1620 - Affraitancars Uhrwerk
Werften für den Bau von Kriegsschiffen, und Nester zu bauen, um sich zu vermehren. Nach ihrer Wiedererstarkung wollten sie nach Noheyrasa zurückkehren und blutige Vergeltung an den Praxxa üben. Doch den Chouar stellten sich unerwartete Hindernisse in den Weg. Es zeigte sich nämlich, daß in dieser Galaxis verschiedene raumfahrende Völker lebten, die sich zu einem wehrhaften Sternenbund zusammengeschlossen hatten.
Nicht etwa, daß die einheimischen Raumfahrer die Chouar nicht geduldet hätten, ganz im Gegenteil, sie gewährten ihnen sogar Asyl und teilten ihnen in einem bislang unbewohnten Sektor der Sterneninsel ein Reservat zu. Aber damit konnten sich die Chouar nicht zufriedengeben. Sie waren ein Herrschergeschlecht, gewohnt, das Kommando zu führen, und ihr Stolz duldete es nicht, sich auf irgendeine Weise unterzuordnen.
Die Chouar wären lieber in den Untergang gegangen, als mit irgend jemandem die Macht zu teilen oder gar nur ein Glied unter vielen in einem Mehrvölkerbund zu sein. Doch die Gefahr, daß die Chouar untergehen konnten, war gar nicht gegeben. Trotz ihrer Schwächung durch die Niederlage gegen die Praxxa waren sie den vereinten Völkern dieser Galaxis durch ihre ausgereiftere Technik noch immer überlegen. Und sie hatten ihnen ihren Aggressionstrieb voraus.
Im Bewußtsein ihrer Stärke stellten die Chouar den Bewohnern dieser Galaxis das Ultimatum, sich ihnen entweder unterzuordnen oder ausgelöscht zu werden. Da die Einheimischen jedoch nicht gewillt waren, sich dem Diktat der Chouar zu beugen, gar zu ihren Sklaven zu werden, kam es zu einem grausamen Krieg, einem gnadenlosen Vernichtungsfeldzug der Chouar.
Nach nur zwanzig Weltenläufen hatten die Chouar die Einheimischen verheerend geschlagen und die Hälfte ihrer besiedelten Planeten in Schutt und Asche gelegt. Aber selbst als die geschlagenen Gegner angesichts ihres Endes den siegreichen Chouar die Kapitulation anboten und sich in die Sklaverei fügen wollten, war der Blutrausch der Chouar noch nicht gestillt. Sie rotteten die Bewohner dieser Galaxis aus.
Als dann die Praxxa die Chouar in Aemelonga fanden, waren diese durch die jahrzehntelange Schlächterei so geschwächt, daß sie ihren Todfeinden keinen nennenswerten Widerstand leisten konnten. Das einst in seinem Stolz so unerbittliche Geschlecht der Chouar fand in Aemelonga sein Schicksal. Es wurde von den Praxxa ausgelöscht.
In Beauloshairs Sternenkarten waren all die von den Chouar verbrannten Planeten ebenso wie die Schlachtfelder eingezeichnet, auf denen die Chouar ihr Leben ließen.
Beauloshairs Recherchen hatten aber auch ergeben, daß das Geschlecht der Chouar nicht völlig durch die Praxxa ausgelöscht worden sein konnte. Es gab Hinweise, auch in den Annalen der Praxxa, daß ein kleiner Teil der Chouarflotte hatte fliehen können.
Irgendwo im Kosmos mußten sich noch die Spuren dieser letzten Chouar finden. Beauloshair hatte diese Fährte jedoch nicht weiterverfolgt. „Wir werden Beauloshairs Nachforschungen in dieser Richtung nachgehen", beschloß Colounshaba. „Ich möchte erfahren, was aus den Chouar geworden ist."
„Egal, wohin sie sich geflüchtet haben", meinte Pulandiopoul dazu. „Ich bin davon überzeugt, daß sie sich zu Tode gekämpft haben."
Colounshaba flog mit der LAMCIA drei der von Beauloshair markierten Schlachtfelder an. Es handelte sich dabei durchwegs um tote, durch Waffeneinwirkung zernarbte Planeten, die auch nach so langer Zeit nicht imstande gewesen waren, sich zu erholen und neues Leben hervorzubringen. Es war fast unmöglich und wäre sehr zeitraubend gewesen, in den Spuren der Vergangenheit zu lesen und daraus Rückschlüsse auf die damaligen Geschehnisse zu erhalten.
Erst auf der vierten Welt, von Beauloshair Nethorsiombashal genannt, was soviel bedeutete wie „Nethors Fluchtpunkt", träfen Colounshaba und Pulandiopoul eine veränderte Situation vor. Als die LAMCIA im Orbit des dritten Planeten einer gelben Sonne eintraf, deren Planetenfamilie aus insgesamt fünf Himmelskörpern bestand, war dort bereits ein anderes Arcoanaschiff verankert. Es war die COUTTRA, die mit hundert Fadenlängen dreimal so groß war wie die LAMCIA.
Nach der Kontaktaufnahme stellte sich heraus, daß die COUTTRA von Vougasiura und Naonounaned befehligt wurde, denen eine Mannschaft von 40 Arcoana unterstand.
Colounshaba bekam holographischen Kontakt mit Naonounaned, die gerade eine Expedition auf Nethorsiombashal unternahm. Schon aus den Bildern, die
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