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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brannte leicht in ihrer Kehle. So war es immer. Der zweite Schluck ließ sich schon besser ertragen, und nach dem dritten war das Glas leer.
    Lisa war nicht betrunken. Sie horchte in sich hinein, wie sie sich wohl fühlte. Die Angst war noch da, aber nicht mehr so schlimm. Über sie hatte sich ein dumpfes Gefühl wie ein dicker Nebel gelegt. Die Gedanken zu fassen fiel ihr jetzt schwerer als sonst, und sie merkte, dass in ihrem Innern eine gewisse Mattigkeit hochstieg.
    Lisa hatte sich eigentlich vorgenommen, es nicht nur bei einem Drink zu belassen. Davon nahm sie jetzt Abstand. Sie fühlte sich einfach zu träge, um noch mal nach der Flasche zu greifen. Sie wollte gar nichts tun.
    Einfach nur in der Stille sitzen und vor sich hin sinnieren. Sie saß einfach nur da und schaute nach vorn, wobei ihr Blick auf das Fenster mit der gläsernen Tür fiel, durch die sie den Balkon betreten konnte.
    Die Lampe dort hatte sie nicht eingeschaltet. So blieb alles im Dunkeln, und sie hätte nicht sehen können, ob sich jemand dort aufhielt oder nicht.
    Das Bild dieser Kreatur wollte ihr nicht aus dem Sinn. Ständig tauchte es vor ihrem geistigen Auge auf, und genau das hasste sie. Aber es war nichts zu machen, sie bekam es nicht aus ihrer Erinnerung weg. Nun griff sie doch noch mal zur Flasche. Das zweite Glas würde die Erinnerung vielleicht wegfegen.
    Der Apfelgeruch des Getränks stieg ihr wie ein Duft in die Nase. Lisa leckte über ihre Lippen, hob das Glas an und streckte die Hand vor, als wollte sie jemandem zuprosten.
    »Irgendwann bin ich nicht mehr allein. Mist, da muss es doch jemanden geben.« In ihrer Stimme schwang schon eine gewisse Verzweiflung mit.
    Sie trank das Glas leer und stellte es wieder auf den Tisch. Erneut trat Stille ein. Lisa lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    Sie wusste nicht, auf was sie wartete. Sie war zu träge, um aufzustehen und ins Bett zu gehen.
    Peng!
    Das plötzliche Geräusch schreckte sie auf, obwohl es gar nicht laut gewesen war.
    Lisa fiel es durch den genossenen Alkohol schwer, sich zu konzentrieren, doch sie war sich sicher, dass sie sich diesen Laut nicht eingebildet hatte. Es war ein Laut gewesen, der so gar nicht in die Stille hier passte. Aber wo war er…
    Peng!
    Erneut schrak sie zusammen. Jetzt war sich Lisa sicher, dass sie sich nichts eingebildet hatte. Noch blieb sie sitzen. Ihre Lethargie war nicht zur Gänze verschwunden, aber sie war so weit, dass sie den Kopf und die Augen bewegte, um nach der Quelle zu forschen, die diesen Laut verursacht hatte.
    Peng!
    Lisa hatte es geschafft, sich zuvor darauf zu konzentrieren, und plötzlich wusste sie auch, woher das Geräusch gekommen war.
    Vom Balkon. Da musste etwas von außen gegen die Scheibe geprallt sein. Warum, wieso? War es windig? Hatte…
    Peng!
    Es machte sie nervös. Obwohl die Furcht erneut in ihr hochstieg, konnte sie nicht länger auf ihrem Platz sitzen bleiben. Sie wollte wissen, was diese Geräusche zu bedeuten hatten, und so stemmte sie sich aus dem Sessel in die Höhe.
    Dass sie dabei schwankte, nahm sie hin, und sie musste auch erst abwarten, bevor sie weiterging. Da konnte sie sicher sein, von keinem Schwindel erfasst zu werden.
    Dreimal hatte es an der Scheibe geknackt. Als hätte dort ein Unbekannter eine Botschaft hinterlassen, die einzig und allein für sie bestimmt war.
    Ihre Neugierde siegte über die Furcht, und so bewegte sich Lisa Dell auf das Fenster mit der Glastür zu, hinter dem der Balkon lag. Natürlich in der Dunkelheit. Das Außenlicht hatte sie nicht eingeschaltet, und das ließ sie auch jetzt bleiben.
    Sie erreichte die bis zum Boden reichende Glastür, zögerte aber noch, sie zu öffnen. Zuerst schaute sie hindurch. Natürlich war es dunkel, und sie sah auch keine Gestalt auf dem Balkon.
    Trotzdem war etwas gegen die Scheibe geworfen worden. Etwas Kleines, denn das Glas war nicht beschädigt worden. Öffnen oder nicht?
    Diese Frage beschäftigte die Frau, und sie musste zugeben, dass sie keine Lösung wusste. Es war so schwierig, wenn sie an die Vorgänge von vorhin dachte. Aber die hatten sich draußen abgespielt. Jetzt befand sie sich in der Wohnung, und diese Kreatur war jemand, der nicht in die Oberwelt gehörte.
    Ich versuche es!, schoss es ihr durch den Kopf. Ja, ich muss nachsehen.
    Die Neugier war stärker als ihre Furcht geworden, und so umklammerte sie mit einer Hand den Griff.
    Noch drückte sie ihn nicht hoch. Sie lauschte auf eine innere Stimme,

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