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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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freundlich, nett und hilfsbereit die Wesen aus der Ferne waren, so sehr sie sich um die Zukunft der Arcoana bemühten, sie taten es, ohne zu erkennen, daß sie dem Volk Noheyrasas damit Schaden zufügten.
    Die Arcoana mußten nach einem sinnvollen Ausweg suchen, nach dem besten, der sich anbot.
    Doch welcher konnte das sein?
    Heleomesharan fühlte sich elend. Es war, als wiche die ganze Kraft seines Körpers mit einem einzigen Schlag aus ihm.
     
    *
     
    Die Lichtbälle der Stationen und Raumhäfen über Occreshija waren kleiner und unscheinbarer geworden. Von der Lastenfähre aus erkannte Manobashetan das Dock 17 nur undeutlich, und die Fähre benötigte deutlich mehr Zeit als früher, um es zu erreichen. Das Steuerprogramm hatte sich verändert, und es ging nicht auf die Initiative eines Sriin zurück. Diese Wesen drängten nach immer größerer Eile und machten alles schneller. Das Programm stammte von einem Arcoana, und es spiegelte das wider, was in seinem Innern vorging.
    Es ist eine Warnung! erkannte Manobashetan. Das Unterbewußtsein warnt, selbst wenn sein Träger geistig noch nicht erfaßt, was mit ihm nicht in Ordnung ist.
    Die Sriin gebärdeten sich nicht anders als damals beim ersten Kontakt. Aber ihr Wesen und Verhalten wirkte langfristig auf die Psyche der Arcoana, und jetzt hatte es die ersten Zwischenfälle gegeben. Irgendwo in den nördlichen Bereichen des Planeten Grewandermalbe hatte die Arcoana den Verstand verloren und zwei Sriin womöglich zu Tode getrampelt. Die beiden Wesen hatten trotz ihrer schwersten Verletzungen noch verschwinden können, und seither hatte man nichts mehr von ihnen gesehen und gehört. Nachfragen bei den Sriin wurden mit demselben empörten Schweigen oder mit Gegenfragen beantwortet, wie das meistens der Fall war.
    Seit dem Zwischenfall engagierten sich die Fremden noch stärker und intensiver. Sie wichen den Arcoana nicht mehr von der Seite, und sie bequasselten sie Tag und Nacht ohne Unterlaß.
    Manchmal schien es, als wollten sie die Bewohner des Reiches der 73 Sonnen in den psychischen Kollaps treiben, aber dies entsprach nicht den Tatsachen. Diese Wesen konnte nicht anders, und sie versuchten, die Arcoana auf Biegen und Brechen zu wissenschaftlichen Höchstleistungen anzustacheln.
    Und sie begriffen nicht, daß das nicht funktionierte. Sie sahen sich auch nicht in der Lage, von ihren Versuchen abzulassen.
    Das Schlimmste war, daß das Volk Noheyrasas keine Möglichkeit besaß, die Geister loszuwerden, die es nicht einmal gerufen hatte.
    Manobashetan wartete ungeduldig auf das Signal, mit dem sich die Schleuse öffnete. Als es aufklang, eilte er hinüber in das Dock und erwischte im letzten Augenblick die Mulde, die ablegte.
    Sie nahm ihn an Bord und schoß wenig später mit hoher Geschwindigkeit in den Orbit hinaus, mit Kurs auf die Station ELTAGOLER.
    Das Innere der Mulde war leer. Kein einziger Ruheplatz war besetzt, und Manobashetan wanderte eine Weile in dem großen Oval der Mulde umher. Über ihm zog der Sternenhimmel dahin. Die Konstellationen der Großen Reihe gerieten in sein Blickfeld. Sie stellten den Innersten Teil des Reiches der 73 Sonnen dar. Alle lagen sie an einem einzigen Faden und bildeten eine Spirale, die sich immer enger nach innen wand und in ihrer Form dem gewundenen Zentrum Noheyrasas entsprach.
    Irgend jemand hatte die Spirale vor langer Zeit entdeckt. Vermutlich war es zur Zeit der Roach gewesen, als das Volk die Eroberung und Besiedlung der Galaxis in Angriff genommen hatte.
    Manobashetan hielt in seiner Wanderung inne. Er fragte sich, wieso die leere Mulde abgelegt hatte, und musterte das Oval. Je länger er lauschte, desto intensiver wurde das Gefühl in ihm, nicht allein in der Mulde zu sein, die als Zubringer vom Dock zu den Stationen diente. „Zeige dich", sang er. „Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe!"
    Ein leises Seufzen klang auf, dann erlosch der Deflektorschirm, und der Arcoana erblickte die Gestalt Ilorygesers, seiner ewigen Konkurrentin. Er ließ sich vor ihr nieder. „Wundert es dich?" sang sie die Frage. Es war ihr deutlich anzuhören, daß ihr die Entdeckung unangenehm war. „Ja, es wundert mich. Denn schließlich warst du es, der sich von den Aktivitäten der Sriin anstecken ließ. Du hast einiges dazu beigetragen, daß sie immer frecher und dreister wurden und uns überall dreinreden."
    „Die Zeiten haben sich geändert, Manobashetan. Ich habe die Fähigkeit verloren, weitere rechnerische Hochleistungen zu

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