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1623 - Der Zombie-Rabe

1623 - Der Zombie-Rabe

Titel: 1623 - Der Zombie-Rabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhenstraße, der uns hätte beobachten können. So nahmen wir den Rest des Weges in Angriff und gelangten unbehelligt zu unserem Leihfahrzeug.
    »Irgendjemand hat etwas dagegen, dass wir unseren Plan verfolgen«, fasste Suko zusammen.
    »Wer?«
    »Fabricius«, sagte Harry. »Nur er kann der Mann im Hintergrund sein, der die Raben dirigiert. Davon bin ich überzeugt.«
    Das konnte stimmen. Nur fehlte uns der endgültige Beweis, und den würden wir uns holen.
    »Bleibt es bei unserem Plan?«, wollte Harry wissen.
    »Warum nicht.« Ich schaute ihm in die Augen. »Oder hast du einen besseren?«
    »Nein.«
    »Dann ab zum Corvatsch.«
    Ob das richtig war, konnte niemand von uns sagen. Aber wir hatten keine Alternative, und so stiegen wir in den Audi und fuhren los. Dabei suchten wir unablässig die Umgebung ab und auch den Himmel über uns.
    Es war kein Vogel zu sehen, der uns hätte angreifen wollen. Beruhigend war das trotzdem nicht für uns. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel konnten sie wieder auftauchen, und wir waren zu dritt gespannt, was uns auf dem Piz Corvatsch erwartete…
    ***
    Fabricius war in der Gegend aufgewachsen, und das Fahren mit einer Gondel gehörte praktisch dazu. So war es für ihn auch nichts Ungewöhnliches, dass er sich von ihr in die Höhe tragen ließ.
    Er sah die Umgebung nicht. Er spürte nur, dass sie sich veränderte. Die Luft wurde dünner, es war auch ein anderer Geruch, der ihn erreichte.
    Viel feiner und klarer als unten in Pontresina.
    Das hätte er sogar genossen, wenn es da nicht einen anderen Vorfall gegeben hätte, den nur er mitbekam, weil er dafür sensibilisiert war.
    Es war eine Botschaft, die ihn erreichte. Sie wurde ihm nicht zugeflüstert, sie entstand in seinem Kopf, und er wusste auch, wer der Absender war.
    Seine Freunde, die Raben!
    Sie waren es, die sich bei ihm meldeten. Sie befanden sich nicht in der Totenwelt, sie flogen in der normalen herum, um für ihn die Augen offen zu halten.
    Er konnte sich auf sie verlassen, auch jetzt, aber er spürte, dass etwas nicht so war, wie es hätte sein sollen. Die Vögel befanden sich in einer starken Bedrängnis, und das war nicht einfach so passiert. Dahinter steckte mehr. Es waren Feinde eingetroffen, und das hatten die Raben nicht akzeptieren können.
    Seine Vögel kämpften.
    Es gab ein starkes Band zwischen dem blinden Mann und den Tieren. Er spürte genau, wie es ihnen erging.
    Die Feinde waren stark. Sehr stark sogar, und sie waren den Raben überlegen. Die Vögel starben. Es war schrecklich für Fabricius, denn er erlebte ihr Sterben mit.
    Es war wie ein gewaltiges Vergehen. Ein Abschied aus dieser Welt. Und aus dem Reich der Toten. Einige von ihnen würden nie wieder dorthin zurückkehren können.
    Bei jeder Vernichtung eines Vogels empfand auch er einen tiefen Schmerz. Da waren Stiche in seinem Kopf und sogar in der Brust. Seine Gefühle machten sich auch äußerlich bemerkbar. Er atmete heftiger, beinahe stöhnend, und der Schweiß trat ihm aus den Poren. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, und so sackte er in die Knie.
    Das blieb seinen beiden Begleitern natürlich nicht verborgen. Bevor Fabricius zu Boden sinken konnte, waren sie bei ihm und stützten ihn.
    »Danke, danke…«
    »Was ist mit dir?«, fragte Mario besorgt.
    »Nichts, ich…«
    »Kannst du die Höhe nicht vertragen?«, flüsterte Urs Hoff mann.
    »Doch, doch…«
    »Was ist es dann?«
    Er hätte es ihnen sagen können, aber noch war die Zeit nicht reif dafür.
    »Es ist nur eine momentane Schwäche. Das geht schon wieder.« Der Blinde hustete. »Vielleicht ist es auch nur mein fortgeschrittenes Alter.«
    Auch die beiden Arbeiter hatten gesehen, was mit dem Bärtigen los war.
    »Sollen wir die Gondel stoppen?«, fragte einer.
    »Nein, nein. Ich bin schon wieder in Ordnung. Macht euch keine Gedanken.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    In der letzten Minute war Fabricius abgelenkt worden. Er hatte sich nicht mehr auf das konzentrieren können, was ihm als schlimme Botschaft erreicht hatte.
    Es gab keinen Kontakt mehr zur anderen Seite. Das konnte er als positiv oder als negativ ansehen. Er tendierte mehr zur negativen Seite, denn er glaubte nicht daran, dass es seine Freunde geschafft hatten, ihre Gegner zu besiegen.
    Da kam etwas auf ihn zu, und das war sehr mächtig und auch gefährlich.
    Er atmete tief durch. Ja, es war schon zu spüren, dass die Luft noch dünner geworden war, aber das hatte ihm bisher nichts ausgemacht. Nur heute, als es mit

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