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1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wird. Von Terra aus hat man die EIDOLON geschickt, die unbemannt an einem nicht näher bezeichneten Rendezvouspunkt wartet. Die EIDOLON soll Ernst Ellert an Bord nehmen. Ellert wird zur Erde reisen und dort eine Erklärung der Superintelligenz abgeben."
    „Ja, und?" fragte Reuben.
    Er wußte, worauf Fritjob Upjohn hinauswollte. Er stellte sich ahnungslos, um den Hünen aus der Reserve zu locken. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat Ellert sich von irgendwoher gemeldet und ist sofort ins Kommunikationsnetz der Kosmischen Hanse gespeist worden", ereiferte sich Upjohn. „Auf dieselbe Weise könnte er sich ins terranische Nachrichtensystem einschalten und seine Botschaft verkünden, ohne daß jemand die Möglichkeit hätte, ihn daran zu hindern. Warum tut er es nicht?
    Seinem Herrn, dem Überwesen, stehen technische Mittel zur Verfügung, von denen wir nicht einmal träumen können, weil uns das Verständnis fehlt. Aber Ernst Ellert bestellt sich ein Taxi in Form der EIDOLON, reist nach Terra und gibt dort - womöglich in den Hauptnachrichten - die Botschaft von sich mit der ES die Menschheit beglückeri will. Das ist es, was mir merkwürdig vorkommt. Warum so umständlich, wenn es doch viel einfacher ginge?"
    Reuben Shayn seufzte. „Ich brauche dich nicht darauf hinzuweisen, Fritjob, daß ich mir in derselben Angelegenheit ebenfalls schon den Kopf zerbrochen habe", sagte er. „ES verhält sich rätselhaft. Aber das ist nichts Neues. Wann hat die Superintelligenz schon einmal in einer Weise agiert, die für uns Menschen von vornherein verständlich gewesen wäre?"
    „Na ja", sagte Fritjob Upjohn. „Man meint ja nur ..."
    Mari Toss saß seitwärts, halb unter einem Vorhang blühender Hängepflanzen verborgen, vor einer Konsole und inspizierte Daten, die von den Nachweisgeräten des Schiffes in der vergangenen Stunde aufgenommen worden waren. Mari war eine große, kräftige Frau. Ihr ebenmäßiges Gesicht wies edlen Schnitt auf. Dazu paßte der dunkle, samtene Teint der Haut.
    Mari hatte große, ausdrucksvolle Augen. Ihr Haar war dunkel. Sie trug es lang und leicht gewellt.
    Upjohn, der erkannte, daß er mit seinem Unverständnis für die Verhaltensweise der Superintelligenz keine Diskussion in Gang bringen konnte, wandte sich in Richtung seiner Kopilotin. „Auskünfte von Terra?" wollte er wissen.
    Mari Toss schüttelte den Kopf. „Über die EIDOLON will uns niemand etwas sagen", antwortete sie. „Die amtlichen Stellen behaupten, über den Verbleib des Schiffes nichts zu wissen. Die privaten Informationsdienste ergehen sich in Spekulationen. Davon, daß die EIDOLON sich am Rand des Solsystems aufhalten soll, scheint niemand etwas zu wissen."
    Die EIDOLON, das Raumschiff, das Ernst Ellert für seinen Transport nach Terra bestellt hatte, war eben jenes Fahrzeug, mit dem Perry Rhodan und Atlan samt ihren Begleitern im März 1174 nach Wanderer gereist waren, um die neuen Zellaktivatorchips in Empfang zu nehmen. Niemand wußte, warum ES Wert darauf legte, daß ausgerechnet dieses Schiff zur Verfügung gestellt wurde. „Wie ist unsere Position, Mari?" erkundigte sich Reuben Shayn. „Wir sind vierzig Lichtsekunden vom Aphel der ehemaligen Pluto-Bahn entfernt", sagte die Kopilotin. „Bisher keine Anzeichen für Fahrzeugbewegungen im Umkreis von einer halben Lichtstunde."
    „Die Schaltung nach UWI...", begann Reuben. „Steht", fiel ihm Mari ins Wort. „Sobald du willst, kannst du mit deinem Büro Verbindung aufnehmen."
    „Ich danke dir", sagte Reuben. „Etwas anderes müßte man auch noch bedenken", unternahm Fritjob Upjohn einen neuen Versuch, die Unterhaltung anzukurbeln. „Es geht ja nicht nur darum ..."
    Ein schriller Pfiff unterbrach ihn. Im selben Augenblick materialisierte mitten im Kontrollraum eine Bildfläche, auf der schematisch ein Ausschnitt der Randzone des Solsystems dargestellt wurde. Zwischen den Bahnen von Neptun und Pluto waren fünf Orterreflexe erschienen. Ihre Kursvektoren zeigten in eine Richtung, die haarscharf am gegenwärtigen Standort der TOMARI vorbeiführte. „Ich nehme an, das ist die EIDO-LON mit Begleitschutz", sagte Mari Toss. „Ansprechen!" verlangte Fritjob Upjohn.
    Die Kopilotin strich mit dem Finger über eine der vielen beleuchteten Kontaktflächen ihrer Konsole. Ein vorformulierter Hyperfunkspruch wurde abgestrahlt. Er identifizierte die TOMARI und bat um Auskunft bezüglich der Identität des Angesprochenen.
    Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.

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