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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Haustür an, dann war die Zeugin verschwunden. Die anderen beiden machten sich auf den Rückweg.
    Die waren im Moment uninteressant für die VampirEchse. Sie wollte herausfinden, wo die Zeugin wohnte. Ihre scharfen Augen erfassten die Hausfassade, und fast hätte sie einen Schrei der Freude ausgestoßen, als sie sah, das sich ein Fenster links neben der Haustür erhellte. Es gehörte zu einer Wohnung im leicht erhöhten Erdgeschoss, die sogar einen Balkon hatte.
    Besser konnte es nicht laufen.
    Die Deckung war jetzt für die Kreatur nicht mehr nötig. Das kurze Stück bis zum Ziel musste sie schnell in der Dunkelheit überwinden und schaffte es auch, ohne gesehen zu werden.
    Vor dem Balkon blieb sie hocken. Der dunkle Boden war weich, sie konnte das frische Gras riechen und war froh, dass der Lichtschein sie nicht erreichte.
    Auf den Balkon zu klettern war für sie kein Problem. Ein kurzer, geschmeidiger Sprung reichte aus. Da war das Geländer, das sie umklammerte, um sich daran hochzuziehen.
    Nach weniger als fünf Sekunden war es geschafft. Der Balkon war nicht leer. Eine Liege, zwei zusammengeklappte Gartenstühle und einen Tisch sah sie.
    Auch das Licht störte sie nicht weiter. Sie konnte sich in den toten Winkel neben dem Fenster an die Wand stellen, dann wurde sie nicht gesehen.
    Die Kreatur lächelte, sie öffnete dabei ihren Mund und ließ die gespaltene Zunge hervorschnellen. Es war ein Zeichen der Vorfreude und des Triumphes, denn die Beute war nahe, und die Kreatur dachte nicht daran, sie entkommen zu lassen. Zu köstlich war das, was in den Adern dieser Frau pulsierte.
    Die Kreatur wartete eine Weile ab. Das Licht blieb an. Das gefiel ihr weniger. Sie hätte es lieber dunkel gehabt, aber man konnte nicht alles haben.
    Obwohl sie in diesem ungewöhnlichen und beinahe schon monströsen Körper steckte, war ihr Denken das eines Menschen.
    Die Balkontür wurde nicht geöffnet. Das war ebenfalls schade. Sie hätte lieber gesehen, wenn ihr Opfer ins Freie getreten wäre, so aber würde sie die Frau locken müssen.
    Bisher hatte sie noch keinen Blick in das Zimmer geworfen. Jetzt traute sie sich vor und schaute durch die breite Glastür in das Innere. Ihr Blick streifte über eine normale Einrichtung hinweg, was sie nicht weiter interessierte. Wichtiger war die Person, die in dieser Wohnung lebte, aber die sah sie nicht. Dafür stand eine Tür offen. Dahinter sah sie den Ausschnitt eines Flurs, in dem ebenfalls Licht brannte.
    Freiwillig würde die Person wohl nicht auf den Balkon kommen. Das würde sie ändern müssen.
    Die Mutation zog sich wieder zurück. Sie hatte bereits eine Idee und warf einen Blick auf den großen Kübel, der mit Erde und kleinen Steinen gefüllt war.
    Eine Pflanze wuchs nicht darin. Sie sollte wohl erst später eingepflanzt werden, aber dazu würde die VampirEchse die Frau nicht mehr kommen lassen.
    Sie verzog ihren Mund zu einem breiten Grinsen und zeigte dabei ihre Vampirzähne. Sie würde diese Nacht zu der ihren machen, das stand fest…
    ***
    Es war nicht weit bis zu dem Haus, in dem Suko und Shao wohnten. Die Chinesin war recht schweigsam. Sie hatte kaum ein Wort gesagt, was Suko wohl etwas störte, doch er hatte sie auf ihr Verhalten nicht angesprochen. Erst als sie mit dem BMW in die Tiefgarage rollten, fragte Suko: »Was ist mit dir? Warum sagst du nichts?«
    »Ich habe ein schlechtes Gewissen.«
    »Warum?«
    Die Antwort erhielt Suko, als er den Wagen in die Parklücke gelenkt hatte und den Motor abstellte.
    »Wir hätten doch noch bei Lisa bleiben sollen.«
    »Und warum?«
    Shao hob die Schultern und strich zugleich über ihren Bauch. »Ein Gefühl, mehr nicht.«
    »Demnach ein unangenehmes?«
    »Ja.«
    »Und jetzt?«
    Shao lächelte etwas hölzern. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das Gefühl wieder loszuwerden. Ich muss dir ja nicht sagen, was ich damit meine.«
    »Nein. Du willst wieder zurückfahren.«
    »Daran denke ich.« Sie schickte ihrem Partner einen fragenden Blick zu.
    »Kommst du mit?«
    »Aber sicher doch. Ich kann dich doch nicht allein fahren lassen.« Suko schaltete den Motor wieder ein.
    »Und was sagt dein Gefühl?«
    »Es ist neutral.« Er rangierte den Wagen rückwärts aus der Parklücke.
    »Sollen wir John nicht Bescheid geben?«
    Suko winkte ab. »Nein, lass ihn mal schlafen. Das reicht morgen früh auch noch. Wir wollen schließlich nicht die Pferde scheu machen.«
    »Wie du meinst«, erwiderte Shao und war froh, dass Suko ihrem Vorschlag gefolgt

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