Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hervor.
    Warum das Foto an diesem versteckten Ort gelegen hatte, wusste ich nicht. Es schien mir allerdings wichtig zu sein, und sollte Laura dieses Zimmer tatsächlich durchsucht haben, dann hatte sie es übersehen oder es nicht als wichtig eingestuft.
    Ich schaute es mir an.
    Charlie Penn war nicht zu übersehen. Er wirkte glücklich und hatte sich bei einem Mann untergehakt, der mir unbekannt war. Beide Männer standen in einer Dünenlandschaft. Sie schienen dort Urlaub gemacht zu haben. Mir kam der Gedanke, dass Charlie homosexuell gewesen war und sich hier mit seinem Freund zeigte, der um einige Jahre jünger war.
    Ich drehte die Aufnahme um. Dort stand etwas.
    Ich las den Text leise. »Meinem lieben Vetter Jeff Speedman, der mich aus mancher Scheiße rausgezogen hat. Jeff, ich werde dir immer dankbar sein. Versprochen.«
    Jetzt wusste ich Bescheid. Die beiden Männer waren verwandt. Nun ja, ich hatte jetzt einen Namen, und ich ging davon aus, dass wir diesen Jeff Speedman finden würden.
    Im Umschlag steckte noch etwas. Ich griff mit spitzen Fingern hinein und holte einen Zettel hervor, den ich auseinanderfalten musste, um die Botschaft zu lesen, die auch Charlie Penn geschrieben hatte.
    »Ich hoffe, dass dir diese Laura nie begegnen wird. Ich habe ihr auch nicht viel über dich erzählt und hätte dich am besten nicht erwähnen sollen. Da habe ich wohl eine schwache Minute gehabt. Solltest du mit ihr zusammentreffen, so kann ich dich nur vor ihr warnen. Sie ist das Gift der Hölle. Ich kann mich aus ihrer Umklammerung nicht mehr lösen, aber ich will, dass du nicht hineinkommst.«
    Da ich diesmal laut vorgelesen hatte, hatte Suko mitgehört.
    »He, was war das denn?«, fragte er.
    »Charlie hat eine Nachricht an seinen Cousin geschrieben. Auf dem Foto hier sind beide zu sehen.«
    Suko nahm es an sich. Er las auch den Text auf der Rückseite und danach den Brief.
    »Welchen Reim soll ich mir darauf machen?« Er legte den Umschlag wieder zurück. »Dass Jeff Speedman der einzige Verwandte gewesen ist?«
    »So ähnlich.«
    »Und er hat ihn vor dieser Laura gewarnt.«
    »Genau. Und jetzt würde es mich interessieren, ob wir einen lebenden Jeff Speedman vorfinden. Das wäre dann zumindest eine Spur, der wir nachgehen können.«
    »Alles klar. Bevor du mich fragst, ich habe nichts gefunden, was auf diese Laura hingedeutet hätte.«
    »Eine Nebelfrau«, murmelte ich.
    »Woran denkst du denn jetzt?«
    »Nicht an den Todesnebel. Sie muss eine Person sein, in deren Köper sich der Nebel hat halten können und der sie schützt.«
    »Wer hat dafür gesorgt? Die Hölle? Der Teufel? Oder einer der anderen zahlreichen Dämonen?«
    »Zumindest war sie ein Mensch.«
    »Meinst du?«
    Ich sah Suko überrascht an. »Denkst du anders darüber? Für mich ist sie eine Todesbotin. Ich frage mich nur, in welch einem Zusammenhang Charlie Penn zu ihr gestanden hat. Das ist doch das Problem.«
    »Sie wird oder sie kann sich ihn bewusst ausgesucht haben«, meinte Suko.
    »Und warum?«
    »Das würde ich gern wissen.«
    Der Ansicht war ich ebenfalls. Nur würden wir die Antwort nicht hier finden können, denn weitere Hinweise auf Laura gab es nicht. Abgesehen von dem schwachen Ammoniak-Geruch, der einfach nicht verschwinden wollte.
    Wir gingen wieder. Viel hatten wir nicht erreicht, aber es gab einen Namen, und diesen Jeff Speedman würden wir auftreiben.
    Als wir das Haus verließen, lag der tote Hund noch immer an derselben Stelle. Sein Besitzer war nicht mehr zu sehen. Dafür standen einige Gaffer herum.
    »Es war gut, dass Sie Zerberus gekillt haben«, sagte eine Frau. »Wir hatten alle Angst vor Alfie. Er hat uns terrorisiert. Wir mussten Schutzgeld zahlen, sonst hätte er den Hund losgelassen.«
    »Und wo steckt er jetzt?«
    Ein Mann gab die Antwort. »Er ist weggegangen, nachdem er angesprochen wurde.«
    »Oh, von wem?«
    »Wir kennen die Frau nicht. Sie war fremd.«
    »Könnt ihr sie mir beschreiben?«
    Das konnten sie. Und nicht nur Suko horchte auf, auch ich bekam große Ohren. Denn dieser Alfie war von keiner Geringeren abgeholt worden als Laura.
    Sekundenlang sagten wir nichts. Dann fragte ich: »Hat einer gesehen, wo die beiden hingegangen sind?«
    Das hatten mehrere Zeugen. Sie waren nicht in das Haus gegangen, in dem Alfie wohnte. Sie hatten die Stichstraße genommen.
    Wir fragten noch mal, ob jemand die Frau schon mal gesehen hatte. Die Erwachsenen schüttelten den Kopf. Aber ein Halbwüchsiger, fast noch ein Kind, meldete

Weitere Kostenlose Bücher