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1616 - Mörderengel

1616 - Mörderengel

Titel: 1616 - Mörderengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlug an. Er schnappte so schnell nach dem Hörer, wie Glenda es bei ihm noch nie erlebt hatte. Er stellte dabei den Lautsprecher ein, sodass Glenda mithören konnte.
    »John? Sind Sie es?«
    Er war es nicht. Jedenfalls hätte er nicht so dreckig gelacht. Es musste Rasmus sein, der sich so königlich amüsierte und fragte: »Hast du so große Sehnsucht nach ihm?«
    Sir James’ Lippen zuckten, während Glenda ihre zusammenpresste.
    Jetzt hieß es, die Nerven bewahren.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Da du weißt, wer ich bin, brauche ich dir sicher nicht viel zu erklären. Ich will euch nur sagen, dass ich wieder hier bin.«
    »Aha. Und Sie waren weg?«
    »Ja, war ich. Ich habe euch schmoren lassen und bin unterwegs gewesen. Ich habe mir die Landschaft von einem Auto aus angesehen, und bin auf der Autobahn gefahren. Und jetzt rate mal, wen ich dort getroffen habe. Na, funkt es?«
    Klar, es hatte bei Sir James und auch bei Glenda gefunkt. Nur gaben sie es nicht zu.
    »Nein, keine Ahnung.«
    »Hör auf. Du vermisst doch zwei Männer. Ich weiß, wo sie sind, denn ich habe sie getroffen.«
    »Tatsächlich?«
    »Auf der Autobahn. Sie konnten nicht schnell genug fahren, aber ich habe sie gestoppt. Sie werden so schnell nicht bei euch sein. Wenn überhaupt!«
    Sir James wollte etwas sagen, wurde aber von einem hässlichen und triumphierenden Lachen unterbrochen, sodass er nicht mehr zu Wort kam. Dann war die Verbindung weg.
    Sie schauten sich an. Beiden hatte es zunächst die Sprache verschlagen.
    Sir James tupfte mit einem Taschentuch seine Stirn trocken. Er bemühte sich, seine Stimme neutral klingen zu lassen, als er schließlich sagte: »Das ist kein Bluff gewesen - oder?«
    »Das denke ich auch.«
    »Aber heißt das, dass beide jetzt ausgeschaltet sind? Müssen wir davon ausgehen?«
    »Das hat er nicht gesagt, Sir. Er sprach nur davon, dass sie gestoppt worden sind.«
    »Das waren seine Worte. Und was schließen Sie daraus, Glenda?«
    »Ich werde versuchen, sie anzurufen. Das wollten wir ja sowieso. Nur frage ich mich, von wo dieser Mörderengel angerufen hat. Ich kann noch immer nicht glauben, dass er sich hier im Haus aufhält. Das wäre aufgefallen, Sir.«
    Der Superintendent nickte. »Wer immer sich als Gestalt hinter ihm versteckt, eines muss man ihm lassen, er kann sogar mit einem Handy umgehen.« Sir James lachte. »Das ist ein Anachronismus, den ich nicht nachvollziehen kann. An so etwas darf man gar nicht denken. Ein Engelwesen und ein Handy.«
    »Auch die andere Seite geht mit der Zeit.«
    »Jedenfalls hat er nicht aus dem Haus angerufen. Das wäre mir aufgefallen.« Sir James schlug auf den Schreibtisch. »Und jetzt möchte ich gern John Sinclair sprechen. Seine Handynummer ist doch bei mir einprogrammiert, oder?«
    »Ist sie.«
    Sir James holte noch mal tief Luft. »Dann bin ich gespannt, was er uns zu sagen hat.«
    »Ich auch«, sagte Glenda leise, ging zum Fenster und schaute hinaus in den grauen Londoner Himmel…
    ***
    Wir würden es bis zum Abend schaffen, davon war ich überzeugt.
    Gleichzeitig stellte ich mir die Frage, ob wir nicht zu spät kamen.
    Rasmus war uns in allen Belangen überlegen, und das würde auch weiterhin so bleiben. Es sah nicht so gut für uns aus.
    Glücklicherweise waren wir nicht müde. Die letzte Begegnung mit dem Mörderengel hatte für ein Ansteigen des Adrenalinspiegels gesorgt, und der machte uns munter.
    Rasmus war verschwunden, und dabei blieb es auch, der ließ sich nicht wieder blicken. Er würde sein Spiel durchziehen, in dessen Mittelpunkt wir standen.
    London rückte näher und war doch noch so verdammt weit entfernt. Wir sprachen nicht darüber. Nur war unseren Gesichtern anzusehen, worum sich unsere Gedanken drehten.
    Dann schlug bei mir das Handy an. Der Blick auf das Display reichte aus. »London?«, fragte Suko.
    Ich nickte und meldete mich. »Ich bin es, John.«
    Ich hielt zwar nicht die Luft an, war aber trotzdem leicht überrascht. »Sie, Sir James?«
    »Und es gibt einiges zu berichten. Zunächst mal die Frage, ob es Ihnen beiden gut geht. Dass sie noch leben, höre ich. Dass Sie in einem Wagen sitzen, ebenfalls. Wie ist Ihr sonstiger Zustand, denn laut Rasmus sind Sie aufgehalten worden.«
    »Oh, er hat mit Ihnen gesprochen?«
    »Ja, das hat er.«
    »Über Telefon?«
    »Genau. Und er hat berichtet, dass er Sie und Suko gestoppt hat. Stimmt das?«
    »Ich will es mal so sagen, Sir: Wir sind durch ihn gezwungen worden, einen Zwangsstopp einzulegen. Das ist

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