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1624 - In der Wechselzone

Titel: 1624 - In der Wechselzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Geschehens."
    „Na und?" fuhr Rebecca ihn an. „Dagegen ist ja wohl nichts einzuwenden" Fulgen lächelte dünn. „Ich frage mich nur, ob die Analysen, die sie erhält, auch wirklich richtig sind."
    „Das ist allein meine Angelegenheit", sagte die Ennox erbost. „Mische dich da nicht ein."
    Sie sprang auf und machte Anstalten, den Raum zu verlassen, überlegte es sich dann jedoch anders und tat, als sei ihr buchstäblich im letzten Moment etwas eingefallen, was sie unbedingt klären mußte. „Ich brauche Informationen über die GAFIF", erklärte sie. „Ich möchte eine Analyse ihrer Struktur und eine Liste ihrer Stützpunkte."
    „Genau die wirst du nicht bekommen", erwiderte Yart Fulgen. Er blickte den Archivar an. „Mir scheint, ich bin genau im richtigen Moment gekommen."
    „Wieso willst du sie mir nicht geben?" fragte Rebecca. Mit verengten Augen blickte sie Fulgen an. Ihre Lippen waren schmal geworden, und tiefe Falten hatten sich an ihren Mundwinkeln gebildet. Ihr war anzusehen, daß sie sich nur noch mühsam beherrschte. „Was habt ihr vor uns zu verbergen?"
    „Gar nichts. Alles zu seiner Zeit. Irgendwann werde ich Elrath die Erlaubnis geben, dich auch über die GAFIF eingehend zu informieren. Nur nicht heute. Du hast ja noch genügend Stoff, dein Wissen über die Arkoniden, die Akonen und über uns zu erweitern. Zur Not kannst du ja auf den Film zurückgreifen, den Elrath gemacht hat."
    Der Archivar, der bis dahin ruhig in seinem Sessel gesessen hatte, fuhr erschrocken auf. Das Blut wich aus seinem Gesicht, und er wurde blaß bis an die Lippen. „Du weißt von dem Film?" stammelte er. „Natürlich", lächelte Yart Fulgen. Er verließ das Archiv. „So ein Bastard!" fluchte Rebecca. Wütend trat sie gegen den Tisch. „Was fällt ihm ein, mich so zu behandeln?"
    Sie blickte Elrath Theondus an, als wolle sie sich sogleich auf ihn stürzen und ihre Wut an ihm auslassen. Er wich bis an eine der Wände mit den Zehntausenden von Fächern für die gespeicherten Aufzeichnungen zurück, drehte ihr den Rücken zu und forderte leise: „Verschwinde!"
    „Wie redest du mit mir?" fuhr sie ihn an.
    Er antwortete nicht. „Komm schon!" Sie schlug einen versöhnlichen Ton an. „Wir haben noch viel zu tun. Wir wollen weitermachen."
    „Nein."
    „Was soll das heißen?"
    „Jetzt siehst du, was du mir angetan hast! Yart Fulgen weiß Bescheid. Er kennt den Film. Du hast mich gedemütigt, wie es noch nie jemand zuvor getan hat. Es ist Schluß."
    „Du willst nicht mehr mit mir arbeiten?"
    „Zum Teufel - nein!"
    Sie blickte ihn lange schweigend an, und allmählich wurde ihr Gesichtsausdruck weicher. Sie mochte diesen kleinen Mann, der vollkommen in seiner Arbeit aufging, und sie spürte, daß er litt. Das aber wollte sie nicht. „Es tut mir leid", entschuldigte sie sich. „Wenn ich gewußt hätte, daß es so unangenehm für dich ist, daß dein Film der Öffentlichkeit bekannt wird, hätte ich diesen dämlichen Schalter nicht betätigt. Verzeih mir."
    Er verharrte in der Stellung, und er antwortete nicht. „Ich komme später wieder", sagte sie. „Ich finde allerdings, daß ein Künstler immer zu seinem Werk stehen sollte, auch dann, wenn er nicht damit zufrieden ist."
    Sie verließ das Archiv.
    Elrath Theondus drehte sich um, ging zu einem Automaten und nahm sich eine Tasse Tee. Er süßte ihn überreichlich und schlürfte ihn langsam und nachdenklich.; Er war nicht nur gekränkt, sondern auch verwundert über das Auftreten der Ennox, die in der Vergangenheit ein ganz anderes Bild geboten hatten. „Bisher war mit ihnen nicht zu reden", sagte er leise, während er versuchte, seine Gedanken ins reine zu bringen. „Jetzt zeigen sie sogar Gefühle und ein gewisses Verständnis.
    Sie sind nicht mehr einfach nur frech und aufdringlich."
    Schon seit Tagen war ihm die Wandlung der Ennox aufgefallen, nie zuvor war sie jedoch so deutlich geworden wie bei Rebecca.
    Ronald Tekener blickte auf den Monitor der Hauptleitzentrale. Auf ihm konnte er verfolgen, daß die Steinsäulen des Plateaus sich in Bruchstücke auflösten und nach und nach in Trümmerhaufen verwandelten. „Dadurch wird der Kern jedoch nicht sichtbar", bemerkte der Kommandant. „Es sieht so aus, als sinke er zunächst in sich zusammen, und als ob sich erst danach die Säulen auflösen."
    Er nahm eine Schaltung vor, und auf den Monitoren lief ein Computerfilm ab, auf dem die einzelnen Phasen des Prozesses dargestellt wurden. Danach sah es tatsächlich

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