1629 - Das Gift der schönen Laura
hast, das ist…«
»Purer Zufall, Suko. Hätte ich nicht mit dem Kollegen an einem Tisch gesessen, hätte ich davon nichts gehört. Der Kollege musste das einfach loswerden. Da kam ich ihm gerade recht. Du glaubst gar nicht, wie ich aufgehorcht habe. Zudem hat dieser Speedman von einem komisch stechenden Geruch gesprochen. Das hat dann dafür gesorgt, dass ich hier Parallelen zu dem Mord an Charlie Penn sehe. Ach ja, seid ihr bei ihm weiter gekommen?«
»Jetzt schon«, sagte Suko.
»Wieso?«
»Charlie Penn und Jeff Speedman sind Cousins. Das haben wir herausgefunden.«
Murphy blies laut in den Hörer. »Das gibt es doch nicht. Aber ihr seid Charlie schnell auf die Spur gekommen.«
»Ja. Tanner hat uns dabei geholfen.«
Murphy musste lachen. »Der alte Eisenfresser kann es auch im Urlaub nicht lassen.«
»Zum Glück nicht.«
»Gut, dann bin ich froh, euch eingeweiht zu haben. Ich muss mich hier um einen anderen Fall kümmern. Gebt mir Bescheid, wenn ihr mehr wisst.«
»Das versteht sich.«
Suko legte auf. Er schaute mich an. Sein Mund zog sich in die Breite.
»Nun, was sagst du jetzt?«
»Volltreffer. Allerdings hast du in deiner Euphorie vergessen, den Kollegen nach der Adresse von Jeff Speedman zu fragen.«
»Die könnt ihr von mir haben«, sagte Glenda, die soeben das Büro betrat und die Hälfte mit angehört hatte. Sie hatte uns die Anschrift aufgeschrieben und legte den Zettel auf den Schreibtisch.
»Perfekt«, lobte ich.
»Bin ich das nicht immer?«
»Klar. So wie du aussiehst!«
»Sag nichts gegen mein Outfit.«
»Keine Sorge. Deine bunte Bluse sieht einfach sexy aus. Und der Rock endet über den Knien. Stark.«
Sie funkelte mich an. »Hör auf damit und denk lieber an euren neuen Fall. Damit habt ihr genug zu tun.«
»Machen wir, Glenda.«
Gemeinsam standen wir auf und hatten es plötzlich eilig, das Büro zu verlassen…
***
Die alte Hütte stand auf einem Gartengrundstück, das ziemlich verwildert war. Die Menschen, die in dem Haus gewohnt hatten, das ebenfalls auf dem Grundstück stand, waren vor Monaten schon ausgezogen und hatten alles verkauft. Der neue Besitzer hatte noch nichts getan und auch den Garten sich selbst überlassen.
Es gab in dem hölzernen Gartenhaus noch einen alten Hocker. Auf ihm saß Alfie, dieser gefährliche Typ. Er hatte verheulte Augen und dachte jetzt darüber nach, wie es kam, dass er hier hockte und auch nicht mehr allein war, denn diese fremde blonde Frau war ihm erschienen wie ein Engel.
Sie war an ihn herangetreten, hatte ihn an die Hand genommen und hatte dabei nur einen Satz gesagt. »Komm mit!«
Alfie war mitgegangen. Jetzt befand er sich mit ihr in diesem Gartenhaus und verstand die Welt nicht mehr. Er hatte auch keine Ahnung, wo er sich genau befand und wie lange sie gelaufen waren. Zudem litt er noch unter dem Verlust seines Hundes. Ohne ihn fühlte er sich unwohl, auch verletzbar. Zerberus hatte ihn immer beschützt. Es gab eine ganze Menge Typen, die Narben an ihrem Körper hatten, die von den Zähnen des Hundes stammten.
Alf ies Kopf schien angeschwollen zu sein. Gedanken rannen wie Sturzbäche durch sein Gehirn, ohne dass er es schaffte, sie anhalten zu können. »Wie geht es dir?« Die Fremde hatte ihn angesprochen. Obwohl sie neben ihm stand, hatte ihre Stimme so entfernt geklungen.
Er hob den Kopf und musste ihn leicht drehen, um die Frau anzusehen.
Er nahm den Geruch nach Erde auf, er roch auch seinen eigenen Schweiß. Durch Spalten in der Bretterwand drang genügend Licht herein, um alles erkennen zu können. Er wusste, dass er sich in der normalen Welt befand, aber diese Frau hier sah aus, als wäre sie aus einer anderen gekommen. »Hast du mich gehört?«
»Habe ich.«
»Und wie lautet deine Antwort?«
»Es geht mir schlecht.«
Die Blonde nickte. »Das kann ich mir denken. Ich habe dich beobachtet und gesehen, wie man deinen Hund erschoss. Er ist…«
Ein gellender Schrei drang aus Alfies Kehle. Er wollte auf keinen Fall daran erinnert werden. In der letzten Zeit hatte er die schlimmsten Minuten in seinem gesamten Leben durchlitten. Und jetzt wühlte diese Person wieder alles auf.
Er wollte hochspringen, ihr an die Kehle gehen, da traf sein Blick ihre Augen, und auf der Stelle erlosch sein Widerstand. Diese Augen waren so kalt, so gefährlich, nicht mehr menschlich. Fischaugen, ohne Gefühl, und statt in die Höhe zu springen, sackte er in sich zusammen und nickte.
Laura sprach den Satz zu Ende. »Er ist ein Mörder,
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