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1627 - Panik

1627 - Panik

Titel: 1627 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus, dass es wohl keinen Menschen auf der Welt gab, der dabei cool geblieben wäre.
    Es war vorbei. Zumindest fürs Erste. Was noch nachkam, wusste er nicht, denn er musste automatisch an Albert Finch denken, der leider nicht überlebt hatte.
    Jetzt galt es, die anderen Teilnehmer des Vortrags zu warnen und darauf zu setzen, dass man ihm auch zuhörte und glaubte, denn was er zu sagen hatte, war alles andere als alltäglich.
    Die vier Kollegen gehörten nicht direkt zum Yard. Zwei bezogen ihr Gehalt von einem Geheimdienst. Die beiden anderen waren hohe Beamte des Katastrophenschutzes.
    Die Telefonnummern waren Sir James nicht bekannt. Er bekam sie trotzdem heraus. Da mussten nur die richtigen Stellen angerufen werden.
    Dabei erkundigte er sich auch nach den Leuten und war froh, als er hörte, dass sie ihren Jobs nachgingen.
    Er hoffte, sie zu Hause oder in ihren Dienststellen anzutreffen. Bei den beiden Männern vom Katastrophenschutz war das kein Problem. Er erwischte sie in ihren Büros.
    Mit vorsichtigen Worten schlug er das Thema an. Er musste erst einige Barrieren aus Unglauben zur Seite räumen, bis man ihm richtig zuhörte.
    Aber da war trotzdem noch eine Skepsis vorhanden, wobei er auch gefragt wurde, was man denn unternehmen könnte.
    »Leider nichts. Sie sollten nur darauf gefasst sein. Aber wir bemühen uns, den Fall so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.«
    Er erklärte ihnen noch, dass sie bei diesen Panikattacken unter Umständen schreckliche Bilder zu sehen bekämen, die aber nicht real wären.
    »Dann lasse ich mich mal überraschen.«
    »Tun Sie das. Aber denken Sie bitte immer an meine Worte. Wenn die Gefahr vorbei ist, melde ich mich wieder.«
    Das nahmen sie hin, und Sir James versuchte auch die beiden letzten Männer zu erreichen.
    Das war nicht möglich. Beide waren unterwegs. Einer befand sich bei einer NATO-Tagung in Brüssel, der andere hatte Urlaub, und Handynummern wurden ihm nicht gegeben.
    »Dann tut es mir leid.«
    »Ja, uns auch«, hörte er die kalte Stimme des Mannes aus dem Innenministerium.
    Das hatte Sir James selten erlebt, dass man ihn so abfahren ließ. Er dachte darüber nach, ob er den Innenminister persönlich anrufen sollte, aber der würde ihn kaum begreifen und hatte in Zeiten einer Regierungskrise was anderes zu tun.
    Es blieb nur die Hoffnung, schneller zu sein als der Mann im Hintergrund, der Abel Suharto hieß.
    Sir James dachte noch mal zurück. Er stellte sich den Mann wieder vor, als er seinen Vortrag gehalten hatte. Das war schon faszinierend gewesen.
    Keine trockene Abhandlung. Suharto hatte das, was er mitteilen wollte, mit Leidenschaft vorgetragen.
    Albert Finch hatte es erwischt. Warum waren ihm diese Bilder zum zweiten Mal geschickt worden?
    Sir James musste nicht lange darüber nachdenken. Wahrscheinlich hatte Suharto es nicht gewollt, dass er sich mit seinen Problemen an andere Stellen gewandt hatte. Deshalb hatte er noch mal seine Macht demonstrieren wollen und es auch geschafft. Zudem hätte die Polizei normalerweise keinen Verdacht schöpfen können, denn wer kümmerte sich schon um einen Menschen, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam und daran noch selbst die Schuld trug?
    Sir James dachte daran, dass seine beiden Mitarbeiter Nachforschungen über Abel Suharto anstellen würden, und er hoffte, dass sie dabei Erfolg hatten. Zeit genug war vergangen, um wieder mit ihnen über den neuesten Stand der Dinge reden zu können.
    Er wollte zum Telefon greifen. Seinen Arm hatte er bereits zur Hälfte ausgestreckt, als es ihn erwischte.
    Und wieder geschah dies von einem Moment auf den anderen. Sir James hatte das Gefühl, für einen winzigen Augenblick aus der normalen Welt herausgerissen zu werden, denn das starke Gefühl der Panik schwemmte bei ihm alles weg.
    Es gab plötzlich nur noch die Panik, die jede Faser seines Körpers beherrschte.
    Sir James konnte sich nicht mehr bewegen. In dieser Haltung kam er sich vor wie schockgefrostet. Es gab zwar die Umgebung noch, doch er sah sie nicht mehr. Er starrte über seinen Schreibtisch hinweg, hätte das Fenster sehen müssen, aber er sah es nicht. Etwas hatte sich in sein Blickfeld geschoben. Es war nicht real, man konnte es nicht anfassen, aber es war verdammt existent. Einfach nur grausam. Szenen, die aus einer satanischen Bibel hätten stammen können. Düster, gezeichnet durch die Angst und umgeben von einem Geruch der Fäulnis, durch den sich jedoch ein widerlicher Veilchenduft seinen Weg

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