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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aber es war zu spät. Manobashetan hatte die Informationen gleichzeitig mit der Aktivierung der Aufnahmen an alle Schiffe und Stationen weitergeleitet. Sie befanden sich längst auf den Supra-Webfäden und hatten die übrigen bewohnten Sonnensysteme erreicht.
    Die Sriin erkannten es und verfielen in eisiges Schweigen. Übergangslos verschwanden sie, und die beiden Arcoana blieben allein zurück.
    Manobashetan wandte sich an Ilorygeser. „Was hat dich hergeführt? Warum bist du nach ELTAGOLER gekommen?" erkundigte er sich.
    Sie sagte es ihm, und den Arcoana befiel Unruhe. Er hatte nicht gewußt, daß es so schlimm stand.
    Hastig half er ihr, alle benötigten Dinge zu ordern und mit einem Container in die Mulde schaffen. Eilig kehrten sie zum Dock zurück und betraten die Fähre. Der Container wurde eingeschleust, und die Fähre kehrte mit ihnen nach Occreshija zum Lineatop von Shourasa zurück.
    Aus großer Höhe bereits sahen sie die Prozession, die das Tal hinauf über die Ebene bis weit nach Westen reichte, wo sich das silberne Band des Heauhei abzeichnete.
    Bis zu den Teichen von Thourshemon führte die Kette der Artgenossen, und die beiden Arcoana beeilten sich, mit einem Transmitter an ihr Ziel zu gelangen. Wenig später traf auch der Container ein, gerade noch rechtzeitig, um dem Körper des Toten die nötige Stabilität auf den letzten Weg mitzugeben.
    Erschüttert standen sie an der Mulde, und Aumoora und Shanorathemas traten zu ihnen und sangen ihnen ihren Dank für die schnelle Rückkehr. „Er ist in Frieden mit sich selbst und mit den Sriin gestorben", verkündete Aumoora. „Aber er hat auch gesagt, daß sein Tod eine Warnung an das ganze Volk sein solle!"
    „Ja, das ist wahr", bestätigte Manobashetan, und Ilorygeser wiederholte seine Worte zum Zeichen, daß auch sie die Gefahren endgültig erkannt hatte. „Beauloshairs Ruf ist bereits ergangen", fuhr Aumoora fort. „Folgt ihm, und ich bin sicher, daß uns um die Zukunft unseres Volkes nicht bange zu sein braucht." Überall um sie herum standen und gingen Sriin und fragten die Trauergäste nach den Umständen des Todes und nach dem, was jetzt geschehen würde. Sie ließen nicht locker, und schließlich wußten sich manche Arcoana nicht anders zu helfen, als einfach wegzurennen und den Toten zurückzulassen. Aber selbst da ließen die Sriin nicht locker. Sie rannten mit, versperrten den Arcoana den Weg und gönnten ihnen erst Ruhe, als sie Antworten erhalten hatten, die sie zufriedenstellten.
    Manobashetan und Ilorygeser aber nahmen Abschied von Heleomesharan, dessen Wunsch es gewesen war, ein letztes Mal die Teiche zu sehen, in denen die Doshevall für die Umsiedlung nach Keurouha trainiert worden waren.
    Mit ihrem Bild in den Gedanken war der Patron von Shourasa gestorben, und Manobashetan fragte sich, wo er jetzt war.
    Driftete sein Bewußtsein frei durch die Arcoa und durch andere Bereiche des Alls? Oder war es als Bestandteil Occreshijas noch immer gegenwärtig? Wartete er irgendwo darauf, daß die Mitglieder seines Volkes ihm folgten? Manobashetan hätte viel darum gegeben, es zu wissen.
    Kannten die Sriin die Antwort? Selbst wenn, sie hätten dieses Wissen nie preisgegeben. Noch immer hatte kein Arcoana erfahren, woher dieses Volk mit seinen merkwürdigen Verhaltensweisen stammte.
    Einem inneren Impuls folgend, verschwand Manobashetan von den Teichen, ohne auf die Zurufe Ilorygesers, seiner früheren Konkurrentin, zu achten. Er eilte kreuz und quer durch das Tal und fand sich irgendwann unterhalb der Wasserfälle wieder. Verwirrt hielt er an. „Was tue ich hier?" fragte er sich.
    Und dann wurde ihm bewußt, daß er geflohen war. Geflohen vor der ständigen Anwesenheit der Sriin, geflohen aber auch vor den Ängsten, die er in sich trug und deren er sich noch nicht vollkommen bewußt war.
    Entschlossen machte er sich auf den Weg zu Beauloshairs Hain.
     
    *
     
    Der Zustand der Arcoana wurde mit jedem Sonnenlauf bedenklicher. Sie begannen sich vor den künstlichen Netzen in ihren Lebensbereichen zu fürchten und bewegten sich nur noch auf der Weltenseite entlang. Die Nahrungsaufnahme ging drastisch zurück. Überall im Reich wurden kegelförmige Trikter in Marsch gesetzt, die nach Halbverhungerten Ausschau hielten und sie mit Infusionen versorgten. Viele wagten sich nur noch im Schutz der Deflektoren aus dem Haus, und Beauloshair wußte, daß eine Katastrophe bevorstand, wenn es nicht gelang, den psychischen Druck zu mildern, der auf den

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