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1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sonst hätte der Hund reagiert.
    Der Schuh traf das Tier voll ins Gesicht. Wir hörten das Knacken von Zähnen oder Knochen, dann wich der Bullterrier zurück, und da er noch an der Leine hing, zerrte er seinen Herrn mit, der völlig überrascht wurde und sich nicht auf den Beinen halten konnte. Er wurde zur Seite gezogen, stolperte dabei über seine eigenen Beine und landete am Boden, dicht neben seinem heulenden Bewacher.
    Der drehte fast durch. Seine Schnauze war schwer getroffen worden. Sie schimmerte blutig, aber er war gereizt und wollte uns anfallen. Mit Tritten war da nicht mehr viel zu machen. Er griff an und zerrte seinen Besitzer dabei über den Boden hinter sich her.
    »Lass mich«, sagte Suko.
    Er hielt seine Beretta schon in der Hand und feuerte zwei Kugeln in den Rachen.
    Wieder heulte das Tier auf. Diesmal war es das letzte Heulen in seinem Leben, denn auf der Stelle brach der Hund zusammen. Er fiel auf die Seite, zuckte noch mit den Pfoten, das war es dann auch. Regungslos blieb er liegen.
    Im Prinzip konnte man ihm keinen Vorwurf machen, sondern dem Menschen, der ihm diese Aggressivität antrainiert hatte. Aber das konnte man den Leuten einfach nicht begreiflich machen.
    Im Hintergrund wurde Beifall geklatscht. Die Zuschauer waren froh, dass Suko ihnen ein Problem vom Hals geschafft hatte. Nur der Besitzer freute sich nicht. Er lag nicht mehr am Boden, hatte sich hingesetzt und starrte seinen Hund an.
    »Ihr habt ihn erschossen, ihr Schweine! Ihr habt Zerberus umgebracht! Das wird euch noch leid tun!«
    »Wir zittern schon jetzt«, sagte Suko. »Die Aggressivität ging nicht von uns aus. Das solltest du dir hinter die Ohren schreiben.«
    »Scheiße!«, schrie er und trommelte mit den Fäusten auf den Boden.
    Dann fing er an zu heulen, und wir ließen ihn hier draußen vor der Tür hocken.
    Sie stand halb offen. Sie war auch nicht mehr zu schließen. Jemand hatte sie von außen mit irgendwelchen Parolen beschmiert, um die wir uns nicht kümmerten.
    Wir betraten einen Flur, in dem es undefinierbar roch, und sahen nicht nur die Briefkästen, von denen einige zerbeult waren, uns fiel auch das Schild mit den zahlreichen Namen auf. Es hing wie eine Platte an der Wand. Zu jedem Namen gehörte ein Klingelknopf.
    Durch die Aufteilung ließ sich ablesen, in welcher Etage jemand wohnte.
    Und da hatten wir Glück, denn Charlie Penns Wohnung lag in der ersten Etage, die wir bequem zu Fuß erreichen konnten.
    Wir stiegen hoch. Draußen heulte der Typ noch immer. Sollte er, wir hatten andere Sorgen.
    Vor einer geschlossenen Tür blieben wir stehen. Sie war im unteren Drittel mit einem Blech verkleidet, das einige Beulen aufwies. Es musste wohl jemand dagegen getreten sein.
    Suko besah sich das Schloss.
    »Und?«, fragte ich.
    »Kein Problem.«
    Ich schaute mich trotzdem um. Die Türen der Nachbarwohnungen, die ich sah, blieben geschlossen. Nur weiter hinten in diesem langen Flur war eine keifende Frauenstimme zu hören.
    »Das war’s«, sagte Suko, als er die Tür geöffnet hatte und wir hintereinander in die fremde Wohnung eintraten…
    ***
    Von einer Wohnung konnte man nicht sprechen. Es gab so etwas wie einen winzigen Flur. Nur eine Tür ging ab. Sie war geschlossen. Als ich sie öffnete, schaute ich in eine Toilette. Eine Dusche gab es nicht, nur ein Waschbecken.
    Um das größere Zimmer zu betreten, mussten wir keine weitere Tür öffnen. Es gab den normalen Durchgang, und der Raum, in dem wir uns befanden, hatte dem Mieter als Wohn-Schlafzimmer gedient. Aufgeräumt war nicht, aber es herrschte auch kein so großes Durcheinander, das auf eine Durchsuchung der Wohnung hingedeutet hätte.
    Zugleich fiel uns etwas auf, denn wir zogen beide die Nasen hoch und schnüffelten.
    »Sie war hier«, sagte Suko.
    Ich nickte nur.
    »Und was könnte sie gesucht haben?«
    »Keine Ahnung.«
    Suko ging nach links. »Wir sollten uns trotzdem umschauen. Kann ja sein, dass wir einen Hinweis finden.«
    Ich schlug die andere Richtung ein und gelangte in den Wohnbereich.
    Hier stand die kleine Couch, auch ein Tisch. An der Wand sah ich eine Kochstelle, und sogar ein Schreibtisch war vorhanden.
    Auf seine Platte stand nur ein Telefon. Es gab keinen Computer, aber eine Unterlage aus billigem Kunststoff, die ich anhob. Ich tat es nicht mal bewusst. Ich war einfach nur einem Gefühl gefolgt und entdeckte ein Foto, auf dem zwei Männer zu sehen waren. Es war hochkant in einen Briefumschlag gesteckt worden und ragte deshalb

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