1621 - Die Verdammten
wie es weitergehen sollte. Es gab diese beiden gefährlichen Feinde und ich wusste auch, dass sie mich jagen würden.
Aber wie sie das anstellen wollten, war mir unklar.
Es wäre normal gewesen, wenn ich jetzt und hier im Rover einen Angriff erlebt hätte. Das war nicht der Fall. So sehr ich auch durch die Fenster des Autos starrte, ich sah keine Bewegung in meiner Nähe und auch nicht am Himmel.
Vielleicht war es auch ein Fehler, hier im Auto zu warten. Vielleicht wäre es besser, wenn ich versuchen würde, weg von der Kirche zu fahren und sie damit aus der Reserve zu locken.
Das setzte ich sogleich in die Tat um, wobei ich auch an Suko dachte, den ich als Unterstützung hätte herholen können.
Davon nahm ich Abstand. Das war ein Fall, der nur mich persönlich etwas anging. Sollte er sich negativ entwickeln, konnte ich Suko immer noch Bescheid geben.
Ein Ziel hatte ich nicht, ich nahm mir einfach vor, in der Gegend herumzufahren, um die beiden Verdammten an mich heranzulocken.
Zurück nach London wollte ich nicht.
So startete ich und rollte langsam auf die normale Straße zu, über die ich auch gekommen war. Ich war froh, dass die Sicht recht frei war und nicht durch irgendwelche Waldstücke beeinträchtigt wurde.
Ich rollte gemächlich durch die Stille der Nacht. Dass der Ort Harrow in der Nähe lag, bemerkte ich nur an einem schwachen Lichtschein, der östlich von mir lag.
Ich hatte in den vergangenen Stunden nicht einen Blick auf die Uhr geworfen. Das holte ich jetzt nach und stellte fest, dass in einer knappen halben Stunde die Tageswende erreicht war. Die Stunden waren mal wieder rasend schnell vergangen. Ich sah mich jetzt noch vor der Trattoria sitzen, etwas essen und einen Schluck Wein trinken.
Das war ein schöner Feierabend gewesen. Jetzt steckte ich wieder mitten im Kampf gegen das Böse. Doch das war oft so, daran hatte ich mich längst gewöhnt. Ich nahm es hin und behielt dabei meine Zuversicht, vor allen Dingen deshalb, weil ich Freunde an meiner Seite wusste.
Im Moment brauchte ich sie nicht. Das hier war einzig und allein meine Sache.
Das Licht der Scheinwerfer zerriss mit seinem fahlen Glanz die Dunkelheit, und als ich das Fernlicht einschaltete, sah ich die Straße auf weite Sicht vor mir.
Als ich die Kreuzung erreichte, stoppte ich.
Ich musste mich für eine Richtung entscheiden. Fuhr ich nach links, würde ich den Ort Harrow erreichen. Lenkte ich den Rover nach rechts, führte mich der Weg wieder in Richtung London.
Es gab nur die beiden Alternativen. Ich tendierte mehr in die rechte Richtung. Dort musste ich nicht durch einen Ort fahren. Wenn man mich verfolgte und mich angreifen würde, dann wollte ich keine Menschen in der Nähe haben, um deren Leben nicht zu gefährden.
Es kam alles anders.
Ich hatte mich soeben entschlossen, nach rechts zu fahren, und die Räder waren bereits eingeschlagen, als ich mit einer zuckenden Bewegung das Bremspedal nach unten drückte.
Innerhalb von Sekunden war es zu dieser Veränderung gekommen, die man keinesfalls als normal ansehen konnte.
Wie weit der Vorfall von mir entfernt war, ließ sich schlecht abschätzen.
Aber ich sah den Feuerball, der vom Boden her in den Himmel stieg, und dieser Vorgang musste sich meiner Schätzung nach mitten auf der Straße abspielen.
Es gab nicht den geringsten Beweis. Trotzdem ging ich davon aus, dass hier die beiden Verdammten ihre Hände im Spiel hatten.
Egal, ob sie mich locken wollten oder nicht. Ich stand keine Sekunde länger still, gab Gas und raste mit quietschenden Reifen in die Kurve…
***
»Das schaffst du nicht«, sagte Bud Nichols.
Jimmy Hatfield blieb stehen. »Was schaffe ich nicht?«, raunte er. »Den Weg nach Harrow.«
»Toll. Und warum sollte ich den nicht schaffen?«
»Weil du voll bist«, erklärte Nichols.
»Ach? Und du nicht?«
»Nicht so wie du. Und ich will einigermaßen sicher in Harrow ankommen.«
»Das schaffen wir schon.« Hatfield lachte. Es interessierte ihn nicht, dass er dabei schwankte. Zum Glück stand ihr alter Fiesta in der Nähe, an dem er sich abstützen konnte.
Bud Nichols machte kurzen Prozess. Da sein Kumpel den Wagenschlüssel bereits in der Hand hielt, griff er blitzschnell zu und nahm ihn an sich.
Hatfield glotzte nur, protestierte aber nicht, sondern fing blöde an zu kichern.
Nichols schloss die Türen auf. »Los, steig ein.«
»Und dann?«
»Fahren wir nach Hause.«
Hatfield blieb noch an der geschlossenen Wagentür stehen und schaute über
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