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1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeugenaussagen weisen eindeutig darauf hin, dass die Vorzeichen gleich gewesen sind.«
    »So sehe ich das auch, John.« Ich hörte Bill heftig atmen. »Und? Bist du schon zu einem Schluss gekommen?«
    »Wir denken noch nach.« Bill sagte: »Ich nicht mehr. Ich habe mich entschlossen, den Brandort aufzusuchen.«
    »Das ist nicht dein Fall.«
    »Hör auf, so zu sprechen wie Sheila. Ich habe dich darauf gestoßen. Ich bin zudem Reporter und gehe Fällen nach, die aus dem Rahmen fallen. Das ist hier so. Wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, wo sich möglicherweise das Diesseits und Jenseits treffen. Und so etwas kann ich mir nicht entgehen lassen.«
    »Wann willst du fahren?«
    Er lachte. »Ich bin bereits so gut wie unterwegs. Wir werden uns wohl dort treffen. Zumindest in Newgate. Ich werde dort mal die Leute befragen. Kann ja sein, dass der eine oder andere etwas mehr weiß.«
    »Gut, Bill. Bis später. Und gib acht, dass dich das Feuer nicht verbrennt.«
    »Keine Sorge, ich werde mir einen Eispanzer zulegen.«
    Ich legte auf und hob die Schultern an.
    So ganz gefiel mir Bills Einsatz nicht, aber ich konnte es ihm auch nicht verbieten. Außerdem gehörte er irgendwie zu unserem Team, und wir hatten in der Vergangenheit oft genug Fälle gemeinsam gelöst.
    Glenda fragte: »Und? Wird euch euer Weg auch nach Newgate führen?«
    Ich antwortete mit einem Nicken.
    Glenda Perkins war nicht so überzeugt. »Glaubt ihr denn, dort eine Lösung zu finden?«
    »Das weiß keiner. Die andere Seite kann überall zuschlagen. Aber etwas müssen wir tun. Und vielleicht gelingt es uns, den Gegner aus seiner Reserve zu locken.«
    »Dann viel Glück.«
    »Danke.«
    »Und gebt auch ihr acht, dass ihr euch nicht verbrennt.«
    »Keine Sorge.« Ich stand bereits auf. »Wir werden das Feuer schon löschen…«
    ***
    Bill Conolly war in seinem Porsche unterwegs und stellte dabei fest, dass er öfter zum Himmel schaute als im Normalfall. Jeder Blick in die Höhe beruhigte ihn. Er sah keine Färbung, die auf ein Feuer hingedeutet hätte.
    Stattdessen konnte er sich an der Bläue erfreuen und an den wenigen weißen Wolken, die wie kleine Schiffe über dieses glatte Meer schwebten.
    Er hatte die AI 0 in Richtung Norden genommen, kreuzte den Motorway M25 und musste ein paar Kilometer nach Westen hin abbiegen, um in Richtung Newgate zu fahren.
    Schon vor dem Ort sah er eine Hinweistafel, die auf den Great Wood hinwies, ein Waldgebiet, das in der Nähe des Ortes lag.
    Über Bills Rücken rann ein Schauer, als er daran dachte, dass dieser brennende Himmel auf dieses Gebiet niederfallen und es zerstören könnte. Er hielt inzwischen alles für möglich. Diese andere Kraft nahm auf nichts und niemanden Rücksicht. Davon zeugten die vier Toten.
    Er hoffte auch, dass sich keine Kollegen mehr am Tatort aufhielten. Sie hätten ihn nur gestört und dumme Fragen gestellt, denn die meisten wussten, womit Bill sich beschäftigte, denn seine Berichte erregten stets riesige Aufmerksamkeit.
    Auch in der Nähe von Newgate blieb alles normal. Er hatte allerdings das Glück, genau aus der Richtung auf den Ort zuzufahren, in der die Tankstelle lag. Da die Sicht frei war, sah er sie schon von Weitem. Das Feuer war gelöscht worden. Trotzdem hatte man den Ort abgesperrt, aber die Trassierbänder waren leicht zu überklettern. Es gab auch keinen Beamten, der den Ort bewachte.
    In seinem Porsche rollte der Reporter langsam auf den Tatort zu. Er stoppte den Wagen in der Nähe und stieg aus. Sofort spürte er den kalten Brandgeruch, der noch immer in der Luft hing. Selbst der Wind hatte es nicht geschafft, ihn zu vertreiben.
    Vor dem Flatterband hielt Bill an. Es war ruhig in der Umgebung. Im Moment rollte auch kein Fahrzeug über die Straße, und so schaute er sich das Bild an, das vor ihm lag.
    Die Flammen hatten brutal zugeschlagen. Da sah nichts mehr so aus, wie es mal ausgesehen hatte. Es hatte auch eine Explosion gegeben, und so waren die Zapfsäulen regelrecht zerfetzt worden. Ihre schwarz gefärbten Trümmer lagen überall verteilt.
    Es gab keinen Shop mehr. Auch hier war alles zusammengebrochen.
    Was sich an Lebensmitteln in den Regalen befunden hatte, davon war nichts mehr vorhanden.
    Bill überlegte, ob er näher an diese Trümmer herangehen sollte. Viel würde es nicht bringen, aber er konnte zumindest einige Fotos aus der unmittelbaren Nähe schießen.
    Bevor er das Trassierband überstieg, schaute er sich um und war froh, dass ihn niemand beobachtete.

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