1627 - Panik
obwohl er das Ende der Reihen noch nicht erreicht hatte. Errichtete sich auf-und sah genau in diesem Augenblick, wie sein Freund einen harten Schlag erhielt, der ihn zu Boden schleuderte. John war praktisch wehrlos, und dieser Suharto hatte nur Augen für ihn. Darin sah Suko seine Chance.
Bis zur Bühnentreppe waren es nur wenige Schritte. Beobachtet wurde seine Aktion trotzdem, denn der Gefangene schaute ihm aus großen Augen zu, ohne allerdings einen Laut von sich zu geben.
Suko nickte ihm kurz zu. Dann legte er einen Finger auf die Lippen und huschte der Treppe entgegen. Die drei Stufen hatte er schnell hinter sich gelassen. Zwar drehte ihm Suharto nicht direkt den Rücken zu, aber er stand in einem schrägen Winkel zu ihm und hätte erst noch den Kopf umdrehen müssen, um ihn zu sehen.
Das tat er nicht.
Er konzentrierte sich auf den waffenlosen John Sinclair, dessen Chancen nicht gut aussahen.
Und Suko näherte sich so lautlos wie möglich dem Mann mit dem Messer…
***
Ich hatte nur Augen für die Klinge. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Suharto nicht übertrieben hatte, was ihre Wirkung anging. Sie würde tatsächlich durch meinen Körper gleiten wie durch weiches Fett und dabei mein Herz aufspießen.
Er bückte sich.
Sein Gesicht blieb noch immer glatt, obwohl es bösartig verzogen war. In seinen Augen las ich den unbedingten Willen, es zu Ende zu bringen.
»Diesmal wirst du nicht an deiner eigenen Angst ersticken, sondern an deinem Blut…«
Ich hörte nicht hin und zeigte ihm stattdessen, dass mit mir noch zu rechnen war. Auch wenn ich mehr lag als saß, ich war nicht gefesselt und konnte meine Beine bewegen.
Mit beiden Füßen zugleich trat ich blitzschnell zu.
Suharto wollte noch zur Seite springen, aber er schaffte es nicht ganz, wurde an den Schienbeinen gestreift und fluchte.
Ich bekam etwas Luft und rollte mich nach rechts, um auf die Beine zu gelangen.
Das blieb Suharto nicht verborgen. »Neiiin!«, brüllte er und sprang mit gezückter Waffe auf mich zu.
Aber noch jemand sprang.
Und der war schneller.
Wie ein Rammbock prallte Suko gegen Suharto und schleuderte ihn zur Seite. Der Mann wusste nicht, wie ihm geschah. Er hielt sich zwar noch auf den Beinen, nur war an einen Angriff nicht mehr zu denken. Er taumelte über die breite Rampe hinweg, fluchte und wurde von Suko verfolgt, der ihm keine Chance mehr lassen würde.
Aber Suharto fing sich wieder. Er blieb breitbeinig stehen, und jetzt waren seine Augen blutunterlaufen, als er Suko anglotzte. Das sah nicht nach Aufgabe aus, und Suko sollte recht behalten, denn Suharto warf sich vor, um den Stahl in Sukos Körper zu versenken.
Da war er an den Falschen geraten. Geschmeidig wich der Inspektor aus, auch als Suharto die Klinge in einem Halbkreis schwang. Suko packte das Gelenk, als der Mann seine Hand mit dem Messer wieder zurückziehen wollte. Er schaffte es nicht mehr.
Suko hebelte den Arm hoch, setzte einen Griff und zugleich einen Tritt an und schleuderte Suharto über seine Schulter und Richtung Rampenrand.
Es gab nichts, was den Körper noch hätte stoppen können. Am Rand der Rampe prallte Suharto noch mal hart auf, dann rutschte er darüber hinweg. An dieser Stelle gab es keine Treppe, die seinen Fall hätte bremsen können.
Er landete auf dem harten Boden. Zwischen der Bühne und der ersten Sitzreihe blieb er liegen, was Suko mit einem schnellen Blick erkannte, bevor er über den Rand hinweg ebenfalls zu Boden sprang.
Einer wie Suharto war zäh. Der gab nicht sofort auf, und darauf stellte sich Suko ein.
Er hatte sich geirrt.
Suharto tat nichts.
Er lag still, und das blieb auch so. Kein Stöhnen oder schweres Atmen war zu hören.
Das machte Suko schon stutzig, denn er glaubte nicht, dass er einen Schauspieler vor sich hatte. Einige Sekunden ließ er sich noch Zeit, dann bückte er sich und drehte den Mann auf den Rücken.
Er brauchte keinen zweiten Blick. Jetzt war ihm alles klar. Suharto lebte nicht mehr. Er hatte sich selbst getötet, und das bestimmt nicht absichtlich.
Er hatte sich beim Fallen die Klinge in die Brust gerammt und zwar an der linken Seite, genau dort, wo das Herz schlägt.
Mitleid hatte Suko mit ihm nicht…
***
Ich stand wieder, und es ging mir auch recht gut. Der Druck in meinem Rücken ließ sich aushalten, und ich ging mit kleinen Schritten auf die Rampe zu.
Suko schaute hoch.
Ich sah den leblosen Körper und dachte einen Moment, dass Suko ihn getötet hatte.
»Er ist in sein eigenes
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