlich zogen es die beiden vor, aus der Zentralmulde zu verschwinden. Sie zogen sich in eines der technischen Labors zurück. Trotz der kodierten Automaten und der Schutzschirme kamen und gingen die Sriin auch hier, wie es ihnen gerade in den Sinn kam. Sie führten kleine Computer mit sich und arbeiteten neue Programme aus, um sie bei Gelegenheit in die großen Geräte zu überspielen.
    Manobashetan beschloß, einen der wenigen Trümpfe auszuspielen, die er gegenüber den Sriin besaß. Er aktivierte einen Signalgeber in einer der Taschen seiner Leubans und beobachtete, wie sich mitten im Raum ein Hologramm aufbaute. Es zeigte einen Sriin mit seinem Knochengerüst und den inneren Organen. Die anwesenden Sriin begannen sofort lautstark zu protestieren, aber es half ihnen nichts.
    Der Arcoana genoß die Augenblicke der Überraschung und zog sie absichtlich in die Länge, ehe er einen Kommentar abgab. „So ist es uns also doch noch gelungen, eines eurer Geheimnisse zu enträtseln", sang er mit Begeisterung. „Ihr wart unaufmerksam und habt das verborgene Programm in einem der Automaten nicht entdeckt. Was sagt man dazu? Wollt ihr nicht endlich eure Karten auf den Tisch legen?"
    Er verwirrte sie damit, daß er in ihre lockere Sprache verfiel. „Ihr besitzt ein strahlendes Organ in eurem Körper, in unmittelbarer Nähe der Blutpumpe. Dieses Organ besitzt keine direkte Funktion für den Organismus. Folglich ist es für das Supra-Gehen verantwortlich. Es freut uns, daß ihr dies nicht länger vor uns verbergen könnt."
    Die Sriin rannten aufgeregt hin und her. Sie beschimpften ihn und versuchten, den Funk von ELTAGOLER zu blockieren, um zu verhindern, daß ihr Geheimnis verraten wurde.

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