Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1618 - Der brennende Himmel

1618 - Der brennende Himmel

Titel: 1618 - Der brennende Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Prophet. Ich will, dass du in das Dorf und zu den Menschen gehst. Da kannst du sie warnen. Sag ihnen, dass ihr Ende dicht bevorsteht. Dass der brennende Himmel ihren gesamten Ort auslöschen wird. Gib ihnen die Chance, ihr Leben zu retten, aber sei sehr ernst dabei. Ich weiß, dass sie dir nicht glauben werden, doch du wirst ihnen erklären, dass der Brand der Tankstelle eine Warnung gewesen ist. Ich gebe ihnen die Chance, noch rechtzeitig zu fliehen. Sie müssen verschwinden, denn der Himmel wird wieder brennen, und das Feuer wird von ihm herab auf die Häuser fallen und alles vernichten, was ihnen lieb und teuer war. Sag ihnen, dass ich, der Bote der Hölle, ein Zeichen setzen werde.«
    Bill schwieg. Er hielt sich noch immer in dieser Kälte auf, aber ihm war innerlich heiß geworden. Und dieser Zustand hatte dafür gesorgt, dass sich auf seiner Stirn Schweißperlen gebildet hatten. Zudem schlug sein Herz schneller. Allerdings in einem Körper, der sich verändert hatte. Es kam ihm vor, als hätte sich darin alles zusammengezogen.
    »Hast du verstanden?«, sprach ihn die neutrale Stimme wieder an, die leicht künstlich klang.
    »Ja, ich habe es gehört.«
    »Das ist gut. Dann wirst du jetzt in den Ort gehen und die Menschen warnen. Such dir Verbündete, die sich auf deine Seite stellen, denn es wird nicht leicht sein, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie ihr Dorf verlassen müssen, wenn sie nicht sterben wollen.«
    »Ich weiß Bescheid.«
    »Dann solltest du bald losgehen, denn ab jetzt zählen die Minuten. Ich werde zuschlagen, aber ich denke nicht daran, dir einen Zeitpunkt zu nennen.«
    Es waren seine letzten Worte, denn plötzlich wurde es still um Bill. Auch die Kälte verschwand. Die Normalität hatte ihn wieder.
    Das, was er erlebt hatte, schien ihm wie ein Traum vorzukommen. Es war alles wieder so, wie er es kannte, trotzdem wischte er über seine Augen, als wollte er die Umgebung verscheuchen. Aber das trat nicht ein.
    Er drehte sich um, stieg über die Absperrung und dachte nach.
    Er konnte sich vorstellen, dass man ihn beobachtete, aber das war ihm egal. Er steckte seine Digitalkamera weg und ließ sich die Sätze des Unsichtbaren noch mal durch den Kopf gehen.
    Er wusste nun, wer zu ihm gesprochen hatte. Es war der Bote der Hölle gewesen. Der Begriff hätte viele Menschen sicherlich erschreckt, bei Bill war das etwas anderes. Es passte ihm nicht, dass die unsichtbare Gestalt so allgemein gesprochen hatte, denn als Bote der Hölle hätten sich viele Gestalten bezeichnen können. Aber zumindest würde der Begriff Eindruck schinden, wenn er die Menschen in Newgate damit konfrontierte.
    Wie würden sie mit dieser Botschaft umgehen? Bill hoffte, dass sie auf ihn hörten und ihn nicht davonjagten. Sie müssten eigentlich vernünftig sein, allein bedingt durch den Brand der Tankstelle. Und sie hatten den brennenden Himmel gesehen.
    In den Ort gehen und die Menschen warnen!
    So hatte der Unsichtbare es dem Reporter gesagt, der nicht daran dachte, sich in seinen Wagen zu setzen, um zu fliehen. Er würde in den Ort fahren, und er hoffte auch, dort Hilfe zu finden.
    Vielleicht konnte er mit dem Pfarrer sprechen und ihn davon überzeugen, wie wichtig es war, dass die Menschen auf ihn hörten. Da er den Turm einer Kirche sah, musste es auch einen Pfarrer geben.
    Der Reporter ging zu seinem Wagen, stieg aber noch nicht ein, sondern holte sein Handy hervor. Was er hier erlebt hatte, wollte er nicht für sich behalten. Es war wichtig, dass sein Freund John Sinclair davon erführ.
    Bill ging davon aus, dass John bereits unterwegs war. Sicherlich brachte er auch Suko mit. Wenn die beiden eintrafen, sahen die Dinge schon ganz anders aus. Dann waren sie zu dritt, und John besaß zudem ganz andere Waffen.
    Der Reporter blieb an der Fahrerseite seines Porsches stehen und drückte die Taste am Handy. John Sinclairs Nummer war einprogrammiert. Er war gespannt darauf, seinem Freund zu berichten, dass die andere Macht noch längst nicht verschwunden war.
    Das Telefonat klappte nicht. Es gab keine Verbindung. Keine Chance, alles war tot.
    Bill wunderte sich und schüttelte den Kopf. Das war nicht normal. Hier gab es eigentlich nichts, was einen Empfang hätte stören können.
    Er blickte sich um und warf auch einen Blick zum Himmel. Das hatte er in den letzten Sekunden nicht getan, und jetzt zuckte er zusammen, denn über ihm begann sich eine leichte Rötung auszubreiten. Das hatte nichts mit der Sonne zu tun, denn die

Weitere Kostenlose Bücher